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Startschuss für schnelle Datenautobahn

fk; 17. Aug 2017, 22:00 Uhr
Bilder: Friederike Klein --- Riesige Freude bei Bürgermeister Hilko Redenius über den unterschriebenen Förderbescheid für den Breitbandausbau in Nümbrecht, den Minister Andreas Pinkwart (re.) überreichte. Der Regen tat der Stimmung keinen Abbruch.
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Startschuss für schnelle Datenautobahn

fk; 17. Aug 2017, 22:00 Uhr
Oberberg - NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart übergab einen millionenschweren Förderbescheid für den Breitbandausbau in Nümbrecht und wohnte der Einweihung einer modernen Lackieranlage bei der Firma Montaplast in Morsbach bei.
Von Friederike Klein

„Wenn Sie uns diesen Förderbescheid geben, dann dürfen wir endlich loslegen. Sie geben somit den offiziellen Startschuss für Breitband in Nümbrecht.“ Bürgermeister Hilko Redenius freute sich sehr, Prof. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie in Nordrhein-Westfalen, im Kurpark begrüßen zu dürfen. Nachdem schon Ende 2016 die rot-grüne Landesregierung die Absichtserklärung zur Förderung abgegeben hatte, brachte der FDP-Politiker jetzt den endgültigen Bescheid des Landes über exakt 13.194.958 Millionen Euro mit.


[Jetzt kann's losgehen.]

Zusammen mit der Bundesförderung für den Breitbandausbau, wofür die Absichtserklärung von NRW Grundlage war, sind so 100 Prozent der Gesamtkosten von rund 27 Millionen Euro gedeckt. „Glasfaser in jedes Haus“ mit einer Geschwindigkeit von 100 Megabit pro Sekunde war das erklärte Ziel von Redenius und der Gemeinde, das jetzt in die Tat umgesetzt wird. Rund 17.700 Einwohner hat die Gemeinde, die aus 91 Ortsteilen besteht. Und rund 13.500 Bürger profitieren von der Förderung. Sie zahlen keinen Cent für die Verlegung der Glasfaser bis in ihre Häuser. Das haben sie der Pfiffigkeit ihres Bürgermeisters zu verdanken, der von vorneherein 100 Megabit beantragte.


[Der Minister ließ sich das innovative Verfahren der Spülbohrung erklären.]

Für die als „versorgt“ geltenden Bereiche wie zum Beispiel das Nümbrechter Zentrum dürfen die Fördergelder nicht eingesetzt werden. „Da bleiben wir noch dran“, versprach Pinkwart jedoch gut gelaunt. Jetzt stehen erst einmal 239 Kilometer Tiefbau und die Verlegung von 1.326 Kilometern Glasfaser auf dem Programm. Davon alleine mehr als 60 Kilometer Hausanschlusstrassen und mit der Maßgabe, Ende 2018 alles fertiggestellt sein soll. „Und da wir die Vorgärten natürlich möglichst heile lassen wollen, wollen wir das in einem horizontalen Spülrohrverfahren machen“, sagte Redenius.


Daran zeigte der Minister großes Interesse, denn der Chef der CDU-Landtagsfraktion Bodo Löttgen hatte ihm zuvor über dieses innovative Verfahren erzählt. „Deswegen freue ich mich, dass wir uns das mal hier zusammen ansehen dürfen.“ Gerade für den ländlichen Raum könne diese Technik ein Pilotprojekt sein. „Ein spannendes Verfahren, was hilft Kosten, zu senken, und die Belastung der Bürger.“ Ganz genau erläuterten Betriebsleiter Helmut Schürmann von der Revor GmbH, Projektleiter Andreas Kleinmann von CR-Clemens Reuschbach und Kurt Treichel von Tracto-Technik die Funktionsweise und erforderlichen Geräte.

Löttgen hob hervor, dass durch das superschnelle Internet die Attraktivität Nümbrechts deutlich gesteigert werde. „Viel Erfolg“ wünschte Pinkwart dem Vorhaben, ehe er sich auf den Weg nach Morsbach machten. Dort warteten die Geschäftsführung und die Arbeitnehmervertretung der Montaplast GmbH auf den hohen Besuch. „Wir weihen heute Europas wohl modernste Lackieranlage für Kunststoffe ein“, freute sich Geschäftsführer Frank Schlieber, nachdem er Pinkwart und viele Ehrengäste begrüßt hatte.


[In Morsbach nahm Pinkwart die neue Lackieranlage der Firma Montaplast in Augenschein.]

Als regionales mittelständisches Unternehmen, gegründet 1958, hat Montaplast fast sechs Jahrzehnte Erfahrung in der Fertigung von Kunststoff-Präzisionsteilen und –Systemen. Waren es früher Haushaltsgeräte, sind es heute verschiedenste Bauteile für die Autoindustrie. „Die moderne Wirtschaft setzt ein vollkommen neues Maß an Flexibilität voraus. Eine anspruchsvolle Aufgabe, die gleichermaßen fortschrittliches Gerät und gut geschultes Personal erfordert. Deshalb legen wir seit jeher größten Wert auf unsere Auszubildenden“, so Schlieber.

Der Aufbau der neuen Lackieranlage, für die Montaplast rund 40 Millionen € investiert hat, ist Teil eines weitergefassten Wachstums- und Umstrukturierungsprozesses des Unternehmens. So sind zum Beispiel zwei neue Produktionsstandorte in Lichtenberg und Betzdorf geplant. „Es ist großartig zu sehen, wie Sie Ihren Produktionsstandort weiterentwickeln und vor allem auch in Ausbildung investieren, einer Schlüsselgröße des wirtschaftlichen Fortschritts“, lobte Pinkwart die Aktivitäten des Unternehmens. Im Anschluss ging es für ihn weiter Richtung :metabolon in Lindlar.
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