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10 Jahre Schau-Spiel-Studio Oberberg - Große Ausstellungs-Eröffnung in Wiehl

om; 26. Nov 2002, 23:56 Uhr
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10 Jahre Schau-Spiel-Studio Oberberg - Große Ausstellungs-Eröffnung in Wiehl

om; 26. Nov 2002, 23:56 Uhr
(om/26.11.2002-23:35) Von Oliver Mengedoht
Oberberg - Bei der Rekordzahl von über 300 Besuchern im Foyer der Sparkasse wurde gestern Abend der zehnte Geburtstag des Schau-Spiel-Studios Oberberg gefeiert - Ausstellung eröffnet.

[Bilder: Oliver Mengedoht --- Raimund Binder und Gabi Bülter spielten die Geschichte des SSSO vor.]



Am 2. November 1992 war die Gründung bei einer Pressekonferenz im Wiehler Rathaus verkündet worden. Hervorgegangen war das Schau-Spiel-Studio aus dem 1985 ins Leben gerufenen ATGM, dem "Amateur-Theater Gummersbach", aus dem ferner auch noch das Kabarett Sisyphos hervorging. Kurzfristig hattes es vor der Umbenennung in die heutige Form auch "Ambulantes Theater Gummersbach" geheißen. "Das Theater braucht seine Legitimation durch seine Zuschauer", zitierte der Direktor der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden, Wolfgang-Ludwig Mehren, gestern Abend den Regisseur Jürgen Flimm und kam zu dem Ergebnis, wenn er sich umgucke, "dann ist das Schau-Spiel-Studio Oberberg bei den Einheimischen eindeutig legitimiert!"

[Kulturkreis-Vorsitzender Kampf ist dankbar, dass die SSSO-Aufführungen im Rahmen seines Programms stattfinden.]



Angela Harrock und Nuria Irueste eröffneten die Eröffnung der Jubiläums-Ausstellung musikalisch am Klavier mit Stücken von Schubert und Schumann. Sparkassenchef Mehren begrüßte neben den zahlreichen Gästen - angemeldet hatten sich 330, Rekordzahl für eine Veranstaltung im Forum des Geldinstituts - auch Wiehls Bürgermeister Werner Becker-Blonigen, seine Stellvertreterin Bianka Bödecker und seinen Amtskollegen Bernd Hombach aus Nümbrecht. Das Forum, erinnerte Mehren, sei ja nicht nur für Kundenberatung und Servicezwecke konzipiert, sondern "sollte auch gemäß ihrem öffentlichen Auftrag offen für kulturelle Veranstaltungen sein".



Der weitere kulturelle Gewinn für "unsere liebenswürdige Stadt Wiehl", so Mehren, sei durch die semiprofessionelle Arbeit des Schau-Spiel-Studios bedeutend. Diese Arbeit unterstütze die Sparkasse schon lange und habe für Scheinwerfer, Kostüme und vieles mehr bereits 10.000 € gegeben. "Natürlich komme ich an einem Tag wie heute nicht mit leeren Händen", kündigte Mehren an und übergab der Vorsitzenden des Vereins Gabi Bülter und dem künstlerischen Leiter Raimund Binder einen Scheck über 3.000 €.

[Auch Bürgermeister Becker-Blonigen lobte die "Truppe".]



Ebenso wie sich Dr. Erwin Kampf als Vorsitzender des Kulturkreises Wiehl hocherfreut zeigte, dass die Aufführungen des Schau-Spiel-Studios im Rahmen des Kulturkreis-Prgramms gespielt werden, fand auch Wiehls Bürgermeister die Institution sehr wünschenswert. "So richtig wahrgenommen habe ich sie allerdings zugegeben erst 1997", gab Becker-Blonigen zu, "als Raimund Binder zu mir kam und vorschlug, eine feste Institution aus dem Studio zu machen. Da bekam ich ein bisschen Panik wegen der nötigen Räumlichkeiten", gestand der Bürgermeister ein. Doch zum Glück sei ja die Grundschule mit einer unkonventionellen Entscheidung gekommen und habe dem Schau-Spiel-Studio eine neue Heimat gegeben.



Erstaunt war Becker-Blonigen auch, als er sich einmal ein Manuskript und seinen weiten Weg bis zur aufführung mit den vielen Arbeitsschritten und beteiligten Personen ansah. "Das sieht ja aus wie das Organigramm eines kleinen Konzerns", würdigte er das ehrenamtliche Engagement der vielen Mitarbeiter. Theater, so der Bürgermeister, solle die Grenzen der Fantasie sprengen und so könne auch der Jugend eine chance gegeben werden. "Auf wunderbare Weise hatten Sie damit Erfolg, wie man am Nachwuchs sieht." Auch er hatte ein kleines Präsent für den "weichen Standortfaktor" mitgebracht.

[Angela Harrock und Nuria Irueste eröffneten die Eröffnung der Jubiläums-Ausstellung musikalisch.]



Binder und Bülter führten dann durch ein äußerst amüsantes Bühnenprogramm mit Martin Heuer, Jörn Kolpe, Gisbert Möller und Inga Niedtfeld, das die zehn Jahre Schau-Spiel-Studio Oberberg Revue passieren ließ. In der Ausstellung im Sparkassen-Foyer sind 82 Exponate, zumeist Fotos, aus Proben und Aufführungen zu sehen, die neben Raimund Binder selbst und seinen Studio-Kollegen Reinhold Rippchen, Anja Wienpahl und Christel Freymüller vor allem von den Journalisten Roland U. Neumann sowie Gisela Schwarz stammen. Aber auch einige Kostüme und Ausstattungsgegenstände sind zu sehen.



ZEITTAFEL des AMATEUR THEATER GUMMERSBACH (ATGM) und des SCHAU-SPIEL-STUDIO OBERBERG (SSSO)



-Mai 1985: Gründung des ATGM mit Uwe Brustmeier, Gabi Bülter, Eva Feldhoff, Michael Labs, Siegfried Müller, Monica Weispfennig und Anja Wienpahl

-April 1986: "1848 - Der deutsche Macht in Güte die Revolution"

-Dezember 1986: erstmals "Theater in der Mühle" mit vier Stücken in der Dümmlinghauser Mühle

-Mai 1987: "Die Befristeten"

-Mai 1988: "Die Clownin"

-Juni 1988: Mitwirkung bei der "Poetischen Sommernacht" im Dichterstübchen Müllenbach

-März 1989: Mitwirkung beim Internationalen Frauentag

-April 1989: "Miles Gloriosus"

-Juni 1989: "Gibt es Tiger am Kongo?"; Kleinkunst im Dichterstübchen Müllenbach

-Oktober 1989: "Nur Kinder, Küche, Kirche"

-Dezember 1989: "Sommer"

-Januar 1990: Werkschau im Bruno-Goller-Haus

-Mai 1990: "Ab jetzt"

-Oktober 1990: "Dramolette Surprise"

-November 1990: Mitwirkung beim ersten oberbergischen Theaterfestival in Bergneustadt

-Januar 1991: "Hoppla, wir leben (noch)"

-Mai 1991: Mitwirkung bei der Produktion "Shardik" im Bruno-Goller-Haus

-Juni 1991: Mitwirkung beim Programm der Rabe-Gruppe (Rollstuhl Aktive Behinderte Gummersbach)

[Sparkassen-Direktor Mehren berichetete, dass sein Geldinstitut im Laufe der Jahre schon über 10.000 € an das SSSO spendete.]





[Dr. Kampf gratulierte Binder zu der Erfolgsgeschichte.]



-November 1991: Umbenennung in AMBULANTES THEATER GUMMERSBACH

-Dezember 1991: "Ein Sommernachtstraum", Gemeinschaftsproduktion mit dem Losemund-Theater Bergneustadt und der Tanzgruppe des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums Wiehl

-Mai 1992: "Alles im Garten"

-November 1992: Umbenennung in SSSO

-Februar 1993: "Der zerbrochene Krug"

-September 1993: "Geschlossene Gesellschaft"

-November 1993: Teilnahme am zweiten oberbergischen Theaterfestival mit "Die Komödie der Irrungen", Gemeinschaftsproduktion mit dem Losemund-Theater Bergneustadt

-Dezember 1993: "Das tapfere Schneiderlein"

-Januar 1994: "Die Hose"

-Mai 1994: "Extremities"

-September 1994: "Acht Frauen suchen einen Mörder"

-November 1994: Pippi Langstrumpf

-März 1995: "Woyzeck"

-September 1995: "Arsen und Spitzenhäubchen"

-November 1995: "Der gestiefelte Kater"

-März 1996: "Warten auf Godot"

-November 1996: "Meister Eder und sein Pumuckl"

-Mai 1997: "Mein Kampf"

-August 1997: Eröffnung des eigenen Theaters in der Aula der Grundschule Wiehl mit "Shirley Valentine oder: Die heilige Johanna der Einbauküche"

-Oktober 1997: "Scherz beiseite"

-November 1997: "Frau Holle"

-März 1998: "Die rote Zora"

-Juni 1998: "Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen"

-August 1998: "Das Missverständnis"

-September 1998: "Offene Zweierbeziehung"

-November 1998: "Mamba oder die drei Kaiserdiamanten"

-Februar 1999: "Kabale und Liebe"

-März 1999: Boeing - Boeing"

-April 1999: "Madonna & Mike"

-August 1999: "Currywurst und Pommes"

-September 1999: "Hermanns-Schlacht"

-Oktober 1999: "Die Eule und das Kätzchen"

-November 1999: "Kalif Storch"

-Dezember 1999: Zu Gast im SSSO: "Mit uns die Sinn-Flut - Comerett der Weltverwässerer", Jugendliche des SSSO mit Comedy + Kabarett = Comerett)

[Rekord im Sparkassen-Forum: 330 Gäste hatten sich zur Ausstellungs-Eröffnung angemeldet.]



-Januar 2000: "Amphitryon"

-Februar 2000: "Die wunderbare, wunderbare, sexy Welt des Theaters"

-April 2000: "Oliver Twist"

-September 2000: "Urfaust"

-Oktober 2000: "Pinocchio"

-November 2000: "Die Perle Anna"

-Februar 2001: "Was Ihr wollt"

-März 2001: "Gestrauchelt"

-August 2001: "Kunst"

-September 2001: "Der Witwenclub"

-November 2001: "Die kleine Hexe"

-Februar 2002: "Der eingebildete Kranke"

-März 2002: "Popcorn"

-April 2002: "Es war die Lerche"

-September 2002: "Antigone"; "Halbe Wahrheiten"

-November 2002: "Der Räuber Hotzenplotz"


[Einen 3.000 €-Scheck überreichte Mehren (l.) an das Schau-Spiel-Studio.]







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