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Großer Auftakt am Oelchenshammer: Denkmal wird wieder aufgebaut

om; 4. Apr 2003, 17:58 Uhr
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Großer Auftakt am Oelchenshammer: Denkmal wird wieder aufgebaut

om; 4. Apr 2003, 17:58 Uhr
(om/4.4.2003-17:40) Engelskirchen-Bickenbach - Der Sturmschaden am Oelchenshammer ist noch nicht ganz verdaut, aber das Rheinische Industriemuseum baut den alten Schmiedehammer wieder auf und am Sonntag findet trotzdem der feierliche Saison-Auftakt statt.
[Bilder: Oliver Mengedoht --- Orkan "Jeanette" hatte im Oktober einen dicken Baum auf Blasebalg und Wasserrad des Hammers gestürzt; beträchtliche Schäden sind die Folge.]



"Bei dem Desaster vor einigen Monaten wurden beide Hammergebäude stark beschädigt, aber es gibt auch gute Nahrichten", erklärte Museumsdirektorin Milena Karabaic bei einer Pressekonferenz. Nach der Schadensanalyse durch die Kölner Bauabteilung des Trägers Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) solle das denkmalgeschützte Ensemble nun schnell wieder aufgebaut werden. "Für uns als LVR ar es wichtig, Verantwortung zu übernehmen für die historischen Gebäude und es wurden blitzartig Mittel bereitgestellt", so Karabaic. Bislang belaufe sich ie Schätzung für die reinen Bauarbeiten auf 58.000 €.



Vor den Sommerferien werde der Schmiedehammer wohl kaum wieder in Betrieb gehen können, aber am kommenden Sonntag, 6. April, wird dennoch feierlich der Saison-Auftakt am Oelchenshammer gefeiert. Der Aufschlag sei Tradition und finde von 14 bis 18 Uhr statt, wenn auch mit etwas reduziertem Programm. Es gebe aber Hufeisenschmieden für die Gäste, die Kinder können sich beim Schmieden von Nägeln versuchen, zudem gibt es Baustellenführungen, in denen am "lebenden Beispiel" erläutert wird, wie so ein denkmalgeschütztes Gebäude restauriert wird.



Unter dem Motto "Scherben bringen Glück" sollen Stücke von den Dachziegeln des Hammers mit einer kleinen Urkunde zusammen für einen Obulus verkauft werden, natürlich gibt es auch Bergische Waffeln und Getränke. Der Eintritt beträgt 1 € für Erwachsene und die Hälfte für Kinder, Familien zahlen 2 €.





[Auch das ehemalige Wohnhius des Schmieds soll nun für museale Zwecke und Veranstaltungen genutzt werden.]



"Wir sind froh, dass wir in absehbarer Zeit wieder den Betrieb im gewohntem Umfang aufnehmen können", sagte Museumsleiter Dr. Thomas Schleper sichtlich erleichtert. Eingeschränkt wird allerdings das Programm in den kommnden Monaten: Die Öffnungszeiten sonntags entfallen, allerdings wird es wie bisher an jedem zweiten Sonntag im Monat die Baustellenführungen mit dem Engelskirchener Museumsleiter Schleper und Museumspädagoge Horst Heindruchs geben. Andere Termine gibt es auf Anfrage, ebenso das Kinderschmiden (Tel.: 02263/92 85-0).



"Keine halben Sachn" dachte sich der LVR und bezieht zur Attraktivitätssteigerung auch gleich ein neues Gebäude mit in den Veranstaltungsort Oelchenshammer ein: Das Schmiedehaus soll nun auch für 48.000 € umgebaut und renoviert werden. So soll es eine neue Küche geben und der jetzige Kochraum und das Wohnzimmer werden zu einem Seminarraum zusammengelegt, damit das Haus auch für Infoveranstaltungen genutzt werden kann. "Das Beköstigen ist wichtig, denn der Oelchenshammer, der fast ein Drittel der Besucher des Industriemuseums anzieht, ist ja ein Ausflugsziel", erläuterte Schleper.





[Dr. Thomas Schleper (v.l.n.r.), LVR-Sprecherin Birgit Karg und Museumsdirektorin Milena Karabaic unterrichteten die Öffentlichkeit über den Fortschritt bei den Reparaturarbeiten.]



Allerdings ist Mithilfe vonnöten: Die reinen Baumaßnahmen zahlt zwar der LVR - "das müssen wir bei anderen Projekten allerdings einsparen", bezog Karabaic klar Stellung" -, aber es sind ja auch Maschinen, der Blasebalg, das "Kesselgedöns" (der Windfang für die Esse) und das Wasserrad kaputt gegangen, so der Museumsleiter. Daher werbe für die Einrichtung des alten Wohnhauses der Förderverein des Rheinischen Industriemuseums um Spenden und verkaufe die "Scherben".





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