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Sorgenfalten durch zahlreiche Fehlalarme

fk; 7. Mar 2016, 13:10 Uhr
Bilder: Friederike Klein --- Starkes Team – die Feuerwehr Waldbröl.
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Sorgenfalten durch zahlreiche Fehlalarme

fk; 7. Mar 2016, 13:10 Uhr
Waldbröl – Folgen sind für Waldbröler Wehr beträchtlich - Steigende Zahlen bei Aktiven und der Jugendfeuerwehr - Beförderungen und Ehrungen für verdiente Kameraden.
Von Friederike Klein

110 Feuerwehrmänner sind im Stadtgebiet Waldbröl zur Sicherheit und zum Wohle aller Bürger aktiv. Ein „leichter Zuwachs“, über den sich Veit Mach, Stadtbrandinspektor und Leiter der Waldbröler Wehr bei der Jahresdienstbesprechung sehr erfreut zeigte. „Der größte Zuwachs kommt über die Jugendfeuerwehr“, betonte er und dankte den zehn Betreuern und allen, „die Hilfestellung leisten bei der Jugend.


[Veit Mach, Leiter der Feuerwehr Waldbröl, berichtete über die Zunahme von Fehlalarmen.]

Da ziehe ich den Hut vor“. Für die Zukunft hofft er gemeinsam mit allen Kameraden auf weiter steigende Zahlen. Wie wichtig das Mehr an aktiven Floriansjüngern ist, ist an den Einsatzzahlen ablesbar. 178 Einsätze leistete die Feuerwehr im vergangenen Jahr, 29 mehr als im Jahr 2014. Davon 51 Brandeinsätze und 82 Einsätze mit technischer Hilfeleistung. Dabei seien die Auto-Brände ein Thema, das Sorgen bereite.


Dass allerdings die Anzahl der Fehlalarme von 34 auf 45 gestiegen ist, sei untragbar. „Dem muss Einhalt geboten werden!“ Zum Beispiel lösen Brandmeldeanlagen (BMA) Einsätze aus, weil Croissants anbrennen, die Spülmaschine geöffnet werde oder Nudeln gekocht würden. Das führte er auf die falsche Projektierung in den entsprechenden Gebäuden zurück. Zwar sind diese Einsätze kostenpflichtig, aber das wiege die fatalen Folgen nicht auf. Verständlich seien die sinkende Bereitschaft von Arbeitgebern tagsüber ihre Mitarbeiter für Einsätze freizustellen. Die daraus resultierende geringe Tagesverfügbarkeit sei dabei für alle ein Problem.


[Bürgermeister Peter Koester dankte den Kameraden im Namen aller Bürger der Stadt.]
  
Zukünftige Vorhaben der Feuerwehr sind die Fertigstellung des Feuerwehrhauses in Waldbröl, die Neubeschaffung der Gerätewagen-Logistik, der weitere Ausbau der Personalstärke und die Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit. Für die seit einigen Jahren funktionierende Zusammenarbeit mit der Gemeinde Morsbach, auch in Form der gemeinsamen Ausbildung, dankte er Wehrführer Mathias Schneider und seinem Stellvertreter Dieter Weber, die beide als Gäste anwesend waren. „Nur Gemeinsamkeit macht stark, Kirchturmdenken ade“, betonte Mach. Seinen Dank sprach er ebenso Bürgermeister Peter Koester, dem Rat und der Verwaltung aus. Wo früher Konfrontation war, sei heute Kooperation.


[50 Jahre Zugehörigkeit zur Waldbröler Wehr feierte Ludwig Wagner (li.).]
  
Sein größter Dank gebührte jedoch dem freiwilligen Dienst und Einsatz der Feuerwehrkameraden, manches Mal mit einer „Leistungsbereitschaft, weit über alle Grenzen hinaus“. Als Beispiel nannte er den Löschzug II Thierseifen, die in Eigenregie den Schulungsraum renovierten und die Löschgruppe Heide, die alte Garagen der Feuerwache Waldbröl abgebaut und in Heide für die dortigen Fahrzeuge wieder errichtet hätten.

 „Ohne Sie wären wir hoffnungslos verloren“, zollte Waldbröls Bürgermeister den Feuerwehrkameraden höchste Anerkennung. Zutiefst betroffen sei auch er von der hohen Zahl der Fehlalarme. „Da muss unmittelbar etwas getan werden“, so Koester. . Denn für die Verwaltung sei es ebenfalls eine Herkulesaufgabe, die kostenpflichtigen Fehlalarme abzuarbeiten. Kreisbrandmeister Frank-Peter Twilling berichtete kurz über das Inkrafttreten des neuen Brandschutz-, Hilfeleistungs- und Katastrophenschutzgesetz, kurz BHKG, zum 1. Januar. Froh sei er darüber, dass Landrat Jochen Hagt ein offenes Ohr für die Feuerwehr habe. Er sei „nicht nur daran interessiert. Er setzt auch um“. Ebenso erinnerte er an die Psychosoziale Unterstützung. 90 Helfer gebe es im Oberbergischen Kreis, die „uns und euch unterstützen“.


[Ernennung zum Feuerwehrmannanwärter für Atef Al-Fahala: Da halfen der Morsbacher Wehrführer Mathias Schneider (li.) und Kreisbrandmeister Frank-Peter Twilling gerne.]
  
Von einem schönen und erfolgreichen Jahr der Jugendfeuerwehr mit 32 Jungen und 20 Mädchen berichtete Thomas Mettner und dankte seinem Team. Der Morsbacher Wehrführer Schneider dankte für die erfolgreiche Zusammenarbeit.  „Hier zählt das schnelle Helfen“. Besondere Highlights, Beförderungen und Ehrungen hatte Veit Mach für den Schluss aufgehoben. Dabei war die Übernahme aus der Jugendfeuerwehr in die Aktive Abteilung von Elli Kockler und die Ernennung von Atef Al-Falaha zum Feuerwehrmannanwärter etwas Besonderes. Atef Al-Falaha ist syrischer Flüchtling und seit einem Jahr dabei.

Ehrungen   
50 Jahre – Ludwig Wagner
35 Jahre – Frank Gilles und Michael Klein
25 Jahre – Andreas Klohn, Timo Arnold, Ingo Hennlein und Sebastian Pack




[Frank Gilles freute sich sehr über die Ehrung durch Friedhelm Stockhausen, Urgestein der Waldbröler Wehr.]
  
Beförderungen

Übernahme in die aktive Abteilung
Elli Kockler ab 19. März 2016

Zum Feuerwehrmannanwärter:
Atef Al-Falaha

Feuerwehrmannanwärter zum Feuerwehrmann:
Allesandro Catania, David Friederichs, Timo Goecke

Feuerwehrmann zum Oberfeuerwehrmann:
Sven Behrendt, Jochen Kockler, Kevin Schlösser, Daniel Jacobi

Ober-/Hauptfeuerwehrmann zum Unterbrandmeister:
Meik Friederichs, Manuel Brücher, Marco Peitgen

Brandinspektor zum Brandoberinspektor:
Christian Geldmacher
  
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