Oberberg - In der heutigen Kreistagssitzung wurde Jochen Hagt als neuer Landrat vereidigt - Neuer Kreisdirektor wird trotz Widerstand gesucht.

Von Nils Hühn

„Schmeißen wir ihn einfach ins kalte Wasser“, meinte Dr. Friedrich Wilke, nachdem er gerade Jochen Hagt als neuen Landrat des Oberbergischen Kreises vereidigt hatte. Eigentlich sollte Wilke den neuen Kreishauschef auch noch ins Amt einführen, aber darauf verzichtete Wilke, da der ehemalige Kreisdirektor das Amt schon aus dem Effeff kenne. „Es ist nicht ungewohnt für mich, hier vor ihnen zu sprechen, aber als Landrat schon“, so der ehemalige Kreisdirektor, der auf eine längere Antrittsrede verzichtete.

Die bereits im Wahlkampf angesprochenen Themen müssten nun intensiv erörtert werden. Diese seien aber nicht statisch, merkte der Landrat an, wie beispielsweise die Flüchtlingssituation zeige. „Ich wünsche mir eine offene, faire und konstruktive Zusammenarbeit“, sagte Hagt in Richtung der Kreistagsmitglieder und kündigte an, in den kommenden Wochen das Gespräch mit den verschiedenen Fraktionen zu suchen. Seine erste offizielle Amtshandlung, die Verpflichtung der neuen Kreistagsmitglieder Robert-Andreas Nietsch (Grüne) und Thomas Jüngst (CDU), meisterte Hagt souverän.


Einstimmig wurde Kreiskämmerer Klaus Grootens als allgemeiner Vertreter des Landrats bestellt. Allerdings herrschte Uneinigkeit darüber, ob die Kreisverwaltung das Ausschreibeverfahren für einen neuen Kreisdirektor vorbereiten solle oder nicht. Hagt kündigte an, dass der Kreisdirektor Dezernententätigkeiten übernehmen werde, womit eine leitende Stelle im Kreis wegfallen könnte. Dennoch waren die Fraktionen von SPD und Grünen dafür, die Abstimmung darüber zu vertagen. Dafür erhielten sie im Kreistag keine Mehrheit, weshalb die derzeit vakante Stelle des Kreisdirektors bald ausgeschrieben werden kann.


[Erste Amtshandlung für Landrat Jochen Hagt war die Verpflichtung der neuen Kreistagsmitglieder Robert-Andreas Nietsch (Grüne, im Bild links) und Thomas Jüngst (CDU).]