Oberberg - Die HSG Gummersbach/Derschlag wird in Ostwestfalen vorgeführt.

TSV GWD Minden II – HSG Gummersbach/Derschlag 34:16 (13:6).


Irgendwo zwischen maßloser Enttäuschung und heftiger Wut waren die Emotionen bei HSG-Coach Michiel Lochtenbergh nach dem Abpfiff in Minden einzuordnen. Denn sein Team hatte sich bei der Bundesligareserve aus Minden bis auf die Knochen blamiert. „Es war einfach ein Totalausfall. Wir haben nie die richtige Einstellung zum Spiel gefunden, viele technische Fehler produziert und hinten eigentlich fast jeden Zweikampf verloren“, resümierte der Übungsleiter einen mehr als gebrauchten Tag. Bereits die Anfangsphase geriet zum Offenbarungseid. Minden legte bis zum 5:0 (7.) los wie die Feuerwehr, während Philipp Pfeil das erste Tor für seine Farben erst in der zwölften Minute gelingen sollte, bezeichnenderweise durch einen Siebenmeter. Bis zum ersten Feldtor durch Alexandre Brüning zum 2:6 aus HSG-Sicht sollten noch einmal vier weitere Minuten vergehen.


Zwar konnten die Gäste bis zum 7:5 (19.) noch einmal verkürzen, doch spätestens die Zeitstrafe gegen den griechischen Neuzugang Ioannis Frangis, der vergangene Saison auch kurz in Leichlingen spielte, brach den Oberbergern das Genick. Über 10:5 war die Messe zur Pause eigentlich schon gelesen. Trotz einer deftigen Kabinenansprache sollte der zweite Durchgang zum Debakel werden. Die Hausherren spielten mit der völlig verunsicherten Gummersbacher Spielgemeinschaft über 24:10 (43.) nur noch Katz und Maus. „Wir haben fahrig und ohne jeden Kopf agiert“, so Lochtenbergh weiter. Kein Spieler übernahm Verantwortung, der Ball wurde stattdessen nur ungefährlich und drucklos vor der gegnerischen Abwehr hin und hergespielt.



Die daraus resultierenden technischen Fehler ließ sich Minden natürlich nicht entgehen und fuhr letztlich einen klaren Kantersieg ein. „Das ist ein Spiel, was wir nicht sofort abhaken werden. Hier werden wir gerade auf mentaler Ebene einiges aufzuarbeiten haben“, erkannte Lochtenbergh sein Team im Vergleich zur kämpferischen Vorwoche kaum wieder. „Es ist unglaublich, wie man zwei so verschiedene Gesichter an den Tag legen kann“, so der Handballlehrer abschließend.


Gummersbach/Derschlag: Pascal Lucassen, Alexander Arnold (je 3), Philipp Pfeil (3/3), Lukas Bader (2), Nico Blech, Alexandre Brüning, Armand Civil, Rutger ten Velde, Ioannis Frangis (je 1).


Minden: Tim Roman Wieling (10/3), Julian Knickmeier (6), Jannik Jungmann, Pascal Kern, Marian Michalczik (je 4), Fabian Breuer (3), Fabian Hartwich (2), Christopher Kunisch (1).


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