Bei einer Pressekonferenz vor Ort erläuterte Bürgermeister Paul-Gerhard Schmitz mit den beteiligten Firmen und Behörden die Umbaumaßnahmen, die zur Zeit in dem kleinen Örtchen am Fuße des Bernbergs durchgeführt werden. "Erst hatte ich den Eindruck, dass die Bevölkerung nicht sehr begeistert war, aber letztlich waren ja doch noch alle einverstanden", zeigte sich Schmitz erleichtert. Aber schließlich konnten die Bürger ja ihre Vorstellungen in die Planungen einbringen, wie Peter Tilgner vom Waldbröler Amt für Agrarordnung erklärte. Sein Amt hat die 100.000 € teure Maßnahme zur Hälfte gefördert, auch Aggerverband und Aggerstrom sind an der Dorferneuerung beteiligt.



In einem Abschnitt von 100 Metern Länge wurde ein natürlicher Bachlauf wiederhergestellt, ein kleines Plätzchen an der Ecke Dorfstraße/Zum Mühlenteich angelegt und Aufpflasterungen zur Verkehrsberuhigung gebaut, Aggerstrom saniert zudem ein Trafohäuschen samt nebenstehendem Masten. 1991 etwa sei man zum ersten Mal wegen der Dorferneuerung an die Nümbrechter Planungsgruppe Grüner Winkel herangetreten, erklärte deren Hans-Joachim Marx. "Jetzt ist in Hesselbach wieder das erlebbar, was dem Dorf seinen Namen verleiht", so Marx. Unansehnliche Betonmauern und Leitplanken wurden abgerissen und werden durch Bruchsteinsockel und Metallrohre ergänzt, es wurde wieder ein natürliches Bachprofil angelegt, Bäume und typische Sträucher gepflanzt.



Desweiteren wurde die vorher sieben Meter breite Dorfstraße auf fünf Meter verengt, die ehemals typische Pflasterrinne wieder hergestellt und drei Aufpflasterungen, die den Verkehr verlangsamen sollen. Auf dem kleinen Dorfplatz - der eigentlich erst jetzt so genannt werden kann - soll statt des Asphalts schönes Pflaster verlegt werden, "eine Bank, Papierkorb und Spielfläche kommen auch noch", kündigte Planer Marx an. "Aus der Bevölkerung habe ich schon gehört, dass die Kinder hier gerne plantschen und Sonnenbäder genommen werden."

Wenn die Wipperfürther Firma Steinbach die Bauarbeiten abgeschlossen hat, sollen auch die Altglascontainer am Trafohäuschen versetzt werden, das kleine Gebäude der Stromversorgung Aggertal mit einer Hecke der direkten Sicht entzogen werden. Wie Lothar Schmachtenberg vom Aggerverband erklärte, die die Maßnahme mit dem neuen Bachprofil auch dem Hochwasserschutz. Außerdem könne der Verband Kosten beim Unterhalt des Gewässers sparen, denn der Bachlauf müsse beispielsweise nicht mehr dauernd freigeräumt werden. Peter Tilgner vom Amt für Agrarordnung freute sich besonders, dass es bei dieser in Auftrag gegebenen Dorfuntersuchung nicht bei einem Gutachten auf Papier geblieben sei, sondern auch etwas geschehe.