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Erster Schüleraustausch mit Partnerschule in Swiebodzice

om; 31. May 2002, 12:36 Uhr
Oberberg Aktuell
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Erster Schüleraustausch mit Partnerschule in Swiebodzice

om; 31. May 2002, 12:36 Uhr
(om/31.5.2002-12:25) Waldbröl - Es war ein herzliches Willkommen und ein tränenreicher Abschied - fünf Tage lang erlebten polnische und deutsche Schüler eine ereignisreiche Woche in der kleinen Stadt Swiebodzice 60 Kilometer südwestlich von Breslau.

Dabei stand für die polnischen Schüler die Verbesserung ihrer Deutschkenntnisse und für die Waldbröler Schüler das Kennenlernen der polnischen Kultur und Lebensart im Vordergrund. „Die Schüler sind hier viel höflicher und zuvorkommender als bei uns zuhause.“, stellte Elisabeth Pankratz nach der herzlichen Begrüßung am Montag Morgen fest und ließ sich von ihrem polnischen Mitschüler bereitwillig den Koffer in das schuleigene Internatsgebäude tragen. Nach dem Bezug der Quartiere und einer gemeinsamen Führung durch die Stadt kamen sich die Schüler beim abendlichen Lagerfeuer auf dem Schulgelände rasch näher.



„Wir hätten nie gedacht, dass die polnischen Schüler so gut Deutsch sprechen und die Verständigung so reibungslos funktioniert“, freuten sich Torsten Joest und Thomas Heußner. Die beiden Lehrer der kaufmännischen Schule in Waldbröl, die den Schüleraustausch gemeinsam mit polnischen Kollegen organisieren und betreuen, zeigten sich sehr zufrieden über das Zusammenwachsen der beiden Schülergruppen.



Am nächsten Tag besuchten die Schüler gemeinsam das nahe liegende Konzentrationslager „Groß-Rosen“, um sich über die Gräuel der NS-Herrschaft zu informieren. Die gedrückte Stimmung hellte sich am Nachmittag nach der Besichtigung des drittgrößten Schlosses in Polen, Schloss Fürstenstein, und nach dem Besuch des herrschaftlichen Gestüts mit einer Kutschfahrt durch den Schlosspark rasch wieder auf. Am Abend waren die deutschen Schüler zum Abendessen in den polnischen Familien eingeladen. „Obwohl ich anfangs sehr aufgeregt war, möchte ich diese Erfahrung nicht missen, da ich jetzt einen genaueren Eindruck davon habe, wie unsere polnischen Nachbarn leben.“, sagte Elena Bender und fügte schnell hinzu, dass das Essen zudem sehr lecker war.



Am Mittwoch und Donnerstag standen Ausflüge in die nähere Umgebung auf dem Programm: Die polnischen Schüler führten ihre deutschen Gäste durch Breslau, zeigten das historische Rathaus und die restaurierte Altstadt. Bei der Seilbahnfahrt auf die Schneekoppe, dem höchsten Berg des nahe gelegenen Riesengebirges, konnten die Schüler ihre Schwindelfreiheit und bei der Schneeballschlacht auf dem Gipfel ihre Treffsicherheit unter Beweis stellen.



Beeindruckt zeigten sich die deutschen Schüler von der Vielfältigkeit des Landes: „Ich hatte vor dieser Fahrt eine ganz andere Vorstellung von Polen und bin sehr überrascht, wie lebenswert dieses Land ist“, sagte Bastian Pallaske zu der begleitenden polnischen Lehrerin. Trotz des anstrengenden Programms wurde abends immer noch gemeinsam mit den polnischen Schülern und Lehrern gefeiert.



Die Verabschiedung am Freitag fiel sehr schwer. Eifrig wurden Adressen und Telefonnummern ausgetauscht und letzte gemeinsame Erinnerungsfotos geschossen. Trotz vieler Tränen gab es für alle Schüler ein Lichtblick: Im September wird die Gruppe polnischer Schüler dem Berufskolleg in Waldbröl einen Besuch abstatten.

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