[Bild: Mengedoht --- Thomas Happe nimmt seine Mannen vor der morgigen Partie gegen Soligen in die Pflicht: "Geredet wurde genug, jetzt müssen Taten folgen."]



„Wir haben wieder einmal endlos viele Einzelgespräche geführt – jetzt müssen endlich mal Taten folgen, sonst sieht es düster aus“, zählt für VfL-Coach Happe morgen im Kellerduell gegen den bergischen Rivalen nur ein Sieg.



Vorangegangen war bekanntlich am vergangenen Samstag der katastrophale Auftritt der Oberberger bei der SG Wallau-Massenheim. „Okay, gegen Wallau kann man ruhig verlieren, aber auf die Art und Weise kommt es an“, so Happe, der vor allem die wieder einmal fehlende kämpferische Einstellung und den nötigen Willen zum Sieg bei seinen Schützlingen vermisste. „Mindestens vier Mann hatten in Frankfurt offensichtlich Lähmungserscheinungen und waren nach eigenen Aussagen völlig blockiert. Das kann ich so aber nicht mehr gelten lassen. Die Schonzeit ist vorbei, nach einem halben Jahr Eingewöhnungszeit muss ich zumindest eine solide Leistung erwarten können“, richtet der Trainer klare Worte vor allem an die Newcomer Tobias Schröder und Hyun-Ho Choi. Von beiden kann man beim Spiel in Frankfurt durchaus von einem Totalausfall sprechen. „Das hatte überhaupt nichts mehr mit Bundesliga-Niveau zu tun.“



Kein Wunder, dass dem Coach langsam der Kamm schwillt. Da können sich die Akteure in der sechswöchigen Pause in aller Ruhe gezielt auf dieses Spiel vorbereiten, und dann solch ein peinlicher Auftritt. Und nun steigt auch noch der Druck bis hinten an, denn der VfL steht bereits mit dem Rücken zur Wand: 12:26 Zähler, Rang 14 – Gummersbach liegt gerade einmal zwei Punkte vor dem Relegationsplatz (16). Eben diesen Rang hat der morgige Gegner Solingen inne, also ein echtes Vier-Punkte-Spiel.



Die Gäste, vor der Saison von den meisten schon als erster Absteiger gehandelt, konnten mit einigen Erfolgen die Kritiker eines besseren belehren. Da wäre sicherlich der Sieg in Nordhorn zu erwähnen. Zwar hat die SG keine „Granate Marke Yoon“ in ihren Reihen, „aber sie kommen mit einer mannschaftlichen Geschlossenheit zum Erfolg“, sieht Happe die Solinger Stärke eher in der Ausgeglichenheit. Und genau diese bekamen die Blau-Weißen bereits im Hinspiel zu spüren, als man mit 23:26 baden ging. So stellte unter anderem die Rückraumachse um Alois Mraz, Vladimir Suma und Vygindas Petkevicius die VfL-Deckung ein ums andere Mal vor kaum lösbare Aufgaben. Matchwinner aber war der Ex-Gummersbacher Markus Krauthoff mit sechs blitzsauberen Treffern vom Kreis.



„Solingen hat den Vorteil, völlig befreit aufspielen zu können, weil sie ohnehin nichts zu verlieren haben. Dennoch, wenn wir in der Bundesliga bestehen wollen, müssen wir uns mit solchen Mannschaften messen und gerade gegen solche Teams doppelt punkten“, hat für Thomas Happe diese Partie wegweisenden Charakter. Hoffentlich folgen auch diesen klaren Worten die entsprechenden Taten, geredet wurde nun wirklich genug.