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Couragierte Leistung wird nicht mit Punkten belohnt
Oberberg - Gummersbach/Derschlag verkauft seine Haut beim Spitzenteam aus Fredenbeck teuer - Bader droht erneut länger auszufallen.
VfL Fredenbeck HS Gummersbach/Derschlag 30:28 (15:13).Viel Lob hatte HS-Trainer Jörg Lützelberger nach dem Spiel für seine Mannschaft übrig. Wir wollten einen Schritt nach vorne machen. Das ist uns definitiv gelungen. Wir haben Fredenbeck alles abverlangt und die bisher beste Leistung unter meiner Regie gezeigt, kam er nach der knappen Niederlage beim Meisterschaftsaspiranten durchaus ein wenig ins Schwärmen, wusste zugleich aber auch, dass die Oberberger letztlich doch mit leeren Händen zurückkehren mussten: Die Enttäuschung war auch dementsprechend groß nach dem Abpfiff. Denn die Kreisstädter, die diesmal ohne Unterstützung aus dem Bundesligakader auskommen mussten, hatten im Norden Deutschlands wirklich einen starken Eindruck hinterlassen. Vor 1120 Zuschauern boten sich beide Teams ein rassiges schnelles Spiel mit tollem Handball. Die Gäste steckten nie auf und zeigten eine tolle Moral.
In der Anfangsphase gingen die Kreisstädter in Überzahl sogar zügig mit 4:2 (9.) in Führung und bauten diesen Vorsprung trotz kleiner Rückschläge sogar auf 10:7 (19.) durch Ioannis Frangis aus. Zwar gelang den Hausherren mit zwei schnellen Toren der 9:10-Anschlusstreffer, zugleich musste Fredenbeck aber auch eine Rote Karte gegen Jonas Vonnahme hinnehmen, der Philipp Pfeil beim Durchbruch etwas zu hart attackiert hatte. Trotzdem gehörte das Momentum nun dem Team von Andreas Ott, das kurz vor der Pause zudem eine eigene Überzahl zur knappen Führung nutzte. Daran änderte sich auch nach dem Seitenwechsel zunächst wenig. Die Gastgeber legten zum 19:15 (37.) vor, Gummersbach/Derschlag erwies sich aber trotzdem weiter als hart zu knackende Nuss.
Beim 23:22 (47.) waren die Gäste wieder auf Tuchfühlung, mussten den VfL allerdings auch nochmals auf 28:24 (56.) davonziehen lassen. Die Jungs haben aber Moral bewiesen, ordnete Lützelberger die Schlussminuten ein. Trotz der dritten Zeitstrafe durch die sehr guten Schiedsrichter gegen den bis dahin starken Vladislav Vesselinov kämpfte die Gummersbacher Spielgemeinschaft verbissen um jeden Ball und wurde auch 30 Sekunden vor dem Schluss mit den Anschlusstreffer zum 29:28 belohnt. Den letzten Angriff spielte Fredenbeck allerdings routiniert herunter und Lars Kratzenberg netzte mit dem Schlusspfiff zum 30:28-Endstand ein. Wir wussten vorher, dass wir hier ein perfektes Spiel abliefern müssen, um eine Überraschung zu schaffen. Das ist uns nicht ganz gelungen, hatte Lützelberger schnell die Gründe für die Niederlage analysiert. Vor allem das gegnerische Kreisläuferspiel habe man zu selten in den Griff bekommen.
Noch schmerzhafter als die durchaus einkalkulierte Niederlage traf die Oberberger allerdings die neuerliche Verletzung von Lukas Bader. Der gerade erst wiedergenesene Linkshänder zog sich eine Schulterverletzung zu und droht länger auszufallen. Wir werden erst Montag Gewissheit haben, aber das sah nicht gut aus, hofft Lützelberger noch, dass sich seine Befürchtungen nicht bewahrheiten.
Gummersbach/Derschlag: Vladislav Vesselinov (8), Marco Curcic (5), Alexandre Brüning (5/2), Rutger ten Velde (3), Ioannis Frangis, Alexander Arnold, Lukas Bader (je 2), Philipp Pfeil (1).
Fredenbeck: Jürgen Steinscherer (12/4), Lars Kratzenberg, Fabian Schulte-Berthold (je 5), Bennet Kretschmer (4), Jonas Buhrfeind (2), Zdenek Polásek, Sasa Todosijvic (je 1)
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