Archiv

Erstmalig den Kultur-Förderpreis verliehen

Red; 26. Jan 2002, 04:17 Uhr
Oberberg Aktuell
ARCHIV

Erstmalig den Kultur-Förderpreis verliehen

Red; 26. Jan 2002, 04:17 Uhr
vma/19.12.2001-0:00) Von Vera Marzinski
Nümbrecht/Oberbergischer Kreis – Gleich drei würdige Vertreter aus der Kunst- und Musikszene des Oberbergischen Kreises erhielten auf Schloss Homburg den Kultur-Förderpreis.
[Bilder: Vera Marzinski --- Landrat Kausemann gab einen Einblick in die Entstehungsgeschichte

des neuen Kultur-Förderpreises des Oberbergischen Kreises, der erstmalig verliehen wurde.]




Im festlichen Rahmen wurde die Verleihung zelebriert, bei der Landrat Hans-Leo Kausemann den Förderpreis im Jagdsaal von Schloss Homburg an den Komponisten und Musiker Joachim Kottmann, Pianistin Alina Zielke und die Performance-Gruppe "Yoganauten" jeweils einen Scheck über 1.700 Mark und eine Förderpreis-Skulptur überreichte. Mit dem Kultur-Förderpreis solle der besondere Verdienst um das kulturelle Leben gewürdigt oder hervorragende künstlerische Leistungen ausgezeichnet und der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden, so Kausemann.

[Henrike Robert (l.), Claudia Brinker und Ursula Gündelhöfer (r.) freuten sich sichtlich über ihren Preis, den Landrat Hans-Leo Kausemann ihnen überreichte.]



Auf Initiative von Bündnis90/Die Grünen im Kreistag mit Unterstützung aller Fraktionen wurde diese besondere Förderung ins Leben gerufen wurde, bei der in besonderem Maße auch die freie Kulturszene und noch nicht etablierte Kulturschaffende gefördert werden sollen. Ab diesem Jahr werde der Kultur-Förderpreis des Oberbergischen Kreises jährlich an bis zu drei Preisträger verliehen.

[Auch der Bergneustädte Joachim Kottmann konnte den mit 1.700 Mark dotierten Preis mit der Förderpreis-Skulptur entgegen nehmen.]



In diesem Jahr wurde keine Sparteneingrenzung vorgenommen, um möglichst vielen Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit zur Bewerbung zu geben. Über die Medien und die Homepage des Oberbergischen Kreises wurde der Kultur-Förderpreis ab Ende Juni öffentlich ausgeschrieben. Bewerbungen aus den Bereichen Theater, Kulturorganisation, bildende Kunst, Literatur, Musik und Performance gingen ein.



Nach der Verleihung gewährten die Gewinner einen kurzen Einblick in ihre künstlerische Arbeit. So zeigte Joachim Kottmann Passagen aus dem Musical "Hagen von Tronje", das bereits in einer Voraufführung auf großes Publikumsinteresse stieß. Joachim Kottmann begleitete am Klavier, aber auch gesanglich, Juliane Klein, Ramona Sander (beide sind aktiv im Musical-Projekt Oberberg) und Stefan Stara von der Folkwang-Hochschule Essen. Beeindruckende Stimmen und beeindruckende Musikstücke.

[Im Jagdsaal von Schloss Homburg übergab Landrat Kausemann ebenfalls an Alina ZIelke aus Reichshof den Preis.]



"Hagen von Tronje" ist nicht das erste Musical, das Joachim Kottmann arrangierte. Mehrere Musicals wie "Tabaluga – oder eine Reise in die Vernunft" (1995), "David Copperfield" (1997) oder "Fame" (2000) – am 19. und 20. Januar 2002 sowie am 14. und 15. Februar 2002 im Theater der Stadt Gummersbach wieder zu sehen – hat Kottmann mit seinem Musical-Projekt Oberberg durchgeführt. Hier ist er seit 1993 musikalischer Leiter. Zudem hat er die Musicalschule "voice, body and soul" in Gummersbach mitbegründet und doziert dort Stimmbildung und Songinterpretation. 1993 bis 1998 studierte er an der Universität Dortmund Musik und Englisch (Lehramt) und schloss mit dem ersten Staatsexamen ab.



Beethovens "Sonate opus 2 Nr. 3" verzückte die Gäste im Jagdsaal als Preisträgerin Alina Zielke in brillanter Weise ihr Können zeigte. Die siebzehnjährige Reichshoferin ist Schülerin des Grotenbach-Gymnasiums in Gummersbach und studiert seit April 2001 als Jungstudentin an der Musikhochschule Düsseldorf das Fach Klavier. Schon mit drei Jahren erhielt sie erstmalig Klavierunterricht und konzertierte öffentlich ab ihrem achten Lebensjahr mit verschiedenen Orchestern des Oberbergischen Kreises. Viele erste und zweite Preise als Solistin, in Duo-Besetzung oder auch als Begleitpianistin konnte sie erringen.

[Strahlende Preisträger bei der ersten Kultur-Förderpreis-Verleihung.]



Beim Bundesjugendwettbewerb "Jugend musiziert" in Berlin gewann sie gemeinsam mit Dominika Iwanski den zweiten Preis im vierhändigen Klavierspiel. Alina Zielke sei jetzt schon Vollblutmusikerin, so Landrat Kausemann – davon überzeugte sie sicherlich auch die Preisverleihungsgäste. Da ist es kein Wunder, dass ihr Berufswunsch nur Pianistin sein kann. Ihr großer Traum sei die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb verriet der Landrat.

[Eine eindrucksvolle Performance zeigten die Engelskirchener Preisträgerinnen den Gästen der Preisverleihung.]



Vier ausgebildete Künstlerinnen wählte die Jury ebenfalls für den Kultur-Förderpreis aus. Claudia Brinker, Ursula Güdelhöfer, Henrike Rober und Kalima Vogt verblüffen ihr Publikum mit faszinierender Performance. Ihre Aktionsräume sind Galerien, Kunsträume, Museen und öffentliche Orte. So letztes Jahr im Turbinenkeller des Industriemuseums Engelskirchen zum Thema "Spiegelung der Elemente" oder diesen Sommer im Rahmen des Ausstellungsprojektes "Raum für Kunst & Kultur" in Derschlag mit einer Installation in Wort und Bild mit dem Titel "In Hüll und Tüll".

[Joachim Kottmann begleitete Stefan Stara (M.) und Juliane Klein am Klavier, die - wie auch Ramona Sander - Passagen aus Kottmanns

Musical "Hagen von Tronje" vortrugen.]




Seit 1993 leben und arbeiten die vier Künstlerinnen in Engelskirchen. Das Team verknüpft künstlerische Ausdrucksformen wie Theater, Malerei und Poesie. So auch bei der Preisverleihung zum Thema "Stille", bei der sie zu Dritt – Kalima Vogt ist zur Zeit in Indien – einen kleinen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen gaben.

[Mit brillantem Spiel auf dem Klavier verzauberte Jungpianistin Alina Zielke die Gäste.]



Aus mehreren Bewerbungen wurde der Entwurf von Andreas Zellmann aus Gummersbach für die Förderpreis-Skulptur vom Vergabegremium ausgewählt. Unter Vorsitz von Hans Leo Kausemann wählte dieses Gremium auch die Preisträger des Förderpreises aus 17 Bewerbungen aus. Ursula Mahler, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Weiterbildung, sowie ihr Stellvertreter Günter Höffken, Kreiskulturdezernent Werner Krüger, Dr. Gudrun Sievers-Flägel, Leiterin des Kultur- und Museumsamtes, Bruno Hünermund (CDU), Gabi Bülter und Roswitha Köhlert (Bündnis 90/Die Grünen) sowie Wolfgang Schellberg (UWG) zählten zum Gremium.

WERBUNG