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Strombach – kein gutes Pflaster für Spitzbuben

bv; 14. Dec 2015, 10:48 Uhr
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Strombach – kein gutes Pflaster für Spitzbuben

bv; 14. Dec 2015, 10:48 Uhr
Gummersbach – Seitdem eine Bürgerinitiative genau hinschaut und in dem Gummersbacher Stadtteil Streife läuft, ist die Zahl der Einbrüche deutlich zurückgegangen.
Fast elf Monate sind es her, seitdem die Bürger in Strombach die Nase voll hatten. 35 Einbrüche hatte man in dem Gummersbacher Stadtteil binnen zwei Monaten gezählt. Die Polizeibeamten gaben sich bei den Bürgern die Klinke in die Hand, um die jeweiligen Diebeszüge per Anzeige aufzunehmen – schützen konnte sie die Bürger und deren Eigentum nicht. In Strombach wollte man den Ist-Zustand nicht länger akzeptieren und traf sich Ende Januar 2015 erstmalig, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Rasch war man sich einig, dass man im Rahmen der Nachbarschaftshilfe tätig werden wollte. Rund 200 Menschen waren zur Gründung der Initiative NSA (Nachbarn sehen alles) gekommen, der Andrang war gewaltig, was den Gründervätern Olaf Arnold, Wolfgang Brüning und Torsten Schneevogt zeigte, dass sie mit ihrer Idee voll ins Schwarze getroffen hatten.

Gemeinsam mit der Polizei entwickelte die NSA ein Konzept, bei dem Beratung und Information im Vordergrund standen. Zahlreiche Bürger verbesserten die Sicherheit an ihren Häusern oder Wohnungen, sorgten für bessere Beleuchtung, bauten neue Fenster oder Schutzgitter ein. Die Initiative ließ Aufkleber und Flyer drucken, gründete SMS- und Mail-Gruppen und kommunizierte auch über die Sozialen Netzwerke. Ziel war es, die Aufmerksamkeit zu erhöhen. Westen mit dem Logo der Initiative wurden angeschafft. Zunächst war die Polizei bei dieser Aktion skeptisch, man befürchtete den Charakter einer Bürgerwehr. „Aber wir sind nur Bürgern, die wachsam sind und als Ansprechpartner fungieren“, so Olaf Arnold, einer der Gründer. Inzwischen sieht auch die Polizei die Westenaktion positiv.


Regelmäßig gehen die Mitglieder der Initiative nun Streife in Strombach, notieren die Kennzeichen auffälliger Fahrzeuge und geben sie an die Polizei weiter. „Unser Prinzip beruht auf Abschreckung. Potentielle Einbrecher müssen wissen, dass es in Strombach ein hohes Risiko gibt, erwischt zu werden“, so Olaf Arnold. Und die Bilanz spricht für die Arbeit der Bürger. Im gesamten Jahr 2015 gab es nur noch zwei Einbrüche in Strombach, vier weitere Versuche scheiterten – an der Haustechnik oder an dem Umstand, dass die Täter gestört wurden. Für die Bürger in Strombach und die NSA der Beweis, dass die Nachbarschaftshilfe der beste Weg zu mehr Sicherheit ist. Den Erlös von 400 €, den man durch den Verkauf der Aufkleber bekam, hat die Initiative im Übrigen an die Aktion Lichtblicke gespendet.
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