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Diskussion mit Präses Rekowski zur Spiritualität der Kirche

vma; 11. May 2014, 21:16 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Der Kirchenkreis An der Agger und sein Gemeindeaufbauprojekt „Im Aufbruch“ veranstalten einen festlichen Abend der Presbyterien An der Agger mit Manfred Rekowski, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, als Gastredner.
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Diskussion mit Präses Rekowski zur Spiritualität der Kirche

vma; 11. May 2014, 21:16 Uhr
Engelskirchen – Zu einem Abend der Information und des Austausches hatte der Kirchenkreis An der Agger im Rahmen eines Presbyterabends mit Präses Manfred Rekowski und der Band „Seeside“ unter dem Thema „Spiritualität“ eingeladen.
Wie kann die Kirche den Trend der Gesellschaft zur Spiritualität nutzen? So die Fragestellung zu der sich rund 180 Presbyter der 26 evangelischen Kirchengemeinden – von Bergneustadt bis zum Oberen Wiehltal - im Festsaal der Aggertalklinik eingefunden hatten. Die Sehnsucht nach Spiritualität werde in unserer Gesellschaft immer deutlicher spürbar. „Was ist dabei unser evangelischer Beitrag, den wir den Menschen anbieten können?“, hieß es auf der Einladungskarte. Präses Manfred Rekowski stellte heraus, welche Chancen und Grenzen er in der aktuellen Diskussion über Spiritualität für die Kirche sieht. Rekowski wünschte sich zudem für die landesweiten Synoden der Evangelischen Kirche, dass nicht das Thema „Geld“ im Vordergrund stehe, sondern die Hauptaufgaben der Kirche „was ist unsere Mission, was ist unsere Vision“. Das verdeutlichte er auch in seinem Vortrag beim diesjährigen Presbyterabend des Evangelischen Kirchenkreises An der Agger, der bereits zum 10. Mal – seit 1995 im zweijährigen Turnus - stattfand.
  
 


„Spiritualität hat Konjunktur“, so Rekowski. Das Thema sei ein weites Feld und nicht unbedingt mit einem christlichen Vorzeichen versehen. Die Menschen seien auf der Suche und hier könne die Kirche Suchhilfe anbieten. Dazu gehöre es auch, „nicht-religöse“ Sprache zuzulassen und sie christlich zu interpretieren. Das verdeutlichte er an einem Beispiel aus seiner 25jährigigen Praxis als Gemeindepfarrer. Zu zwei unterschiedlichen Beerdigungen wurden die Lieder „Über sieben Brücken sollst Du gehen“ und „You’ll never walk allone“ gewünscht. Auch hier könne eine christliche Botschaft ausgelegt bzw. damit verbunden werden. Der Reichtum der biblischen Tradition enthalte so viele Texte und Geschichten für alle Lebenssituationen. „In leichter Sprache den Glauben zu formulieren ist eine Aufgabe der Kirche“, betonte er. Es müsse vermittelt werden, dass Glaube Lebenshilfe sein kann. Und gerade hier sind auch die Presbyter gefragt. Denn bei ihnen sei die Nähe zur Kirche auch im Alltag bei der Arbeit und im weiteren Umfeld bekannt.


[Präses Manfred Rekowski (li.) im Gespräch mit Pfarrer Aurel Everling vom Gemeindeaufbauprojekt "Im Aufbruch".]

„Wir müssen viele Türen aufmachen“ und dazu gehören Veranstaltungen wie Konzerte. Musik sei Balsam für die Seele und Verkündigung. Musik gab es auch an diesem Abend im Festsaal von der Band „Seeside“. "Seeside" ist die Band der Werkstätten des Pommerschen Diakonieverein e.V.. Die Musiker, außer dem Leiter Michael Turban, sind allesamt Menschen mit Behinderung. Sie sind Sieger des größten integrativen Musikwettbewerbs, den Guildo Horn für behinderte Musiker gemeinsam mit der „Bundesvereinigung Lebenshilfe“ ins Leben gerufen hatte. In Engelskirchen gewährten sie sehr persönliche Einblicke in ihr Leben.  Mit Musikstücken wie „Sorgenkind“ schafften sie es, ihr Publikum zu begeistern und gleichzeitig ließen sie sie zum Abschluss verblüfft und nachdenklich zurück. Die Presbyter applaudierten am Ende stehend. Superintendent Jürgen Knabe fand „Das Konzert der Band Seeside war sehr berührend. Es war ein beeindruckender Abschluss des Presbyterabends.“


[Die Band SEESIDE der Werkstätten des Pommerschen Diakonievereins, Preisträger des größten integrativen Musikwettbewerbs Deutschlands, gibt es seit 2007.]

  
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