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Baden in der freien Natur

tb, as; 15. Aug 2016, 10:24 Uhr
Bild: Torsten Schramm und Liane Nagel --- Die Aggertalsperre lockt mit Sandstränden, Rundwegen und Bootsverleih.
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Baden in der freien Natur

tb, as; 15. Aug 2016, 10:24 Uhr
Oberberg – Viele Talsperren im Oberbergischen Kreis locken im Sommer mit einer erfrischenden Abkühlung und weiteren Angeboten – Mit dem richtigen Verhalten an den Badestellen steht dem Spaß nichts im Wege.
Von Tanja Borrmann und Alexander Schaffrinski

Zwischen Wiesen und Wäldern eine erfrischende Abkühlung genießen - Sobald im Sommer die 25-Grad-Marke geknackt ist, neigen viele dazu, ins kühle Nass zu hüpfen. Naturfreunde halten sich dabei gerne an die verschiedenen Talsperren im Oberbergischen. Vom 15. Mai bis zum 15. September wird die Wasserqualität an den zugelassenen Badestellen vom Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises geprüft. Die genauen Ergebnisse und Daten sind unter www.obk.de/badegewaesser zu finden und verraten: Die Qualität ist an allen Talsperren zumindest „zum Baden geeignet“, meist jedoch „sehr hoch“.

Außer dem Sprung ins kühle Nass halten viele Talsperren auch andere Angebote bereit – zum Beispiel zahlreiche Sportangebote. An der Bevertalsperre findet man das Tauch-Sport-Center „Nautico“, mit dem die Unterwasserwelten der Bever erkundet werden können. Zum Segeln verleitet die in Hückeswagen und Teils auch in Radevormwald gelegene Talsperre ebenfalls. Rainer Lonnemann bietet dabei die Möglichkeit, sich in verschiedenen Kursen zum Sportschifffahrer ausbilden zu lassen. Der Wassersport kommt mit einem eigenen Segelclub und einem Tretbootverleih auch an der Brucher- und der Lingesetalsperre in Marienheide nicht zu kurz.

Wanderlustige finden sich dagegen eher an der Wuppertalsperre ein. Mit dem „Wupperweg“ wird den Freunden der Natur einiges geboten. Eine Übersicht der einzelnen Wanderwege ist im Internet oder an der Talsperre selbst zu finden. Der Anglersport ist hier ebenfalls mit dem Besitz eines Fischereierlaubnis-scheins gern gesehen. Die Aggertalsperre weckt mit ihrem Sandstrand im Naturfreibad Bruch die Urlaubsgefühle der Oberberger. Hier kann nicht nur geschwommen werden, sondern auch ein Tret- oder Ruderboot ausgeliehen. So lassen sich die „Fjorde“ der Agger auf eigene Faust erkunden. Am Jugendzeltplatz Aggertal direkt am Ufer in Gummersbach-Lantenbach können außerdem Kanus geliehen werden.



Neben den sportlichen Aktivitäten warten auch einige Unterkünfte oder Restaurants an den Stauseen auf Besucher. Darunter beispielsweise „Rogers Restaurant“ an der Bruchertalsperre, die Gaststätte inklusive Campingplatz „Freizeitparadies Beverblick“ sowie das direkt an der Bever gelegene Lokal „Zornige Ameise“, das als Party-Treff gilt. Auch die Lingesetalsperre in Marienheide bietet den Besuchern einige Campingmöglichkeiten am Wasser. Ebenso wie die Bruchertalsperre, die dazu noch über das „Waldhotel“ mit Seeblick verfügt. Das Schlafen unter freiem Himmel bleibt mit einem Jugendzeltplatz (für Gäste bis 21 Jahre) auch an der Agger nicht aus. Dazu lassen sich Grillplätze unter einem Pavillon mieten.

Um den Besuch an den Talsperren ungetrübt genießen zu können, sollten sich alle Gäste an die bestehenden Regeln halten. Das Betreten von Natur- und Brutschutzgebiete ist verboten. Für das Baden sind ausschließlich gekennzeichneten Stellen geeignet. Diese finden sich im Internet (Link siehe unten) oder sind an der jeweiligen Talsperre ausgeschildert. Auch wenn das Baden dort erlaubt ist, verläuft es allerdings auf eigene Gefahr. Denn einen ständig wachsamen Bademeister findet man eher in den Schwimmbädern, statt an den Talsperren.

Welche Regeln man beachten muss, damit das Baden nicht zum Risiko wird, weiß André Schäfer, Ortsgruppenleiter der DLRG Gummersbach. Zuallererst warnt er vor dem vor allem bei Jugendlichen beliebten „Staumauer-Springen“, denn dabei begeben sich die Springer gleich in zweierlei Hinsicht in Lebensgefahr: Zum einen lauert ein starker Temperaturunterschied in den Tiefen der Talsperren, den der Körper oft nicht verkraften kann. Bewusstlosigkeit mit dem Risiko zu ertrinken kann die Folge sein. Je heißer der Tag ist, desto größer der Unterschied zwischen der aufgeheizten Wasseroberfläche und der bitterkalten Schicht darunter.

Des Weiteren verstecken sich am Grund der Gewässer oftmals Turbinen, die für Wirbel sorgen können. „Mit viel Pech geraten die Schwimmer in einen der Wirbel und somit auch in die Turbinen“, warnt Schäfer mit dem ausdrücklichen Hinweis auf Lebensgefahr. „Da unten herrsch eine ungeheure Kraft, gegen die niemand ankommt“, betont er. Außerdem rät er, nur zu zweit weiter raus zu schwimmen. „Es ist sehr wichtig, sich selbst gut einschätzen zu können“, fügt er hinzu. Außerdem sollten besonders die kleinen Badegäste nie unbeaufsichtigt an den Talsperren umherziehen.

So steht es auch in den Baderegeln der DLRG geschrieben, die im Internet unter www.dlrg.de zu finden sind. Wer diese beherzigt, ist vor Risiken beim Schwimmen, Tauchen oder Planschen weitgehend sicher. Weitere Informationen zu den Freizeitangeboten und Unterkünften sowie Ansprechpartner für die Brucher-, Bever-, Wupper- und Lingesetalsperre finden sich unter www.wupperverband.de. Über die Aggertalsperre lassen sich alle nötigen Informationen unter www.freizeitcamp.de entdecken. Das Campingangebot der Lingesetalsperre ist unter www.camping-lingese.de zu finden, ebenso wie alle Informationen über das Waldhotel an der Brucher unter www.waldhotel-marienheide.de.
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