Archiv

"Antiklappereinlage aus dem Beutel"- Aktuelles beim Aggerverband

om; 26. Jul 2003, 01:09 Uhr
Oberberg Aktuell
ARCHIV

"Antiklappereinlage aus dem Beutel"- Aktuelles beim Aggerverband

om; 26. Jul 2003, 01:09 Uhr
(om/25.7.2003-23:50) Oberberg - Keine "Pflichtaufgabe", aber dennoch von Vorteil für alle: Die kostenlose Schulung von Mitarbeitern der Kommunen in Seminaren des Aggerverbandes.

[Bilder: Oliver Mengedoht --- Dr. Lothar Scheuer vom Aggerverbands-Vorstand (M.) begrüßte die Teilnehmer beim Seminar für Mitarbeiter der Kommunen.]









[Eine Kleinkläranlage präsentiert hier ein Mitarbeiter des Aggerverbands.]



"Das wäre für uns keine Pflichtaufgabe, aber auch wir haben natürlich leichteres Spiel mit unseren Kläranlagen, wenn die Kanäle gut in Schuss sind", erklärte Dr. Lothar Scheuer vom Vorstand des Aggerverbandes bei der Eröffnung einer Informationsveranstaltung. In der wurden Mitarbeitern der Kommunen in einem halben Dutzend Seminaren neue Kenntnisse zu aktuellen Themen im Bereich Abwasser vermittelt, die so also auch dem Aggerverband selber wieder zugute kommen. Begonnen habe der Verband diese Seminare 1972 mit fünf Kommunen, inzwischen seien 13 der 23 Mitgliedskommunen dabei. Das Finanzamt habe diese Tätigkeit auch als hoheitliche aufgabe anerkannt, betonte Scheuer. Stattgefunden hat die Veranstaltung im Klärwerk Gummersbach-Brunohl, wo zahlreiche ausgestellte Werkzeuge und Maschinen der Wassertechniken auch Laien ein aschauliches Bild mancher Tätigkeiten aufzeigten.



Ein ganz aktuelles Thema sei beispielsweise das sogenannte Fremdwasser, erläuterte Scheuer. Die Untersuchungen dazu im öffentlichen Bereich seien schon sehr weit gediehen und die Sanierungen der kommunalen Kanalnetze liefen, aber die Hausnaschlüsse seien ein großes Problem. Diese seien häufig undicht und durch das so eingedrungene Fremdwasser werde das Abwasser zu dünn - "je dicker die Brühe, desto wirksamer sind unsere Bakterien in den Kläranlagen", verdeutlichte Christoph Beyer, Fachbereichsleiter Kanalbetrieb beim Aggerverband.





[Mit solchen Robotern werden Kanäle ferngesteuert untersucht.]



Kleinkläranlagen mit dem Schwerpunkt der Membrantechnik waren ein weiteres thema, über das Aggerwasser-Mitarbeiter Joachim Scholz referierte. Laut Gesetz muss jeder Mensch in Europa an das Abwassernetz angeschlossen sein, doch gebe es natürlich Ausnahmen bei Häusern oder Weilern, zu denen die Wege zu weit wären. Dort könne man nur versickern oder eben Membranbelebungsverfahren zur Reinigung des Wassers verwenden. Eine solche Kleinkläranlage, deren "Abwasser" sauberer als Regenwasser oder das Wasser aus dem Klärwerk ist, präsentierte der Aggerverband den Interessierten ebenfalls.



Markus Degener von der Warendorfer Amsbeck erläuterte das Konzept des effizienten "Schachtmanagements" mittels elektronischer Transponder, Dr. Wolfram Eisener von der Stadtentwässerung Göttingen die Sanierungskonzepte für die Entwässerung von Grundstücken und Christian Kort von der Firma Beck die Anpassung vorhandener Schachtdeckel an das Straßenniveau sowie über die "Antiklappereinlage aus dem Beutel" für Gullydeckel. Dirk Fuchtmann von der Firma Pfreundt führte eine mobile Waage für Containertransporte vor, mit denen der Aggerverband im Jahr 70.000 € gegenüber Brückenwaagen spart.





Der Aggerverband ist verantwortlich für die Wasserwirtschaft der beteiligten Gemeinden im Bergischen Land, betreibt drei Talsperren, 38 Kläranlagen, 150 Regenüberlaufbecken und 31 Transportsammler.

WERBUNG