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VfL: Glanzloser Arbeitssieg gegen Lübbecke – Nur Stankiewicz überzeugte

pl; 22. Feb 2003, 19:43 Uhr
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VfL: Glanzloser Arbeitssieg gegen Lübbecke – Nur Stankiewicz überzeugte

pl; 22. Feb 2003, 19:43 Uhr
(pl/22.2.2003-19:20) Von Peter Lenz
Gummersbach – Am Nachmittag kam der VfL Gummersbach zum dritten Pflichtsieg in Folge: Mit einem glanzlosen 32:27 schickte man den TuS N-Lübbecke nach wenig berauschender Vorstellung auf die Heimreise.

[Bilder: Oliver Mengedoht --- Ein gutes Spiel machte heute Kreisläufer Maik Handschke.]



Durch den dritten Erfolg binnen sieben Tagen hat die Mannschaft von Trainer Sead Hasanefendic ihr Punktekonto auf nunmehr 24:20 Zähler ausbauen können und somit den siebten Tabellenplatz gefestigt. Nach den beiden harten Englischen Wochen kehrt bei den Gummersbachern nun vorerst der normale Rhythmus wieder ein: Erst am kommenden Samstag müssen die VfL-Cracks wieder ran, und zwar beim HSV Hamburg. Bekanntlich bietet die Kreissparkasse Köln dafür kostenlos einen Fanbus an. Die Anmeldung kann bis zum 26. Februar telefonisch bei Kerstin Schmidt vom VfL-Fanclub Blue-White-Dynamite, Telefon: 02293/23 47), erfolgen. Über den Fanclub können auch die Eintrittskarten für das Spiel bestellt werden.



VfL Gummersbach – TuS N-Lübbecke 32:27 (17:11).



[Während "Zou-Zou" Houlet (linkes Bild) an seine gute Leistung vom Spiel in Willstätt anknüpfte, produzierte "Nick" Yoon heute ungewöhnlich viele "Fahrkarten".]



Die beiden Punkte einpacken, nach Hause fahren und noch die letzten Sonnenstrahlen genießen – besser konnte man es nach der heutigen Partie gegen den Liga-Vorletzten aus Gummersbacher Sicht nicht halten, denn berauschend war diese Partie nun wirklich nicht. Aber wen wundert’s, schließlich war ja das Fernsehen vor Ort, und bekanntlich scheinen die Blau-Weißen dann immer eine Blockade zu haben. So also auch heute. Dabei hatte der VfL in den beiden vorangegangenen Partien durchaus zu überzeugen gewusst, was zur Entschuldigung der heutigen Vorstellung auch viel Kraft gekostet hatte.



[Sicherer Rückhalt im VfL-Kasten war heute "Jasch" Stankiewicz. Am Ende hatte er 18 Paraden auf dem Konto.]



Aber was soll’s, schließlich haben „wir“ ja gewonnen, und das immerhin ohne den Verletzten Ivan Lapcevic, der bekanntlich an einer Bandscheiben-Vorwölbung leidet und heute nur als Zuschauer in der Halle weilte. „Ich hoffe, dass er kommende Woche in Hamburg wieder mit von der Partie sein wird“, zeigt sich Trainer Hasanefendic optimistisch.



Aber zum Spiel: Vorab das gute, nämlich dass Kapitän Francois-Xavier Houlet nach seinem kleinen Formtief nach der Weltmeisterschaft heute seine aufsteigende Form vom Mittwoch-Spiel in Willstätt bestätigte und mit sechs Treffern bei „nur“ zwei Fahrkarten bester VfL-Angreifer war. „Nur“ weil sich seine Nebenleute diesmal im Auslassen bester Chancen ganz dem Niveau der Gäste anpassten.



[Marco Beers (linkes Bild) startete stark; Tobias Schröder (Mitte) enttäuschte dagegen ebenso wie "Kuno" Ilper (rechts).]



Beispielsweise Kyung-Shin Yoon hatte seinen sieben Treffern ebenso viele „Fahrkarten“ entgegen zu stellen. Noch schlimmer fiel die Quote bei Rechtsaußen Jordi Fernandez aus, der für seine drei Tore sage und schreibe elf Versuche benötigte. Jörn Ilper vergeigte vier klare Möglichkeiten, um ein einziges Mal ins Schwarze zu treffen. Die Reihe der Beispiele ließe sich nahtlos fortsetzen.



[Nettelstedts Kapitän Sven Lakenmacher war heute einmal mehr bester Spieler der Gäste (linkes Bild); Sascha Bertow (rechts oben) und Edgar Schwank in Aktion.]



Marco Beers, der zunächst Lapcevic in Angriff und Deckung vertrat, legte mit drei Treffern einen guten Start hin, wurde dann aber in Halbzeit zwei vom diesmal enttäuschenden Tobias Schröder im Angriff abgelöst. Gut in Form präsentierten sich die Kreisläufer Maik Handschke (bis 42. Minute) und Andreas Rastner.



Bis zum 3:3 blieb die Partie in den ersten sechs Minuten ausgeglichen, ehe sich die klar favorisierten Hausherren bis zum 7:4 etwas absetzen konnten. Beim 7:9 (17.) aus Gästesicht durch Nettelstedts besten Mann, Sven Lakenmacher, waren die Mannen um Spielertrainer Robert Hedin noch auf Tuchfühlung, aber Fernandez und Yoon mit seinen ersten beiden Treffern nach drei Fehlversuchen ließen den VfL auf 12:7 davon ziehen. In doppelter Unterzahl markierte „Nick“ Yoon regelrecht mit dem Pausenpfiff das 17:11.



[Andreas Rastner kam in der 42. Minute für Maik Handschke an den Kreis und machte seine Sache bei vier Treffern richtig gut.]



Ebenfalls nach dem Seitenwechsel hatte man zunächst eigentlich nie den Eindruck, die Gummersbacher würden das Ruder aus der Hand geben, auch wenn nun mit Andrej Lawrow ein Weltklasse-Mann zwischen den TuS-Pfosten stand. Beim 20:15 (39.) und 23:17 Mitte der zweiten Halbzeit schien die Katze bereits im Sack. Es schien aber auch nur so, denn Harald Johnsen, der für den enttäuschenden Robert Andersson auf Rückraum-Rechts ins Spiel gekommen war, startete die Aufholjagd. Treffern von Kapitän Lakenmacher und zweimal Sascha Bertow machte die Partie beim 23:21 (47.) plötzlich wieder offen.



[Trainer Sead Hasanefendic konnte am Ende eigentlich nur ob der beiden gewonnenen Punkte zufrieden sein.]



Gummersbach konterte zwar mit Toren von Schröder und zweimal Rastner zum 26:21, aber fünf Minuten vor Schluss waren die Nettelstedter wieder dran – nur noch 27:26 für den VfL. Als dann auch noch Jordi Fernandez seine achte Fahrkarte einlöste, drohte gar der Ausgleich. Aber die Gäste hatten die Rechnung ohne den Wirt, oder besser Gummersbachs Schlussmann „Jasch“ Stankiewicz gemacht. Mit seiner 15. Parade, diesmal gegen Edgar Schwank, eröffnete er den Tempogegenstoß, den Yoon zum 28:26 verwandelte. Mit einem Gewaltwurf aus zehn (!) Metern - die diesmal guten Schiedsrichter Lemme/Ullrich hatten bereits Zeitspiel angezeigt - erlöste Spielmacher Houlet die 1.460 Zuschauer zwei Minuten vor Schluss.

[Alexander Bommes beim Tempogegenstoß.]



Trainerstimmen nach dem Spiel:



Robert Hedin (Lübbecke): “Nach den vielen Fehlversuchen in Halbzeit eins konnten wir uns nach dem Seitenwechsel steigern und waren sogar wieder dran. Etwas Pech in der Phase des 26:27 hat uns letztendlich dann aber doch den möglichen Punktgewinn gekostet.“



Sead Hasanefendic (Gummersbach): “Es waren anstrengende Wochen und ich bin froh, dass wir die letzten drei Spiele dank einer großen Motivation gewinnen konnten. Das war nicht leicht. Mit solch einer großen Motivation können wir auch kommenden Samstag in Hamburg was erreichen.“



VfL Gummersbach:



Jan Stankiewicz (1.-60. / 18 Paraden)

Henning Wiechers (n.e.)



Jörn Ilper (1)

Kyung-Shin Yoon (7)

Marco Beers (4)

Maik Handschke (3)

Andreas Rastner (4)

Francois-Xavier Houlet (6/1)

Tobias Schröder (2)

Sead Kurtagic (n.e.)

Dirk Hartmann (n.e.)

Alexander Bommes (2)

Jordi Fernandez (3)





TuS N-Lübbecke:



Andrej Lavrov (31.-60. / 9 Paraden)

Jerome Cazal (1.-30. / 7 Paraden)



Robert Hedin (1)

Damir Radoncic

Zdenek Vanek (1)

Sebastian Seifert (5/1)

Edgar Schwank (4)

Harald Johnsen (4)

Robert Andersson (1)

Sven Lakenmacher (7)

Sascha Bertow (4)

Gerit Winnen

Srdjan Skercevic



[Nettelstedts Spielertrainer Robert Hedin gibt letzte taktische Anwesungen.]



Zuschauer: 1.460



Schiedsrichter: Lemme/Ullrich (Magdeburg).



Beste Spieler: Jan Stankiewicz, Francois-Xavier Houlet (VfL) – Andrej Lawrow, Sven Lakenmacher (TuS).



Siebenmeter: 1:1 – 1:1 (Houlet trifft für Gummersbach, Seifert für Nettelstedt).



Zeitstrafen: 8:4 Minuten (Ilper, Yoon, Beers, Handschke – Seifert, Johnsen).



Spielfilm: 1:1 (2.), 3:3 (6.), 7:4 (12.), 9:7 (17.), 12:7 (20.), 13:10 (24.), 17:11 (Halbzeit) – 17:13 (33.), 20:15 (39.), 23:17 (44.), 23:21 (47.), 26:21 (50.), 27:26 (55.), 32:27 (Endstand).



Ergebnisse und Tabelle Bundesliga

[Manager Sauer (linkes Bild) und Marco Beers beim Interview; Ivan Lapcevic diesmal als Zuschauer.]

[Diesmal eine schwache Quote: Gummersbachs Rechtsaußen Jordi Fernandez.]

[Mit dem Schlusspfiff stürmten die Fans das Spielfeld.]

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