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RS 19 A-Junioren: 3:3 gegen Bielefeld - Tolle Aufholjagd wurde belohnt

lo; 17. Feb 2002, 17:31 Uhr
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RS 19 A-Junioren: 3:3 gegen Bielefeld - Tolle Aufholjagd wurde belohnt

lo; 17. Feb 2002, 17:31 Uhr
(lo/16.2.2002-23:55) Waldbröl - Die Krämer-Elf konnte im A-Jugend-Regionalligaspiel gegen Arminia Bielefeld einen 0:3-Rückstand zur Pause noch in ein 3:3 umwandeln.
[Bilder: Adi --- Thomas Sinkiewicz war an vielen gefährlichen Situationen beteiligt.]



RS 19 Waldbröl - Arminia Bielefeld 3:3 (0:3).



Als Ingo Krämer nach der heutigen Partie von seinen Spielern den Pokal des "besten Regionalligatrainers des Jahres" nachträglich zum Geburtstag geschenkt bekam, war für den RS 19-Coach die Fußballwelt wieder endgültig in Ordnung. Zumal ihm seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit bewiesen hatte, dass sie in der A-Jugend-Regionalliga mithalten kann. Aber leider eben nur eine Halbzeit lang.



Im ersten Durchgang der Begegnung war nämlich von der Euphorie, die durch die gute Vorbereitung entstanden war, nichts mehr zu spüren. Die Kicker von der Maibuche hatten zwar durch Thomas Sinkiewicz die erste gute Torchance des Spiels (10.), aber danach ging bei den Waldbrölern überhaupt nichts mehr. "Wir haben fast alles vermissen lassen, woran wir in der Winterpause gearbeitet hatten. Es war keine mannschaftliche Geschlossenheit zu sehen", so Krämer enttäuscht.

[Michael Kloska am Boden - symbolisch für die desolate erste Hälfte der Waldbröler.]



Vor allem die Viererkette zeigte eklatante Schwächen. Die Mannen um Marco Holländer standen viel zu tief in der eigenen Hälfte und boten dadurch den Gästen aus Ostwestfalen reichlich Platz. In der Offensive zog man nicht das gewohnt schnelle Passspiel auf, sondern verzettelte sich immer wieder durch Einzelaktionen und Dribblings.



Und bei der 1:0-Führung der Gäste in der 17. Minute sah dann auch noch RS 19-Keeper Jonas Sela schlecht aus. "Der Schuss des Bielefelders war lange unterwegs. Den muss Jonas halten", erklärt Krämer. Schon vier Minuten später nutzten die Gäste eine weitere Schwäche in der Waldbröler Abwehr und erhöhten auf 2:0.

[Das 3:0 für die Gäste schien schon die Vorentscheidung gewesen zu sein.]



Krämer reagierte auf die große Konfusion innerhalb seiner Mannschaft, indem er den schwachen Dimi Manuchin schon nach 25 Minuten auswechselte und dafür Mehmet Duran brachte. Doch auch dieser Tausch zeigte nicht die erwünschte Wirkung, Bielfeld ging durch einen direkten Freistoß sogar mit 3:0 in Führung.

[Kapitän Uwe Brüggemann erzielte das wichtige 1:3.]



In der Halbzeitpause war Krämer dann natürlich als Psychologe gefragt. Der Coach setzte vor allem die emotionale Karte: "Ich habe der Mannschaft gesagt, dass bei einer Niederlage die Rückrunde schon gelaufen sei und man sich nicht von den Biefeldern abschießen lassen soll." Neben diesem Appell an die Ehre seiner Mannschaft stellte Krämer auch taktisch um. Er ließ seine Elf mit einem 3-5-2-System inklusive Libero zur zweiten Halbzeit auflaufen. Mevlut Dogu kam als zweite Sturmspitze für den enttäuschenden Edi Musiqi, der seinen guten Trainingseindruck aus der Vorrunde leider nicht bestätigen konnte.



Die Gastgeber zeigten nun endlich, dass sie absolut gewillt waren, diese Partie positiv zu gestalten. Man übte jetzt großen Druck auf die Bielefelder aus und schnürte sie in der eigenen Hälfte ein. In der 62. Minute wurde das nun engagierte Auftreten der Waldbröler belohnt: Nach einem Abpraller versenkte Mannschaftskapitän Uwe Bruggemann den Ball aus 16 Metern im Bielefelder Gehäuse.

[Thomas Sinkiewicz mit absoluter Lufthoheit.]



Sturmtank Thomas Sinkiewicz erzielte wenig später nach toller Mutlu-Vorarbeit den 2:3-Anschlusstreffer und war auch an den nächsten Situationen beteiligt: In der 78. Minute wurde der Hüne im Strafraum der Bielefelder gefoult, den fälligen Elfmeter verwandelte David Fritsch zum vielumjubelten 3:3. Danach wirkte es fast wie das Überzahlspiel beim Eishockey. Die Waldbröler berannten immer den Kasten der Arminen und wären für ihre Bemühungen beinahe belohnt worden, doch Thomas Sinkiewicz vergab die letzte Torchance. Außerdem wurde den Gastgebern noch ein klarer Handelmeter verwehrt. "Der Bielfelder Spieler hat den Ball mit der hand abgewehrt. Der Schuß wäre auf jeden Fall im Tor gewesen", erklärt Krämer diese Szene, die nochmal für große Aufregung sorgte.

[Behielt beim Elfmeter zum 3:3 die Nerven - David Fritsch.]



Nach diesem dramatischen Spielverlauf bilanzierte Krämer: "Ein Riesenkompliment an die Mannschaft, dass sie sich so toll zurückgekämpft hat. Wenn das Spiel noch fünf Minuten länger gedauert hätte, wären wir als Sieger vom Platz gegangen. Wir haben Bielefeld in der zweiten Halbzeit nicht mehr ins Spiel kommen lassen."



Am nächsten Sonntag hätten die Waldbröler in Schalke antreten müssen, dass Spiel ist aber auf einen späteren Termin verlegt worden. In zwei Wochen erwartet man dann die A-Jugend des 1. FC Köln auf der heimischen Maibuche.

[In der ersten Halbzeit sahen die Schützlinge von Ingo Krämer meist nur die Hacken ihrer Gegenspieler.]



Torfolge:

0:1 (17.)

0:2 (21.)

0:3 (28.)

1:3 Uwe Brüggemann (62.)

2:3 Thomas Sinkiewicz (68.)

3:3 David Fritsch (78.) Foulelfmeter



RS 19 Waldbröl

Jonas Sela (TW)

Adi Klepp

Michael Kloska

David Fritsch

Marco Holländer

Oliver Rempel

Alparslan Mutlu

Dimi Manuchin (25. Mehmet Duran)

Thomas Sinkiewicz

Uwe Brüggemann

Edi Musiqi (46. Mevlüt Dogu)



Ergebnisse und Tabellen



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