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Gummersbach/Derschlag ringt Neuss im Krimi nieder
Gummersbach - Das Team von Michiel Lochtenbergh zeigt einmal mehr sein Kämpferherz und verlässt die Abstiegsränge.
HSG Gummersbach/Derschlag Neusser HV 27:26 (15:14).Tief durchatmen hieß es am Ende von 60 spannenden Minuten in der Gummersbacher Schwalbe Arena für die Heimmannschaft sowie den Großteil der 150 Zuschauer. Denn endlich hatten die Hausherren ihre Negativserie von vier Spielen ohne Punkte durchbrochen. Doch bis das Team von Michiel Lochtenbergh den Siegtreffer von Marko Curcic bejubeln durfte, war es ein hartes Stück Arbeit. Es war zwar noch nicht völlig konstant, aber wir haben uns dieses Mal wenigstens keinen langen Aussetzer gegönnt, analysierte der HSG-Coach die Partie. In der Tat versuchte seine Mannschaft, dem Spiel schnell seinen Stempel aufzudrücken. Zwar gingen die Gäste mit 1:0 in Führung, doch in der Folge übernahmen die Hausherren das Zepter und hatten beim 8:4 (10.) durch Lukas Bader ein erstes Ausrufezeichen gesetzt.
Gegen die individuell besser besetzten Gäste agierte Gummersbach/Derschlag mit viel Kämpferherz und gewann gerade in der Defensive zahlreiche Zweikämpfe. Das gibt dann auch Sicherheit im Angriff, wo man sich auch mal einen Fehler erlauben darf, urteilte Lochtenbergh weiter. Seine Spieler machten bis zum 15:11 (28.) jedenfalls vieles richtig, erlaubten sich nun aber doch noch eine kleine Schwächeperiode. Statt mit zwei oder drei Toren in die Pause zu gehen, erlauben wir uns zu frühe Abschlüsse, die Neuss eiskalt genutzt hat, ärgerte sich der Trainer über eine etwas zu knapp ausgefallene Halbzeitführung. Nach zwei weiteren schnellen Gästetreffern nach dem Seitenwechsel sah es sogar so aus, als ob die HSG das Spiel wieder einmal verschluddern würde.
Doch weit gefehlt. Die Gastgeber fingen sich wieder und hatten beim 20:16 (36.) durch Rutger ten Velde wieder den alten Abstand hergestellt. Nachdem der Linksaußen kurz danach allerdings auf die Strafbank musste, konterte auch Neuss wieder. Es entwickelte sich eine enge Partie mit leichten Vorteilen für das Heimteam. Bis zum 26:24 (53.) sah es weiter nach dem dritten Heimsieg der HSG aus, der durch die dritte Zeitstrafe von Alexander Arnold (56.) allerdings noch einmal ins Wanken geraten sollte. Zwar ließ der ehemalige Gummersbacher Dennis Aust einen Siebenmeter liegen, dennoch kamen die Gäste zum 26:26-Ausgleich (58.). 30 Sekunden vor dem Ende nahm Lochtenbergh seine dritte Auszeit und gab letzte Anweisungen. Wir wollten mindestens einen Punkt holen, schwor er sein Team auf einen möglichst langen Angriff mit entsprechendem Spielzug ein.
Es folgte der Siegtreffer durch Marko Curcic wenige Sekunden vor dem Ende. Den letzten NHV-Angriff unterband Armand Civil kurz nach der schnellen Mitte. Es war sicherlich kein perfektes Spiel von uns, aber die Jungs haben gesehen, was man mit Kampf und Engagement alles in dieser Liga erreichen kann, freute sich Lochtenbergh über den imminent wichtigen Sieg. Kurz vor der Pause habe sein Team zwar einen kleinen Kurzschluss in der Konzentration gehabt, diesen durch unbändigen Kampf aber wieder wett gemacht. Schon letzte Saison haben die Jungs vieles richtig gemacht, wenn es am Ende eng wurde. Das war gegen Neuss auch der Fall, hofft er auf viele weitere solcher Siege.
Gummersbach/Derschlag: Marco Curcic (8), Alexandre Brüning (6/3), Lukas Bader (4), Nico Blech, Rutger ten Velde (je 3), Alexander Arnold (2), Vladislav Veselinov (1).
Neuss: Niklas Weis, Dennis Aust (je 6), Christopher Klasmann (5/1), Philip Schneider (3), Haider Thomas, Thomas Bahn (je 2), Max Murawski, Viktor Fütterer (je 1).
Ergebnisse und Tabelle

