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Müder Meister erwacht in der zweiten Halbzeit

bv,db, lo,nh,uk; 30. May 2017, 23:30 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Heute nahm der Titelträger aus Wiehl die beiden Meisterteller in Empfang.
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Müder Meister erwacht in der zweiten Halbzeit

bv,db, lo,nh,uk; 30. May 2017, 23:30 Uhr
Oberberg - SVF verliert knapp bei Titelträger Wiehl II und muss weiter zittern - SSV-Reserve punktet in Refrath - Wipperfeld beendet Heim-Durststrecke - Schönenbach mit Pflichtsieg - Biesfeld und Altenberg gerettet (AKTUALISIERT).
FV Wiehl II – SV Frömmersbach 2:1 (0:1).

Die „Campeones“ gehen heute noch einmal steil. Ein Bierwagen wurde geordert, 120 Liter Freibier stehen für die Spieler des FV Wiehl II zur Verköstigung bereit. „Die Jungs haben alle diese Woche Urlaub“, berichtete Coach Jan Kordt. Der Gewinn der Meisterschaft stand bekanntlich schon am Sonntag fest. Nicht wenige funktionierten die heimische Eichhardt daraufhin zum Partycampus um. In einer Plastikpool-Landschaft kühlten sich die Kicker nicht nur mit Wasser ab. Der eine oder andere legte sich, wenn überhaupt an Schlaf zu denken war, für ein Nickerchen in den Mittelkreis.


[Fabian Mantsch im Duell mit dem Frömmersbacher Torschützen Mariano Geusa (re.).]

Kordt beendete die Feierlichkeiten am Montagabend, schließlich wollte man vor der Übergabe der beiden Meisterteller - einer davon wandert dauerhaft in die Klubvitrine - durch den Vorsitzenden des Fußballkreises Berg, Rolf Müller, und Staffelleiter Gerhard Dittich nicht die ersten Punktverluste vor eigenem Publikum hinnehmen.

Trotz aller mahnenden Worte des Trainers: Der Titelträger besaß gegen den SV Frömmersbach große Schwierigkeiten, den Feten-Marathon aus den Kleidern zu schütteln. Zu Beginn vergab Tobias Gottwald zwei Topchancen für die Gäste (5., 7.), die den Favoriten mit einem enormen Laufpensum und giftiger Zweikampfführung piesackten. Marcel Sesto und Florian Liebelt meldeten die ersten Offensivansprüche des künftigen Bezirksligisten an (8., 13.), ehe Mariano Geusa den SVF mit einem überlegt ausgeführten Freistoß aus 17 Metern in Führung brachte.



Auf der Gegenseite landete ein Kopfball von Jan Schoeler am Pfosten (29.). Bastian Schwarz verstand es nicht, seine Lufthoheit in Zählbares umzumünzen (38., 39.). In der ersten Viertelstunde nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Möglichkeiten im Minutentakt. Unter anderem versemmelte Sesto eine Hundertprozentige (53.), Gottwald schnupperte intensiv am 0:2 - Keeper Pascal Rüsche mimte den Spielverderber (57., 61.).


[Pierre Runkel versucht an den Ball zu kommen, Yannik Clemens verrenkt sich.]

Anschließend mussten die Frömmersbacher dem hohen Tempo Tribut zollen, Krämpfe machten sich bemerkbar. Martin Brzoska, der Abwehrfels in der Brandung, verließ angeschlagen das Feld. Exakt 60 Sekunden später war die SV-Hintermannschaft unsortiert. Der eingewechselte Lukas Engeln traf, nachdem Juri Mendel den ersten Abschluss an den Pfosten gelenkt hatte, im Nachschuss zum Ausgleich. Jetzt waren die Wiehler obenauf und wendeten das Blatt in Person von Yannik Clemens endgültig.

Frömmersbach versuchte in der Schlussphase, den Ausgleich zu erzwingen, doch die unzähligen langen Bälle in den gegnerischen Strafraum fanden keinen Abnehmer. „Die Mannschaft hat gut gespielt und toll gefightet. Von den Chancen her wäre ein Unentschieden gerecht gewesen“, meinte Trainer Leo Geusa. Kordt war froh, dass die makellose Heimbilanz ohne Kratzer blieb. „Das Spiel war sehr offen und wir haben viel zugelassen“, sah er kein fußballerisches Glanzstück, aber eine Energieleistung der Seinen. Die Geusa-Elf hat den Klassenerhalt weiter selbst in der Hand, rangiert jedoch lediglich einen Zähler vor Relegationsplatz 14. 

Tore
0:1 Mariano Geusa (17.)
1:1 Lukas Engeln (75.)
2:1 Yannik Clemens (78. Florian Liebelt)
                                         


[Die Spieler spendierten Trainer Jan Kordt einen Freiflug.]

DJK Wipperfeld – SC Vilkerath 4:3 (1:1).

In der an sich bedeutungslosen Partie des feststehenden Absteigers DJK Wipperfeld gegen den SC Vilkerath ging es hoch her. Mitverantwortlich dafür war aus Gästesicht der Unparteiische, der schon früh den Unmut des SCV auf sich zog. „Wir sind absolut unzufrieden“, bewertete Kapitän Henrik Bär das Geschehen noch recht sachlich. Dabei kassierte sein Team eine harte Ampelkarte sowie in der Schlussminute zweimal Rot, wobei der Platzverweis gegen Joker Ali-Kemal Celik unstrittig war, weil er DJK-Spielführer Niklas Liehn nur mit einer Notbremse stoppen konnte.

Zu diesem Zeitpunkt stand es 3:3, weil die DJK trotz guter Leistung eine 3:1-Führung in Überzahl noch verspielte. Dock Kevin Stefer zirkelte den Freistoß aus zentraler Position aus 17 Metern Torentfernung unhaltbar ins Tor und sorgte somit für einen versöhnlichen Abschluss im Felsenpark. Es war der erste Heimdreier der Rückrunde. „Auch wenn wir wieder zwei Spieler ersetzen mussten, haben wir ein super Spiel gemacht“, zeigte sich Wipperfels Trainer Andrea Esposito zufrieden.

Tore
1:0 Kevin Stefer (28.)
1:1 Marius Wecker (40.)
2:1 Sebastian Eck (75.)
3:1 Sebastian Eck (82.)
3:2 Marius Wecker (85.)
3:3 David Wecker (87.),
4:3 Kevin Stefer (90. Freistoß).

Besondere Vorkommnisse
Gelb-Rot gegen den Vilkerather Burak Toksun (55. Foulspiel)
Rot gegen den Vilkerather Ali-Kemal Celik (90. Notbremse)
Rot gegen den Vilkerather David Wecker (90. Meckern)



[SVF-Trainer Leo Geusa durfte lange Zeit von einem Sieg träumen.]

SSV Süng – SV Bergisch Gladbach 09 II 3:1 (0:0).

Süng knüpfte an die gute Leistung von Sonntag an und wies die SSV-Reserve in die Schranken. Damit kann Bergisch Gladbach am letzten Spieltag nicht mehr an Süng vorbeiziehen. „Obwohl es in dem Spiel um nichts mehr ging, war es oft hart an der Grenze“, berichtete Süngs Trainer Sven Reuber von einer Partie mit vielen Nickligkeiten, die laut Reuber besonders von Seiten der Gäste ausgingen. Dennoch hatte der Unparteiische das Spiel recht gut im Griff und kam mit einem Platzverweis gegen Jude Evsefine McDonald aus. Nach der Pause fokussierte sich Süng ausschließlich auf das Spiel und Max Frangenberg brachte die Hausherren mit seinem zweiten Saisontor in Front. Zwar glichen die Gäste noch einmal aus, aber mit einem Treffer der Marke Traumtor stellte Simon Tigges auf 2:1. Für die endgültige Entscheidung sorgte letztlich Florian Scharf.

Tore
1:0 Max Frangenberg (48.)
1:1 Besnik Hajdini (57.)
2:1 Simon Tigges (73.)
3:1 Florian Scharf (88.).

Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot gegen den Bergisch Gladbacher Jude Evsefine McDonald (65.) 
  


[Lukas Engeln erzielte das 1:1.]

TV Hoffnungsthal – Heiligenhauser SV II 3:0 (1:0).

Im letzten Heimspiel der Saison konnte Hoffnungsthals Trainer Sascha Brandenburg zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft sein, die am Ende der Saison den dritten Tabellenplatz belegen wird. Die 1:0-Führung erzielte Konstantin Strauß, als er nach einem langen Abschlag allein vor dem gegnerischen Tor auftauchte und sicher vollstreckte. Es blieb lange beim knappen Vorsprung der Hausherren. Erst rund zehn Minuten vor Schluss konnte erneut Strauß nach einem Abpraller abstauben und den Sack zumachen. Mit dem Schlusspfiff erhöhte Sebastian Fischer noch auf 3:0.

Tore
1:0 Konstantin Strauß (18.)
2:0 Konstantin Strauß (80.)
3:0 Sebastian Fischer (90. +1).



[Yannik Clemens mit dem 2:1.]

Blau-Weiß Biesfeld – TV Herkenrath II 4:1 (3:1).

Nach zwölf Minuten waren die Dinge bereits geklärt und die Hausherren konnten quasi schon den Klassenerhalt bejubeln. Markus Breidenbach (7. und 12.) und Marc Velten (9.) hatten bis zu diesem Zeitpunkt den Biesfelder Turbostart mit drei Treffern veredelt. Die durchaus engagierten Gäste verkürzten in der 25. Minute zwar per Handelfmeter durch Spielertrainer Maciek Gawlik, aber der Zug in Richtung blau-weiße Rettung war nicht mehr aufzuhalten. Zumal Miguel Otto (66.) dem Biesfelder Erfolg in der zweiten Halbzeit mit dem Tor zum 4:1 noch die Krone aufsetzte.

Biesfelds Pressesprecher Klaus Döpper lobte ausdrücklich das Trainergespann Sven Ansorge und Christian Schwarz, „die einen tollen Job gemacht haben. Der Klassenerhalt in dieser Liga ist noch höher einzuschätzen, als der Vorjahresaufstieg“, und ergänzte: „Nachdem wir in der in der Vorrunde noch viel Lehrgeld bezahlt haben, konnten sich die Jungs in der Rückrunde in der Liga etablieren. Riesenkompliment an alle!“

Tore
1:0 Markus Breidenbach (7.)
2:0 Marc Velten (9.)
3:0 Markus Breidenbach (12.)
3:1 Maciek Gawlik (25. Handelfmeter)
4:1 Miguel Otto (66.).
  

SV Altenberg – FC Bensberg 2:0 (2:0).

Altenberg kann aufatmen, denn durch den Erfolg am vorletzten Spieltag gegen den FC Bensberg hat die Mannschaft von Trainer Marcus Engels den Klassenerhalt geschafft. Miles Werner und Timo Schumacher machten den Sieg durch zwei Tore in der ersten Halbzeit perfekt. "Wir sind sehr froh und erleichtert, dass wir drin geblieben sind", sagte Engels. „Die Niederlage war verdient, Glückwunsch an Altenberg zum Klassenerhalt“, so das Fazit von FC-Trainer Jonas Wendt, der zum Ende der Saison in der Aufstellung rotierte. Mit dem Schlusspfiff sah Bensbergs Kapitän Kevin Tögel noch die Rote Karte.

Tore
1:0 Miles Werner (16.)
2:0 Timo Schumacher (35.).

Besonderes Vorkommnis
Rot gegen den Bensberger Kevin Tögel (90.+3).



[In den Zweikämpfen ging es richtig zur Sache.]

Borussia Derschlag - SV Schönenbach 0:3 (0:1).

Der Sieger war unzufrieden, der Verlierer auf die eigene Leistung stolz. Verkehrte Welt in Derschlag. Dort setzte sich der Favorit durch, aber SVS-Coach Slobodan Kresovic hatte seine Mannschaft "noch nie so schlecht gesehen". Man habe Chancen in Hülle und Fülle liegen gelassen, mehrfach sei der Ball gegen Latte und Pfosten geprallt. "Und irgendwie war nach dem Unentschieden vom Sonntag die Luft raus", konstatierte der Gäste-Coach, der bereits nach 21 Minuten dir Führung durch Otto Fehl gesehen hatte, dann aber bis in die Schlussphase warten musste, ehe Willi Wink und Eduard Kelm nachlegten.

Derschlags Co-Trainer Hans-Jürgen Schlottner hatte dagegen eine couragierte Leistung seines Teams gesehen. Vor dem Rückstand habe man zwei klare Chancen ausgelassen und auch sonst gut mitgehalten, ehe die Kräfte bei der Borussia, die mit Akteuren aus A-Jugend und 2. Mannschaft antreten musste, nachgelassen hätten. "Das Ergebnis spiegelt nicht den Spielverlauf wider", war sich Schlottner sicher.

Tore
0:1 Otto Fehl (21.)
0:2 Willi Wink (85.)
0:3 Eduard Kelm jun. (86.)


SV Refrath - SSV Homburg-Nümbrecht II 1:1 (1:0).

Ernüchterung bei den Gastgebern, die in der letzten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich kassierten und damit auf dem Relegationsplatz verharren. "Wir machen aus unseren Chancen leider nicht die nötigen Tore", haderte Refraths Trainer Sascha Zinken mit der Chancenverwertung. Marc Dirkes hatte bereits nach zwölf Minuten für die Gastgeber getroffen, die aber in der Folge beste Gelegenheiten ausließen. "Da hätten wir uns über weitere Gegentreffer nicht beschweren dürfen", wusste auch Nümbrechts Coach Florian Schmidt, dass seine Mannschaft in dieser Phase viel Glück benötigte. Doch in der zweiten Hälfte kam der SSV immer besser ins Spiel und Stefan Rößler war es in der 93. Minute, der eine Vorlage von Dustin Schlegel verwertete.

Tore
1:0 Marc Dirkes (12.)
1:1 Stefan Rößler (90.+3)

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