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Deutsch-griechische Freundschaft: Gummersbacher besuchten Afandou

Red; 14. Apr 2005, 21:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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Deutsch-griechische Freundschaft: Gummersbacher besuchten Afandou

Red; 14. Apr 2005, 21:00 Uhr
(Red./21.11.2001-17:25) Von Eva Saslona
Gummersbach/
Afandou - "Herzlich willkommen, liebe Freunde!" - So wurde die deutsche Delegation, bestehend aus der Volkstanzgruppe Gummersbach-Dieringhausen, der Musikschule Gummersbach, Vertreterinnen des Gymnasiums Grotenbach, der Break-Dance-Gruppe Gummersbach, den Pfadfindern und dem Stadtrat und der Stadtverwaltung von Afandou`s Bürgermeister Stavros Stavris überaus herzlich auf der griechischen Roseninsel Rhodos empfangen.
[Bilder: Peter Honisch.]



Nachdem die deutschen Gäste im Hotel Afandou Beach angekommen waren und das Abendessen genossen hatten, wurden die Ersten nach der 14-stündigen Reise schnell müde, und deswegen musste das erste Kennenlernen auf den nächsten Tag verschoben werden. Am Freitag stand die erste Begegnung deutscher und griechischer Jugendlichen auf dem Programm. Die griechischen Jugendlichen besuchten die deutschen Gäste im Hotel.

Doch das erste Treffen stellte sich als schwierig heraus... Deutsche und Griechen saßen sich ein wenig unbeholfen gegenüber und wussten nicht recht, über was sie sich unterhalten sollten. Dieser Meinung ist auch die 16-jährige Alina Zielke: „Der Anfang war sehr schwer, denn die Verständigung mit den Griechen war nicht einfach, da Deutsch und Englisch nicht flüssig gesprochen werden konnte. Doch abends, bei unserem gemeinsamen Besuch von Afandou, lockerte sich die Stimmung, und Deutsche und Griechen verstanden sich prächtig.“

Ein weiterer Programmpunkt, der an diesem Freitag für Spaß sorgte, war das Golfspielen. Bei strahlendem Sonnenschein kamen sich die Jugendlichen auf Rhodos` einzigem Golfplatz wieder ein bisschen näher und es gab viel Grund zum Lachen. Denn so einfach, wie das Golfspielen auf den ersten Blick aussehen mag, ist es wirklich nicht, wie einige Jugendliche und deren Leiter erfahren mussten.



Auch das Breakdance-Tanzen verlangt Können. Dies stellten die Breakdancer des Jugendzentrums Gummersbach Marcel, Patrick, Tufik und Puriya eindrucksvoll unter Beweis. Bei jeder Gelegenheit, die sich bot, ob abends in der Disco oder bei den offiziellen Veranstaltungen, die Breakdancer begeisterten ihre Zuschauer immer wieder.

Am Samstag stand ein Vortrag über die Zusammenarbeit der Städte Afandou und Gummersbach auf dem Programm. Dabei halfen die Grotenbacher Schülerinnen Anne Ohoven und Nicola Pithan als Dolmetscherinnen für Französisch bzw. Englisch aus. Nachmittags konnte dann aber nach getaner Arbeit jeder wieder die griechische Sonne und den Strand in vollen Zügen genießen.



Abends wurde der deutschen Delegation das Theaterstück "Frieden" von Aristophanes von Kindern der Theaterschule aus Afandou "open air" auf dem Schulhof vorgespielt - nach einer kurzen deutschsprachigen Einführung Sawas Diakostamatiou in griechischer Sprache, wohlgemerkt! Die wunderbare Mimik und temperamentvolle Gestik der Sechs- bis Zwölfjährigen, von Susanna Kardoulia einstudiert, ließ Sprachbarrieren vergessen und bewegte die Zuschauerschar zu einem Riesenapplaus. Selbst ein kleiner Regenschauer tat der Begeisterung keinen Abbruch.

„Da ist ja der Gummersbacher Platz!“ So fühlten die Oberberger sich gleich ein wenig heimischer. Dieser Platz im Herzen des Ortes Afandou wurde bei der Stadtrundfahrt am Sonntag der deutschen Delegation stolz vorgeführt.



Auch die Busfahrt nach Rhodos-Stadt am Dienstag hat sich gelohnt. Nach der Besichtigung des alten Schlosses konnte man auf eigene Faust die Altstadt entdecken. Jedoch ist Rhodos sehr dem Tourismus zum Opfer gefallen. Um alte Gemäuer und Gassen zu finden, erfordert es ein bisschen Geduld, denn auf den Hauptstraßen sind hauptsächlich Cafés und Tourismusshops angesiedelt. Doch auch hier konnte man sich richtig wohl fühlen und die griechische Gastfreundschaft genießen.

Diese konnten die Gummersbacher am Abend des Dienstag noch einmal sehr deutlich spüren. Denn an diesem Abend fand die offizielle Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden der Städte Afandou und Gummersbach statt.



Auch hier war es sehr bemerkenswert, wie viel Mühe sich die griechischen Freunde mit der Vorbereitung dieses festlichen Abends gemacht haben. Es wurde auf den Staßen von Afandou gefeiert und dazu trugen aus Sicht der Gäste unter anderem die 16-jährige Pianistin Alina Zielke, das Gummersbacher Saxophon-Quartett, die Gummersbacher und die griechische Volkstanzgruppe und - nicht zu vergessen - die Breakdancer bei.



Ihren positiven Eindruck gab die 17-jährige Anne Marquardt wieder: „Die Griechen haben sich unheimlich viel Mühe gemacht. Dieser Abend bot für jeden etwas, es konnte einem nicht langweilig werden. Die griechische Volkstanzgruppe mit ihren schönen Trachten stellte ihr Können unter Beweis und wer wieder für einen Höhepunkt des Abends sorgte, waren die Breakdancer. Es war festlich und interessant zugleich.“

Der letzte Tag der deutschen Delegation auf der Roseninsel begann mit der Besichtigung der Stadt Lindos. Bei traumhaften Sonnenschein erklommen die Gäste den Weg zur Akropolis und genossen den wunderschönen Ausblick. Nachmittags hatte man ein letztes Mal Gelegenheit, die griechische Sonne am Strand oder am Pool zu genießen.



Abends besuchten die Gummersbacher das „Lukas Fest“ in Afandou, welches mit einem großen Gottesdienst und einer Prozession, an der auch die Delegation der Stadt Gummersbach und die deutschen Pfadfinder teilnahmen, gefeiert wurde. Nach diesen Feierlichkeiten ging es für die gesamte deutsche Delegation zum Festessen nach Kolymbia.



Hier konnten sie noch einmal die griechische Gastfreundschaft deutlich spüren und auch dieser Festtag trug dazu bei, diese Reise in sehr guter Erinnerung zu behalten. Dieser Meinung ist auch Anne Marquardt: „Es war eine sehr schöne Reise, natürlich trug das tolle Wetter dazu bei. Man hat viele neue Bekanntschaften gemacht. Allerdings war das Programm nicht immer sehr attraktiv für die Jugendlichen, aber diese Reise hat einfach richtig Spaß gemacht, wozu auch die griechischen Gastgeber beigetragen haben. Es war sehr beeindruckend wie gastfreundlich die griechischen Freunde sich verhalten haben. Keine Frage: Afandou ist immer eine Reise wert.“

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