Archivbild: Michael Kleinjung --- Patrick Althoff (2.v.l.) brachte Lindlar mit einem Traumtor in Führung.
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'Eine ganz bittere Minute' für den TuS Lindlar
Oberberg - Lindlar verpasst Achtungserfolg gegen Landesliga-Spitzenreiter Siegburg um Haaresbreite - Trotz eines Chancenplus reichte es für Nümbrecht gegen Marialinden nur zu einem Remis - Wiehl mit unglücklicher Pleite in Oberpleis (AKTUALISIERT).
SSV Homburg-Nümbrecht TuS Marialinden 1:1 (1:0).Der SSV Homburg-Nümbrecht verpasste im bergischen Duell gegen den Ex-Klub von Coach Maik Alzer einen wichtigen Dreier im Abstiegskampf. Wir hatten die etwas klareren Chancen. Leider haben wir es versäumt, das 2:0 zu machen, sagte der Trainer. Das erste Defensiv-S.O.S. musste der SSV funken: Nach einer Freistoßflanke kam Tim Weinrich zum Kopfball, Patrick Herchenbach lenkte die Kugel über die Latte (7.). Wenig später initiierten die Nümbrechter einen Bilderbuch-Angriff: Manuel Schwarz warf auf der linken Seite den Turbo an und ließ seinen Gegenspieler stehen. Mit seinem Zuspiel in die Zentrale fand er Julian Schwarz, der den Ball umgehend an Marian Lorenz weiterleitete. Der Außenstürmer traf mit einem satten Schuss zum 1:0.
Marialinden offenbarte ungeahnte Schwächen im Abwehrverbund, vor allem weil die Hausherren mutig und früh attackierten. Nachdem Tom Barth zu lange mit dem Abschluss gezögert hatte, erreichte das Spielgerät Manuel Schwarz, der knapp verzog (16.). Beim nächsten überfallartigen Konter rettete der TuS-Schlussmann vor Philipp Wirsing (26.). Kurz vor der Pause war dann noch einmal Manuel Schwarz an der Reihe: Nach einem verunglückten Befreiungsschlag des Keepers hatte er freie Bahn, verzettelte sich aber unnötigerweise in einem Zweikampf (45.).
In Halbzeit zwei entfachte Marialinden von Minute zu Minute mehr Druck, doch die beste Möglichkeit ergab sich zunächst auf der anderen Seite: Michel Hock drückte aus kurzer Distanz ab, der Torwart wehrte mit einem Reflex ab (60.). Nach einem Freistoß des TuS fiel der Ausgleich, zwei Minuten später rettete Philipp Wirsing auf der Linie. In der 82. Minute verhinderte das Aluminium das mögliche 2:1, als Julian Schwarz einen Freistoß ans Lattenkreuz feuerte. Insgesamt geht das Unentschieden in Ordnung, weil der Gegner nach Pause ein enormes Tempo angeschlagen hat und sehr zweikampfstark war, resümierte Alzer. Dennis Lepperhoff stand trotz einer Rippenverletzung zur Verfügung und lieferte im defensiven Mittelfeld eine tadellose Vorstellung ab.
Tore
1:0 Marian Lorenz (10. Julian Schwarz), 1:1 (64.).
SSV Homburg-Nümbrecht
Patrick Herchenbach; Dennis Kania, Devy Diallo, Michel Hock, Philipp Wirsing, Dennis Lepperhoff, Julian Schwarz, Christian Rüttgers, Marian Lorenz (73. Robert Arnds), Manuel Schwarz, Tom Barth.
TuS Oberpleis - FV Wiehl 2:1 (1:0).
Der FV Wiehl kassierte in Oberpleis eine unnötige Niederlage und rutschte vom vierten auf den siebten Platz ab. Ich kann den Jungs mit Ausnahme von zwei individuellen Fehlern keinen Vorwurf machen. Wir waren über die gesamte Spieldauer die bessere und aktivere Mannschaft, meinte Trainer Ingo Kippels. Zu Beginn der Partie herrschte dichtes Schneetreiben, die Platzbedingungen waren in der ersten halben Stunde nicht einfach. Oberpleis nutzte einen Patzer der Gäste im Spielaufbau zum 1:0 durch Timo Vierkant, der in früheren Zeiten für die A-Jugend des FV aktiv war. Tristan Schneider musste nach einem Foul frühzeitig vom Feld. Für ihn wurde Kevin Derksen eingewechselt, der den Torwart zu einer Glanzparade zwang (35.). Im Anschluss an die folgende Ecke traf Markus Hayer nur die Querstange.
In der zweiten Hälfte - der Schnee war inzwischen verschwunden - wurde Wiehl kalt erwischt: Die Gastgeber führten erneut einen Konter erfolgreich ins Ziel. Was folgte, war ein Sturmlauf der Kippels-Truppe, die im Oberpleiser Strafraum für Hochbetrieb sorgte. Hayer scheiterte mit einem Drehschuss (59.), der eingewechselte Markus Wagner fand im Torhüter seinen Meister (67.). Ein Eckball von Christian Prinz touchierte die Latte (68.). Der Ball wollte einfach nicht rein, haderte Kippels. Weiterer Rückschlag: Sven Wurm knickte bei einem Laufduell um und konnte nicht mehr weiterspielen (79.). Da das Wechselkontingent erschöpft war, mussten die Wiehler die Schlussphase in Unterzahl bestreiten. Das Anschlusstor von Dominik Knotte fiel erst in der Nachspielzeit und kam zu spät.
Neben dem Resultat stieß Kippels auch die Leistung des Schiri-Gespanns bitter auf. Wir haben Gelbe Karte für mehr oder weniger harmlose Zweikämpfe bekommen, während beim Gegner fast alles durchgewunken wurde, ärgerte er sich über die seiner Meinung nach unverhältnismäßige Verteilung der Verwarnungen. So seien unter anderem die Attacke gegen Schneider sowie ein rüdes Einsteigen gegen Jonathan Noß ungeahndet geblieben.
Tore
1:0 (16.), 2:0 (50.), 2:1 Dominik Knotte (90.+3 Lukas Engeln).
Besonderes Vorkommnis
Nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Sven Wurm spielt Wiehl in Unterzahl weiter, weil das Wechselkontingent erschöpft war (79.).
FV Wiehl
Lukas Hoffmann; Lukas Engeln, Jonathan Noß, Sven Wurm, Waldemar Kilb, Dominik Knotte, Tristan Schneider (28. Kevin Derksen), Ozan Taskiran (62. Malte Hartwig), Christian Prinz, Markus Hayer, Luca Dwertmann (46. Markus Wagner).
Siegburger SV - TuS Lindlar 2:1 (1:1).
Ein Schlussakkord in tiefsten Moll-Tönen: Der extrem ersatzgeschwächte TuS Lindlar - Trainer Timo Diehl bildete nach mehreren krankheitsbedingten Absagen zusammen mit Faruk Tokay und Anton Zeka das Alternativtrio auf der Bank - stand beim Spitzenreiter ganz dicht vor einem Punktgewinn. Jedoch reichte die Konzentration nur bis zur dritten Minute der Nachspielzeit, als eine Flanke nicht verhindert wurde und der Schütze des entscheidenden Treffers sträflich ungedeckt blieb. Einer Mannschaft wie Siegburg darf man im Strafraum nicht so viel Raum lassen, sprach Diehl von einer ganz bitteren Minute für sein Team. Noch dazu erhielt Jeffrey Ebert kurz darauf die Gelb-Rote Karte und wird im Derby gegen Nümbrecht fehlen.
Die zwei Viererketten der Gäste verschoben gut und nahmen dem SVS-Angriff den Wind aus den Segeln. Einzige Ausnahme: Tobias Günther zielte ans Aluminium (15.). Es folgte der große Auftritt von Patrick Althoff, der in unnachahmlicher Manier aus 25 Metern Maß nahm und den Ball in den Knick zimmerte. Danach vergab der TuS eine aussichtsreiche Überzahlsituation etwas überhastet. Der bereits vorbelastete Siegburger Robin Pöttgen kam nach einem Foul an Moritz Stellberg ungeschoren davon, laut Diehl war das Vergehen gelbwürdig. Drei Minuten später stellte der Primus den Ausgleich her. Im zweiten Spielabschnitt zog Siegburg die Zügel an. Der TuS wehrte sich nach Kräften und hatte in Person von Martin Skowronek einen bärenstarken Rückhalt. Der Torwart behielt in drei Eins-gegen-Eins-Duellen die Oberhand.
Zuvor war Tobias Zinken nach Ansicht der Lindlarer im Strafraum gelegt worden, der Unparteiische hatte aber keine regelwidrige Aktion gesehen. Nachdem sich das Zwischenhoch der Gastgeber gelegt hatte, ergaben sich plötzlich tolle Kontergelegenheiten für die Diehl-Truppe. Weder Rico Brochhaus (zweimal) noch Pascal Nguyen gelang es, daraus Kapital zu schlagen. Da sind wir am eigenen Unvermögen gescheitert, konstatierte Diehl, der ansonsten wenig zu bekritteln hatte. Die Einstellung und der kämpferische Einsatz haben gestimmt.
Tore
0:1 Patrick Althoff (24.), 1:1 (43.), 2:1 (90.+3)
Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot gegen den Lindlarer Jeffrey Ebert (90.+4 wiederholtes Foulspiel).
TuS Lindlar
Martin Skowronek; Rico Brochhaus, Justin Ebert, Daniel Steiner, Tobias Zinken (76. Faruk Tokay), Jeffrey Ebert, Moritz Stellberg, Marius Mukherjee, Pascal Nguyen, Patrick Althoff, Baris Tokgöz (65. Anton Zeka).
Tabelle und Ergebnisse Landesliga
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