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Hohkeppel gelingt dramatische Aufholjagd

lo; 29. Oct 2017, 21:10 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Salih Tatar hatte heute Pech im Abschluss, dafür waren drei seiner Teamkameraden treffsicher.
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Hohkeppel gelingt dramatische Aufholjagd

lo; 29. Oct 2017, 21:10 Uhr
Oberberg - Eintracht mit Monster-Comeback in der Schlussphase - Vier Treffer reichen Wiehl II nicht - Flittard bestraft TuS-Patzer konsequent - Weinrich-Doppelpack verhilft SVF zum Sieg - 'ONI-Wärmetrafo GmbH' präsentiert die Bezirksliga (AKTUALISIERT).
Eintracht Hohkeppel – SSV Berzdorf 3:2 (0:2).

Die Hohkeppeler lieferten eine Woche nach der Aufholjagd gegen DSK Köln eine weitere Kostprobe ihrer Comebackqualitäten ab, diesmal in einer extrem verschärften Version. Zehn Minuten vor dem Abpfiff führte der Verfolger aus Berzdorf, der unter anderem mit der Empfehlung eines 4:1-Erfolges gegen Spitzenreiter Heiligenhaus angereist war, mit 0:2. Die erste Heimniederlage der Saison zeichnete sich deutlich ab. Doch Trainer Peyman Rabet wusste, dass der Tank noch nicht leer ist: „Ich habe den Jungs angemerkt, dass sie das Ding unbedingt drehen wollen. Sie haben trotz des Rückstands weiter an sich geglaubt.“


[Tibor Heber wurde in der zweiten Halbzeit eingewechselt.]

Glaube kann bekanntlich Berge versetzen: Timur Millitürk leitete mit seinem Abschlusstreffer die furiose Endphase ein. Dank Steve Ememekwes 30-Meter-Kracher in den Winkel und dem 3:2 durch Robin Theisen gestaltete die Eintracht auch den fünften Auftritt vor heimischer Kulisse erfolgreich und rückte bis auf einen Zähler an den HSV, der in Weiden verlor, heran. „So ein Erlebnis wie heute baut uns natürlich zusätzlich auf“, konnte Rabet in punkto Moral erneut die Note eins vergeben.      

Die Gäste hatten nach der ersten Hohkeppel-Chance durch Marco Theisen beim 0:1 von einem Abwehraussetzer profitiert. Salih Tatar scheiterte danach zweimal am Aluminium sowie am SSV-Keeper. Thomas Tomanek brachte den Ball ebenfalls nicht im Gehäuse unter. In einer mitunter ruppigen Begegnung kassierten die Schwarz-Gelben nach der Pause die nächste kalte Dusche. Aus abseitsverdächtiger Position drückte ein Berzdorfer das Leder über die Linie.

Eine Viertelstunde vor Schluss schwächte sich der bisherige Tabellendritte durch einen Platzverweis selbst - und das Unheil nahm seinen Lauf. In der Nachspielzeit musste Marco Theisen einen Fehler seines Nebenmanns Hoang-Nam Chau auf Kosten eines taktischen Fouls ausbügeln. Konsequenz: Gelb-Rot. „Da blieb Marco nichts anderes übrig“, war Rabet froh, dass der Kapitän den aussichtsreichen Angriff stoppte, wenngleich er am kommenden Wochenende ausfallen wird.                

Tore
0:1 (17.), 0:2 (53.), 1:2 Timur Millitürk (80.), 2:2 Steve Ememekwe (86.), 3:2 Robin Theisen (87.).

Besondere Vorkommnisse
Gelb-Rot gegen einen Berzdorfer Spieler (75.)
Gelb-Rot gegen den Hohkeppeler Marco Theisen (90.+1)

Eintracht Hohkeppel
Nicolas Clever; Hoang-Nam Chau, Marco Theisen, Yannick Jerusalem, Robin Theisen, Carsten Gülden, Steve Ememekwe, Timur Millitürk, Max Geßner (55. Tibor Heber), Salih Tatar, Thomas Tomanek (90.+2 Tobias Mibis).  
  

[Hoang-Nam Chau wird von einem Berzdorfer bedrängt.]

TuS Lindlar - SpVg. Flittard 3:5 (2:2).

Nach zwei Siegen in Folge hat sich der TuS Lindlar einen Nasenstüber abgeholt. Den Hauptgrund für die Pleite gegen den Aufsteiger hatte Co-Trainer Markus Müller, der den beruflich verhinderten Uli Bartsch vertrat, schnell parat. „Die Gegentore sind ausschließlich nach individuellen Fehlern gefallen. Flittard ist vorne brutal stark. In den entscheidenden Situationen waren wir im Umschaltspiel nach hinten zu langsam.“  Der erste persönliche Bock mündete im Führungstreffer der Gäste, den die Lindlarer durch ein Eigentor produzierten. Marc Bruch konnte Mitte der ersten Hälfte egalisieren, Moritz Stellberg gelang nach einem Standard sogar das 2:1.

Anschließend wurde ein Tor der Kölner wegen Abseits nicht gegeben, bevor Fabian Brockmeyer ausglich. Die Flittarder Konterfähigkeiten bekam der TuS auch im zweiten Durchgang zu spüren, Tim Weyers drehte das Spiel mit einem Doppelpack endgültig. Zwar sorgte Marc Bruch mit seinem neunten Saisontreffer noch einmal für einen Hoffnungsschimmer, doch der vermeidbare Foulelfmeter, den Weyers verwandelte, zerstörte den Traum von einem Punktgewinn, zumal Bruch in der letzten Minute einen Strafstoß an die Querstange nagelte. „Der Gegner hat unsere Patzer konsequent ausgenutzt und war vor dem Tor eiskalt“, musste Müller anerkennen.

Tore
0:1 (8. Eigentor), 1:1 Marc Bruch (24.), 2:1 Moritz Stellberg (32.), 2:2 Fabian Brockmeyer (39.), 2:3 Tim Weyers (67.), 2:4 Tim Weyers (73.), 3:4 Marc Bruch (81.), 3:5 Tim Weyers (85. Foulelfmeter).

Besonderes Vorkommnis
Der Lindlarer Marc Bruch schießt einen Handelfmeter an die Latte (90.).   

TuS Lindlar
Tobias Kapellen; Justin Ebert, Luca Jansen, Moritz Stellberg, Lukas Dappen (46. Faruk Tokay), Jeffrey Ebert, Ozan Dogan, David Förster (85. Simon Hoffmann), Dominik Ufer, Patrick Mocan (72. Leon Fröhlich), Marc Bruch.



[Zwischenzeitlich hatte Trainer Peyman Rabet allen Grund für skeptische Blicke.]

SV Frielingsdorf – SG Worringen 2:1 (1:0).

Balsam fürs Ego: Mit dem Erfolg gegen Worringen reichte der SV Frielingsdorf die Rote Laterne an DSK Köln weiter. „Der Sieg war extrem wichtig, um den Kontakt zu den Mannschaften vor uns zu halten“, konstatierte Trainer Dennis Lüdenbach. Aus dem Spiel heraus gestatteten die Hausherren den technisch versierten und quirligen Gästen selten einmal Möglichkeiten. Dafür hieß es bei Ecken und Freistößen: Augen zu und durch. „Worringen hatte bestimmt 30 Standardsituationen. Die waren alle gefährlich, aber wir haben sie gut verteidigt“, war laut Lüdenbach bei ruhenden Bällen höchste Aufmerksamkeit gefordert. Auf der Gegenseite fanden Philipp Fabrizius und Louis Fliegner im Torwart ihren Meister. Das 1:0 ging auf das Konto von Tim Weinrich, der eine Fliegner-Ecke verwertete.

Weinrich hatte kurz vor dem Pausentee seinen zweiten Streich auf dem Schlappen, ein SGW-Kicker klärte auf der Linie. Nach dem Seitenwechsel blieb das Bild unverändert: Die Domstädter besaßen ein spielerisches Übergewicht, der SVF lauerte auf Konter. Nachdem Fabrizius eine Chance ausgelassen hatte, besorgte Weinrich nach einer Kombination über die eingewechselten Björn Meyer und Philipp Schmidt das erlösende 2:0. Die Worringer konnten noch verkürzen, doch die Lüdenbach-Schützlinge schaukelten den Vorsprung über die Zeit. „Das war eine gute Leistung. Wir haben wenig zugelassen, hatten aber auch das notwendige Quäntchen Glück“, meinte Lüdenbach.                

Tore
1:0 Tim Weinrich (18. Louis Fliegner), 2:0 Tim Weinrich (82. Philipp Schmidt), 2:1 Ethem Kayis (86.).  

SV Frielingsdorf
Timo Braun; Tim Geisler, Johannes Kisseler, Florian Weinrich, Tim Menzel, Marvin Cortes, Etienne Parmentier, Louis Fliegner (66. Philipp Schmidt), Tim Weinrich (90.+2 Gianluca Fliegner), Dennis Lüdenbach, Philipp Fabrizius (81. Björn Meyer).



[Elfmeter oder nicht? Steve Ememekwe geht zu Boden, der Pfiff des Schiris blieb zum Entsetzen der Hausherren aus.]

FV Wiehl II – Germania Geyen 4:5 (1:1).                 

Die Wiehler Zweitvertretung hängt nach dem torreichen Aufsteiger-Duell in der Abstiegszone fest und wartet seit sechs Partien auf einen Sieg. Wie sich am Resultat ablesen lässt, quittierten beide Abwehrreihen über weite Strecken ihren Dienst, wobei zunächst die Gastgeber die nötige Defensivordnung vermissen ließen. In der elften Minute flog den Wiehlern ein eigener Freistoß in der Geyener Hälfte um die Ohren, David Jäckel parierte gegen Florian Niggemann, der zudem am Kasten vorbeischoss und abermals an Jäckel scheiterte (22., 25.).

Im vierten Versuch sollte es für den Stürmer klappen, als er einen Bilderbuch-Konter vollendete. Unmittelbar vor der Pause war Geyen unsortiert. Michael Krestel vernaschte im Strafraum zwei Gegenspieler und zog trocken ins lange Eck ab - 1:1. Direkt nach Wiederbeginn folgte eine vogelwilde Episode. Krestel erzielte nach einem Diagonalpass von Tobias Gottwald das 2:1, Geyens Pascal Kirchmeyer antwortete postwendend mit einem sehenswerten Schlenzer. Wiederum nur 120 Sekunden später nagelte Robin Schmidt das Spielgerät unter die Latte, doch war die Führung der Hausherren erneut lediglich von kurzer Dauer. Benjamin Niggemann markierte von der Strafraumgrenze das 3:3.

Danach war Tobias Gottwald zweimal im Pech (55., 62.), ehe Patrick Löhr den Ball aus 20 Metern Entfernung humorlos in die Maschen hämmerte. Norman Ubbers Distanzschuss streifte den Pfosten (71.), Jäckel riss bei einem Freistoß von Benjamin Niggemann rechtzeitig die Fäuste hoch (78.). Die FV-Reserve warf in der Schlussphase alles nach vorne. Den Denkzettel gab es in Form des 3:5. Zwar bekam Wiehl im Gegenzug einen Foulelfmeter zugesprochen. Zum Remis reichte es nach dem Anschluss durch Pascal Nohl allerdings nicht mehr.

„Wenn man zu Hause vier Treffer erzielt, sollte man etwas mitnehmen“, ärgerte sich Co-Trainer Thorben Riske, der den im Urlaub weilenden Chefcoach Jan Kordt an der Seitenlinie vertrat. „Die Jungs wollten, wollten, wollten, aber zurzeit fehlt uns auch einfach das Glück. Dass Geyen drei Traumtore macht, hat uns ziemlich demoralisiert.“                    

Tore
0:1 Florian Niggemann (28.), 1:1 Michael Krestel (43.), 2:1 Michael Krestel (47. Tobias Gottwald), 2:2 Pascal Kirchmeyer (50.), 3:2 Robin Schmidt (52. Maik Derksen), 3:3 Benjamin Niggemann (53.), 3:4 Patrick Löhr (68.), 3:5 Felix Klein (90.+2), 4:5 Pascal Nohl (90.+5 Foulelfmeter).

Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot gegen den Geyener Norman Ubber (90.+4 wiederholtes Foulspiel).

FV Wiehl II
David Jäckel; Maik Derksen, Bastian Schwarz, Alexander Tomm, Philipp Sulzer, Pantaleo Stomeo (46. Marcel Sesto), Florian Liebelt, Michael Krestel (74. Yannik Clemens), Tobias Gottwald, Robin Schmidt (77. Pascal Nohl), Mustafa Neziroglu.

Tabelle und Ergebnisse Bezirksliga

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