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So mancher geriet ungewollt auf Abwege

mg; 9. Aug 2015, 12:53 Uhr
Bilder: Michael Gauger --- Ein bunter Markenmix verschiedener Baujahre tourte am Samstag durchs Aggertal.
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So mancher geriet ungewollt auf Abwege

mg; 9. Aug 2015, 12:53 Uhr
Engelskirchen - Old- und Youngtimer nahmen an der 13. Orientierungsfahrt des AC Aggertal teil - Zwei Rundkurse mit kniffligen Extra-Prüfungen forderten Fahrer und Beifahrer
Von Michael Gauger

Pünktlich um 10:31 Uhr am Samstagvormittag senkte Bürgermeister Dr. Gero Karthaus die Startflagge für den ersten Teilnehmer der 13. Auflage der beliebten Orientierungsfahrt. Knapp 30 Fahrzeuge aus allen Richtungen machten sich, versehen mit humorvollen Kommentaren zu Besatzung und fahrbarem Untersatz, auf zur ersten von zwei anspruchsvollen Etappen an diesem Tag.


[Bürgermeister Karthaus schickte die Teams im Minutentakt auf Tour.]

„Unser Engelsplatz passt ja hervorragend als Startgelände ins Bild“, stellte Karthaus angesichts der geparkten Fahrzeuge im Vorfeld fest. In letzter Minute gab es noch Anmeldungen, so dass das Starterfeld auf etwa 30 Fahrzeuge angewachsen war. Kein Problem für das Orga-Team um Rennleiter Michael Schuster, denn erst eine halbe Stunde vor Start war der Anmeldeschluss. 20 Jahre oder älter mussten die „Schätzchen“ sein und der Fahrer natürlich im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis. Die interessierten Zuschauer sahen an diesem Tag deutsche Klassiker wie BMW, Ford, Opel, Porsche und Audi, aber auch englische Raritäten wie MG oder einen Spartan Roadster.

Die theoretisch weiteste „Anreise“ des bunt gemischten Starterfeldes dürfte in diesem Jahr ein Paar aus England gehabt haben. Sie waren zu Besuch bei Freunden in Dieringhausen und nahmen spontan mit ihrem VW „Bulli“ T1, Baujahr 1966, in einer rechtsgelenkten Ausführung, teil. Den Fahrzeugen entsprechend war der Streckenplan, erst eine Minute vor Start vom Rennleiter an den Beifahrer ausgehändigt, in Meilen und Kilometern ausgelegt. 




Zwei anspruchsvolle Etappen hatten die Organisatoren im Vorfeld akribisch ausgearbeitet. Gespickt waren diese mit Kontrollstationen und einigen Sonderprüfungen, die Fahrer und Beifahrer fordern sollten. So musste zum Beispiel am alten Freibad Würden möglichst mittig zwischen zwei Leitpfosten gestoppt werden. Die Differenz aus beiden Abstandsmessungen der Streckenposten ergab die notierten Fehlerpunkte. Einer der Favoriten bei dieser Disziplin nannte direkt den Grund für das gute Abschneiden seines Piloten: „Wir haben eine alte Hebebühne, da muss der Sohn immer üben!“


[Das Team Heuser/Dubois (Peugeot DMA ) erkundete ungewollt die Gegend um Dürhölzen.]

Aber auch Rückwärtsfahren oder das genaue Abschätzen einer Radumdrehung waren gefordert. Den Beifahrern, sofern man kein „Einzelkämpfer“ war, wurde mit Geschicklichkeits- und Konzentrations-aufgaben, neben der Funktion als Copilot und Lotse, auch nicht langweilig. Beide Etappen, die von einer einstündigen Mittagspause auf dem Edmund-Schiefeling-Platz im Herzen von Engelskirchen unterbrochen wurden, führten die Teilnehmer auf landschaftlich schöne Wege in die Nachbarkommunen. Meist waren es Nebenstraßen mit kniffligen Abzweigungen, die so manches Team verzweifeln ließen. Mittags hatte eine Fahrzeugbesatzung bereits die Segel gestrichen und seine Aufgabe bekanntgegeben, ein weiteres stand lange auf der Vermisstenliste und erreichte den zweiten Start erst auf die letzte Minute.
  

[Alexandra und Juliane Simon (MG) gingen als reines Damenteam an den Start.]

Die Gesamtheit der Aufgaben und der Streckenführung machte es bei der Siegehrung am späten Nachmittag  spannend. Horst Meinerzhagen hatte als 1. Vorsitzender in diesem Jahr die „jüngere Generation“ tätig werden lassen, zeigte sich aber mit dem Gesamtablauf der Veranstaltung deutlich zufrieden. Wettergott Petrus hatte an diesem Tag ebenfalls ein Einsehen. Zwar war der Himmel stets bedeckt, es fiel jedoch kein Regen, der die Stimmung getrübt hätte. Sieger der in zwei Klassen unterteilten Fahrt wurden zum einen Daniel und Alfons Baldsiefen (Ford Escort), vor Alexander de Vries / Jo Lüdcke (Spartan MK2 Roadster) und Klaus-Peter und Heidi Wollf (Volvo 66). Gesamtsieger wurde der Sieger der Klasse T2, Lutz Fritzsche und Martin Erdmann (Citroen 2 CV) vor Horst und Elisabeth Heck (Audi 100 Avant), sowie Sabine und Helmut Mikat (Peugeot 205 CTI) auf dem dritten Rang.
  
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