Bilder: Fenja Jansen --- Wie groß der tote Winkel wirklich ist, verdeutlicht das rote Dreieck am Boden.
ARCHIV
Komplette Schulklasse verschwand im toten Winkel
Lindlar Wie groß der tote Winkel bei einem Lastwagen wirklich ist, erfuhren Schüler und Kindergartenkinder heute bei einer Verkehrserziehungsaktion der Lindlarer Spedition Kellershohn.
Pro Jahr sterben in Deutschland etwa 140 Radfahrer und Fußgänger bei Unfällen mit rechts abbiegenden Lastwagen. Der Grund: Biegt der Lastwagenfahrer nach rechts ab, sieht er in seinem Rückspiegel einen großen Bereich nicht, den so genannten toten Winkel. Wie groß dieser tatsächlich ist, erfuhren heute Kindergarten- und Grundschulkinder bei einer Verkehrserziehungsaktion der Lindlarer Spedition Kellershohn.Zunächst einmal war Theorieunterricht für die Viertklässler der Gemeinschaftsgrundschulen Schmitzhöhe und Frielingsdorf angesagt. Dann ging es nach draußen auf den Schulhof, wo ein beeindruckender amerikanischer Truck auf die Schüler wartete. Die staunten nicht schlecht, als sie hinterm Steuer platznahmen und erlebten, dass die gesamte Schulklasse im toten Winkel, der durch ein rotes Dreieck auf dem Boden markiert wurde, einfach verschwand. Wir richten uns mit der Aktion an die Viertklässler, weil sie gerade ihre Fahrradprüfung gemacht haben. Wenn sie sich nun alleine im Straßenverkehr bewegen, sollen sie wissen, welche Gefahr vom toten Winkel ausgehen kann, erklärte Willi Kellershohn von der Spedition Kellershohn.
[Transportbotschafterin Asya Tsonkova (v. li.), Polizist Hans-Peter Schneider, Spediteur Willi Kellershohn und Transportbotschafter Markus Uebel.]
Als Spediteur sei es ihm ein besonderes Anliegen, Unfällen mit Lastwagen präventiv entgegen zu wirken, so der Lindlarer Unternehmer. Darum findet die Aktion in diesem Jahr bereits zum vierten Mal statt. Als Partner dabei sind Hans-Peter Schneider vom Verkehrssicherheitsdienst der Polizei und die Transportbotschafter aus Düsseldorf. Der Verein hat es sich auf die Fahne geschrieben, Vorurteile gegenüber Lastwagen und ihren Fahrern abzubauen, wozu auch die Präventions-Kampagne Achtung: Toter Winkel! gehört. Unfallprävention ist auch ein Anliegen der Polizei, die über die Gefahren des toten Winkels nicht nur an Schulen und Kindergärten aufklärt, sondern auch an Seniorenheimen. Durch E-Bikes und andere motorunterstützte Fahrzeuge sind die Senioren heute wieder viel mobiler als noch vor einigen Jahren. Darum ist es wichtig, auch bei dieser Altersgruppe Aufklärungsarbeit zu leisten, erklärte Schneider dazu.
Nach dem Besuch bei den zwei Grundschulen stellten sich die Partner der Öffentlichkeit auf dem Lindlarer Marktplatz. Hier informierten auch das örtliche Jugendrotkreuz und die Kunststoff Initiative Oberberg KIO über ihre Betätigungsfelder. Im Mittelpunkt stand aber auch hier der dicke Brummi, der amerikanische TimoTruck der Transportbotschafter. So konnten auch noch die örtlichen Kindergartenkinder erleben, wie eine ganze Gruppe ihrer Spielkameraden einfach im toten Winkel verschwindet und damit eine Erfahrung machen, die sie sicherlich nicht mehr so schnell vergessen werden.