Reichshof – Das Schüler-Trosthelfer der Gesamtschule Reichshof wurde heute mit dem Titel „Ausgezeichnetes buddY-Projekt“ prämiert.

An der Gesamtschule Reichshof wird „Füreinander da sein“ großgeschrieben. Schon seit vielen Jahren gibt es die Schulsanitäter-BuddYs, die rasch zur Stelle sind und Erste Hilfe bei Mitschülern leisten. Seit diesem Jahr hat die Schule gemeinsam mit den Jugendlichen das Konzept erweitert, denn die Gesamtschüler wollten nicht nur helfen indem sie Verletzungen behandeln, sondern auch ihr Wissen an Jüngere weitergeben. Insgesamt zwanzig Schüler engagieren sich als Schulsanitäter an der Schule, neun von ihnen geben neuerdings ihr Wissen an die Kinder der benachbarten Grundschule weiter.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Bereits kurze Zeit nach der ersten Schulung konnten die Grundschüler bei kleineren Verletzungen und Notsituation besser helfen und schneller reagieren. Das Trosthelfer-Coaching entwickelten die Jugendlichen eigenständig, jedoch fachlich unterstützt von Thorsten Wiese, dem Betreuer des Schulsanitätsdienstes, und Anne Halfar, der didaktischen Leiterin der Schule: An vier unterschiedlichen Stationen (Körperteile-Puzzle, Gelenkapparat, Wundversorgung und Nasenbluten) lernen die jungen Ersthelfer beispielsweise einen Verband anzulegen oder ein Pflaster richtig aufzukleben. An erster Stelle steht jedoch an jeder Station das Trösten der Verletzten und somit die Förderung der Empathie der Kinder. Im Anschluss an das Coaching erhält jeder Grundschüler ein Zertifikat.

Den BuddYs wurde heute der Titel „Ausgezeichnetes buddY-Projekt“ verliehen, den die Vodafone Stiftung Deutschland zusammen mit dem buddY E.V. regelmäßig bundesweit an besonders herausragende buddY-Schülerprojekte vergibt.  „Die Trosthelfer sind für mich wieder ein tolles Beispiel dafür, wie wunderbar sich ein Projekt entwickeln kann, wenn junge Menschen erleben, was sie bewirken können. Meinen herzlichen Dank an die Gruppe für ihren Einsatz an der Gesamtschule Reichshof und für die Weitergabe ihres Wissens an die Grundschüler“, so Andrea Zinnenlauf, Leiterin des Programmbereichs Bildungspraxis der Vodafone Stiftung.

Die Jugendlichen begeben sich bei dem Trosthelfer-Projekt in die Rolle der Lehrenden. Sie verfestigen ihr Wissen nicht nur, sondern entwickeln auch ihre Persönlichkeit und ihr Auftreten weiter. „Die Grundschüler waren begeistert von mir. Ich traue mir jetzt mehr zu“, sagt die 16-jährige Amelie und Tamara (16) ergänzt: „Ich finde es schön, den Erfolg des Projektes zu beobachten. So macht die Arbeit beim buddY-Projekt noch mehr Spaß.“ Die Schülerinnen und Schüler erleben, dass ihnen von den Lehrenden und Grundschülern sehr viel Vertrauen entgegengebracht wird. Dadurch sind sie umso engagierter und verbessern ihr Projekt in gemeinsamen Absprachen. Die Sanitäter sind ein eingespieltes Team und verlassen sich aufeinander – das merken auch die Grundschüler und fühlen sich dadurch sehr gut betreut. „Die Begeisterung ist eine hohe Anerkennung und Motivation für die Jugendlichen“, findet Thorsten Wiese.

Für alle Trosthelfer steht die Unterstützung anderer an erster Stelle. „Ich lerne wie wichtig es ist, dass man keinen Unterschied beim Helfen macht, egal ob man einem Mädchen, einem Jungen, einem Kind oder einem Erwachsenen hilft“, sagt Solveig (17), „Ich bin stolz, den Kindern etwas beigebracht zu haben.“ Die Zusammenarbeit der Gesamtschüler und Grundschüler ist vorbildlich und funktioniert so gut, dass geplant ist, in Zukunft auf alle weiteren Grundschulen des Einzugsbereichs der Gesamtschule zuzugehen und sie nach Möglichkeit in das Trosthelfer-Projekt einzubeziehen.

Neben dem buddY-Projekt Trosthelfer engagieren sich die Schüler der Gesamtschule Reichshof auch als Mensahelfer, Sporthelfer, Busbegleiter, Medienscouts, Streitschlichter, Lerncoaches, Botschafter der Schule und in der Schülervertretung.