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Gummersbacher Markus Krauthoff zieht es nach Wallau-Massenheim

lo; 20. Feb 2002, 16:20 Uhr
Oberberg Aktuell
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Gummersbacher Markus Krauthoff zieht es nach Wallau-Massenheim

lo; 20. Feb 2002, 16:20 Uhr
(lo/20.2.2002-16:10) Von Björn Loos
Solingen/Gummersbach - Der Ex-VfLer Markus Krauthoff wechselt im Sommer von der SG Solingen zum derzeitigen Tabellenachten der Handball-Bundesliga SG Wallau-Massenheim.

Am letzten Wochenende war er mit seinen fünf Toren maßgeblich an der 24:29-Schlappe des VfL gegen Solingen beteiligt, welche den oberbergischen Traditionsclub endgültig in einer große sportliche Krise stürzte, die in der Entlassung von Thomas Happe gipfelte.



Nun macht der 25-jährige Kreisläufer schon wieder Schlagzeilen, denn ab der nächsten Spielzeit wird er das Trikot der SG Wallau-Massenheim überstreifen, wo er einen Vertag bis 2004 unterschrieb.



Seine Handballkarriere startete Krauthoff erst mit leichtem Nachdruck seines Vaters: "Ich war beim TV Niedersessmar angemeldet, bin aber zunächst nicht zum Training gegangen. Erst als mein Vater mitbekam, dass er umsonst die Beiträge bezahlt, hat er etwas nachgeholfen." Zusätzlich spielte er in der Jugend noch beim TuS Derschlag Fußball.



In der B-Jugend wechselte er zum "großen" VfL Gummersbach, wo er von Hans-Jürgen Walter trainiert wurde. Während seiner A-Juniorenzeit stellten sich dann schon die ersten Erfolge ein. Er wurde in einer Mannschaft mit Christian Pack, Mirko Henel und Max Ramota zweimal Westdeutscher Vizemeister.

[Archiv-Bild: Mengedoht --- Nach seiner bislang tollen Saison bei der SG Solingen zieht es den Gummersbacher Markus Krauthoff künftig zur SG Wallau-Massenheim. Der VfL Gummersbach bekam diese Spielzeit bereits zweimal die Stärken des Kreisläufers zu spüren: Gegen seinen Ex-Klub erzielte Markus insgesamt 13 Treffer.]



Die ersten beiden Seniorenjahre wirkte Krauthoff bei den damaligen VfL-Junioren in der Regionalliga mit. Zusammen mit Christian Pack gehörte er auch zum erweiterten Kader der ersten Mannschaft, bekam aber wenig Spielpraxis in der ersten Bundesliga. "Ich habe trotzdem versucht, mir durch Beobachten der Spieler in der Bundesliga einiges anzueignen", gewinnt Krauthoff diesen Lehrjahren dennoch positive Seiten ab.



1998 standen für Krauthoff zwei einschneidende Veränderungen an. Er begann sein Studium an der Sporthochschule Köln und wechselte an den Rhein zum damaligen Regionalligisten HSG Römerwall.

Dort lieferte er eine gute Saison ab, merkte allerdings auch, dass für ihn das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht war: "Ich hatte schon immer den Ehrgeiz und die Disziplin, ständig an mir weiterzuarbeiten", erklärt Krauthoff. So legte er neben dem Training in Römerwall noch zusätzliche Sonderschichten ein.



Die guten Leistungen Krauthoffs blieben den Verantwortlichen der HSG Düsseldorf nicht verborgen. Und so wechselte er im Sommer 1999 in die Landeshauptstadt zur Mannschaft von Richard Ratka. "Das war natürlich eine große Chance für mich", so Krauthoff.



Eindrucksvoll war dann das erste Zweitligajahr des Kreisläufers. Mit 150 Saisontoren wurde er auf Anhieb erfolgreichster Kreisläufer der zweiten Bundesliga Süd. Er profitierte dabei auch von dem Klasserückraum mit Grammatikos, Khalepo und Jensen und von der Erfahrung Ratkas. "Von Richard Ratka konnte ich sehr viel lernen. Das war sehr wichtig für mich, so einen Trainer zu haben", betont Krauthoff.



Auch im als schwieriger geltenden zweiten Jahr bewies Krauthoff sein Durchsetzungsvermögen und erzielte trotz eines schwächer besetzten Rückraumes 120 Tore. Einige Clubs aus der ersten Bundesliga wurden nun auf ihn aufmerksam. "Ich hatte Angebote aus Wetzlar und Solingen", so Krauthoff, der sich für den Verein aus der Klingenstadt entschied, da er "in der Region bleiben wollte."



Wie wichtig allerdings die Zeit in Düsseldorf, wo er mit seinen "alten Bekannten" Mirko Henel und Max Ramota zusammenspielte, für ihn war, zeigt sich daran, dass sein damaliger Co-Trainer Jochen Bergener mit seiner Spielervermittlung Prosc inzwischen Krauthoffs Berater ist.



Und gut beraten war Krauthoff mit dem Wechsel zur SG Solingen: "Sie haben mir das Vertrauen entgegengebracht, indem sie mich als ersten Kreisläufer spielen lassen." Und er konnte schon einiges von dem in ihm gesetzten Vertrauen zurückgeben. In seinem Premierenjahr in der ersten Liga läuft es für ihn persönlich sehr gut, obwohl sich Solingen als Drittletzter mitten im Abstiegskampf befindet. Immerhin erzielte er in der laufenden Saison schon 80 Treffer, alleine 13 davon gegen seinen Ex-Verein Gummersbach.



Und so ist der Wechsel zur SG Wallau-Massenheim eigentlich nur der nächste logische Schritt auf der Erfolgsleiter. "Wallau ist ein Spitzenteam, dass um die Europapokalplätze mitspielt und mit Martin Schwalb einen sehr guten Trainer hat.", weiß Krauthoff, dem, neben einer neuen Offerte der Solinger, auch ein Angebot des TBV Lemgo vorlag.



Mitentscheidend für den Wechsel an den Main war aber, dass er bei Wallau als erster Kreisläufer eingesetzt wird. Bei Lemgo hätte er sich zunächst hinter Nationalspieler Christian Schwarzer einreihen müssen. "Die sportliche Perspektive steht für mich im Vordergrund. Für mich hat es Priorität, dass ich spiele. Es war schwer, dass sehr gute Angebot aus Lemgo abzulehnen, aber ich möchte nicht, dass ich vielleicht nur 20 Minuten pro Spiel zum Einsatz komme", erklärt Krauthoff seine Entscheidung.

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