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Duo mit unbefriedigender Ausbeute

lo; 22. Dec 2017, 09:15 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Der Wiehler Reservetrainer Jan Kordt (li.) hätte gerne die doppelte Anzahl an Punkten auf dem Konto, Uli Bartsch vom TuS Lindlar hat sich ebenfalls mehr erhofft.
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Duo mit unbefriedigender Ausbeute

lo; 22. Dec 2017, 09:15 Uhr
Oberberg - Der TuS Lindlar hinkt den eigenen Erwartungen hinterher, Aufsteiger Wiehl II muss als Schlusslicht der Bezirksliga eine Aufholjagd starten - Oberberg-Aktuell im Gespräch mit den Trainern Uli Bartsch und Jan Kordt.
TuS Lindlar

Rückblick: Stillstand im Niemandsland? Der TuS Lindlar befindet sich nach Abschluss der ersten 13 Partien dort, wo die vergangene Saison endete - auf dem neunten Rang. Kein Anlass zu Panikattacken, Euphorie löst die durchschnittliche Zwischenbilanz aber auch nicht aus. Zu wechselhaft waren die Leistungen der Mannschaft von Trainer Uli Bartsch. Derbysieg gegen Favorit Hohkeppel? Verdient! Ein 4:1 beim Titelaspiranten Westhoven-Ensen? Stark! Im krassen Gegensatz dazu standen maue Auftritte wie beim Remis gegen Wiehl II oder bei der Niederlage gegen den FC Rheinsüd Köln, als die TuS-Kicker im gesamten Spielverlauf ohne gefährliche Strafraumszene blieben.

„Wir machen zu wenig Tore, auch weil wir viele Chancen liegen lassen“, stellt Bartsch treffend fest. Während die Defensive ihren Dienst vorwiegend solide versah, drückte der Schuh in der vorderen Abteilung - das Torverhältnis von 22:22 spricht Bände. Wenn dann noch Goalgetter Marc Bruch, auf dessen Konto rund ein Drittel der Treffer geht, ausfällt oder unter einer Ladehemmung leidet, sieht’s im Angriff schnell düster aus. Zudem hatte der Coach damit zu kämpfen, dass unumstrittene Stammkräfte wegen Verletzungen zu längeren Pausen gezwungen wurden. Das Personalportfolio ist zwar verbreitert worden, doch die Zahl der Alternativen ist endlich.     

Ausblick: „Wir hatten uns natürlich mehr erhofft“, räumt Bartsch ein. „In der Rückrunde wollen wir uns in der Tabelle verbessern, wobei der Abstand nach unten nicht besonders groß ist. Das müssen wir im Auge behalten.“ Lindlar führt die zweite Hälfte des Klassenspiegels an. Der erste Abstiegsplatz ist genauso weit entfernt wie der FC Rheinsüd Köln, der auf Position fünf gelistet ist. Die englische Woche zu Beginn des nächsten Fußballjahres besitzt wegweisenden Charakter. Ein positiver Start in die Restserie hängt allerdings von einem nicht beeinflussbaren Faktor ab, wie Bartsch betont: „Hoffentlich sind die Witterungsbedingungen gut, damit die Vorbereitung nicht gestört wird.“          

Personal: Dass die letzten Matches im Dezember dem Winter zum Opfer fielen, kam Bartsch durchaus gelegen. Kapitän Justin Ebert und Pascal Nguyen wären nämlich nicht einsatzfähig gewesen. Die beiden haben sich einen Syndesmoseriss zugezogen und fallen bis Ende Januar aus. Die Leidenszeit von Moussa Daffe (Kreuzbandriss) ist vorbei, Anton Zeka feilt nach der gleichen Blessur ebenfalls fleißig an seinem Comeback. Neu zum Kader stößt Tim Voßkämper. Vorfühl-Gespräche mit weiteren potenziellen Zugängen sind bereits geführt worden. Patrick Mocan (Australien-Aufenthalt) kann Bartsch erst wieder im Sommer einplanen.    


FV Wiehl II

Rückblick: Der Auftakt war ein Augenschmaus: Die FV-Reserve besiegte den SV Weiden bei ihrer Bezirksliga-Premiere mit 4:0 und weckte Lust auf mehr. Danach waren die sportlichen Positiverscheinungen aber rar gesät. Der Neuling verpasste die zweistellige Punktemarke, weshalb die Rote Laterne unterm Wiehler Weihnachtsbaum steht. Trainer Jan Kordt hatte die Erwartungshaltung trotz des souveränen Gewinns der Kreismeisterschaft und einer Menge Vorschusslorbeeren seitens der Konkurrenz bewusst auf einem niedrigen Level gehalten, dass seine Auswahl derart ins Schlingern gerät, hatte er jedoch nicht erwartet. „Es sind einige negative Dinge zusammengekommen“, sagt der Übungsleiter.

Pascal Rüsche brach sich in der Frühphase der Saison den Unterarm. Da er der einzige Keeper im Aufgebot ist, sprang David Jäckel aus der 1. Mannschaft ein. Er erwies sich als verlässlicher Ersatz, doch für einen geregelten Ablauf im Trainingsbetrieb war der Rüsche-Ausfall Gift. „Wir mussten Spielformen oder Torschussübungen monatelang ohne Torhüter absolvieren. Ich kann den Jungs nur ein Kompliment machen, dass sie das so geduldig mitgetragen haben“, erklärt Kordt. Mangelnde Cleverness, fehlende Kaltschnäuzigkeit im Abschluss, Undiszipliniertheiten (sechs Gelb-Rote und eine Rote Karte), krasse persönliche Schnitzer, die sich die Gegner zunutze machten, sowie anhaltende Verletzungssorgen beschleunigten den Sturz in den Keller.

Ausblick: Die Situation lässt sich reparieren, weil das Feld im unteren Teil des Tableaus dicht gedrängt ist. „Die Teams zwischen den Plätzen sechs und 16 liegen nicht weit auseinander. Die Tagesform oder Kleinigkeiten sind entscheidend. Oft haben wir knapp verloren oder die Punkte leichtfertig verschenkt, was zulasten der Moral und des Selbstvertrauens ging. Das war für die junge Mannschaft nicht einfach“, hofft Kordt, dass das Pendel künftig häufiger in die richtige Richtung ausschlägt. Die Ansätze seien vorhanden. „Bis auf wenige Ausnahmen haben wir gezeigt, dass wir dagegenhalten und diszipliniert verteidigen können.“ Dringender Nachholbedarf herrscht an anderer Stelle: Die einstige Tormaschine (92 Treffer im Aufstiegsjahr) verbreitete bislang keinen Schrecken.

Personal: Obwohl sich vier Spieler abgeseilt haben (OA berichtete), geht Kordt personell nicht am Stock. Neben Rüsche werden die Langzeitverletzten Thorben Riske und Marius Hans zurückerwartet, gezielte Verstärkungen dürfte sich aus den Reihen der Landesliga-Erstvertretung hinzugesellen. Darüber hinaus sind ab April die Akteure aus der A-Jugend verfügbar. „Wenn alle fit und gesund sind, haben wir eine gute Truppe“, ist Kordt weiterhin überzeugt, die Mission „Klassenerhalt“ erfolgreich zu meistern. Alex Jobi übernimmt ab Januar die Rolle des Co-Trainers.            

           
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