Gummersbach/Marienheide – Das Archiv des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und die Gesamtschule Marienheide schlossen eine Kooperationsvereinbarung.

Die Oberstufenschüler der Gesamtschule Marienheide erleben zukünftig in Gummersbach Niederseßmar das historische Gedächtnis des Liberalismus. Hierzu unterzeichneten der Leiter des Archivs des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung, Prof. Dr. Ewald Grothe, und Schulleiter Wolfgang Krug am vergangenen Mittwoch die notwendige Kooperationsvereinbarung. Ziel der Zusammenarbeit ist die Entwicklung und Förderung der Recherche- und Informationskompetenz sowie der historischen und politischen Bildung der Schüler. Nachdem Geschichtslehrer Ingo Vollmer bereits 2013 mit einem Geschichtskurs das Archiv besucht hatte, erkundeten Anfang dieses Jahres 68 Schüler der Jahrgangsstufe 11 das Archiv des Liberalismus. Dabei stieß der Besuch nicht nur bei den Schülern auf großen Anklang, sondern er weckte auch bei den Schul- und Archivverantwortlichen den Wunsch nach einer dauerhaften Partnerschaft zwischen Archiv und Gesamtschule.

Vereinbart wurde der jährlich wiederkehrende Besuch der Geschichtskurse der Jahrgangstufe 11 im Archiv. Hier erhalten die Schüler einen Einblick in die Arbeit und die Bedeutung eines Archives sowie eine Archivführung. Sie arbeiten in Gruppen zu ausgewählten Themen mit Materialien aus den Archivbeständen. So untersuchten die Schüler der Gesamtschule Marienheide Anfang des Jahres die Haltung des liberalen Politikers und späteren ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik, Theodor Heuss, zur „Machtergreifung" Adolf Hitlers sowie die Stellungnahme der liberalen Deutschen Staatspartei zum „Ermächtigungsgesetz".


Die Ergebnisse wurden abschließend im Vortragssaal der Theodor-Heus-Akademie vorgestellt. Weiter ist die Betreuung von Facharbeiten durch die Mitarbeiter des Archivs geplant, so dass den Schülern die Aktenbestände und die umfangreiche Bibliothek zum Liberalismus für ihre Recherche zur Verfügung stehen. Zudem wird mit geplanten Unterrichtsbesuchen durch Grothe, der auch als Professor für Neuere und Neuste Geschichte an der Bergischen Universität in Wuppertal tätig ist, die Kooperation abgerundet.

Grothe und Schulleiter Krug zeigten sich zuversichtlich, dass die zukünftige Zusammenarbeit den Schulunterricht bereichern wird. Als wichtiger Initiator wird Vollmer, der auch bei der Unterzeichnung anwesend war, von Seiten der Gesamtschule in Zukunft als Verantwortlicher die Kooperation betreuen und ihre Entwicklung voranbringen.