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Kampfstarker THB biegt Derby in Unterzahl um

lo; 24. Mar 2014, 11:00 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Der FV Wiehl um Kapitän Jonathan Noß (am Ball) kassierte gegen Bröltal die zweite Heimpleite in Folge.
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Kampfstarker THB biegt Derby in Unterzahl um

lo; 24. Mar 2014, 11:00 Uhr
Oberberg - Bröltal gewinnt Lokalduell auf der Wiehler Eichhardt - VfR mit magerem Remis - Nümbrecht punktet in turbulentem Spiel - SVF verliert Kellerduell - Neustadt verkauft sich teuer - 'ONI-Wärmetrafo GmbH' präsentiert die Bezirksliga (AKTUALISIERT).
FV Wiehl - TuS Homburg-Bröltal 1:3 (1:0).

„Wir sind offenbar ein guter Aufbaugegner für Bröltal“, unkte FV-Coach Ingo Kippels nach der Derbypleite gegen den Nachbarn aus dem Kreissüden. Auch das Aufeinandertreffen in der Hinrunde hatten die Wiehler nach einer Führung noch vergeigt. Damals feierte der THB den ersten Saisonsieg, diesmal war es nach den beiden Niederlagen zu Beginn der Rückserie der Premieren-Dreier für den neuen Trainer Daniel Costantino. Vor etwa 300 Zuschauern erwischten die Hausherren den besseren Start und verzeichneten Möglichkeiten durch Alexander Küsters sowie Olcay Sen (9., 12.). Auf der Gegenseite konnte sich Kerem Kargin in Szene setzen und scheiterte am Pfosten (15.).


[Önder Betin (re.) machte den Deckel drauf.]

In der 24. Minute landete ein Pass in die Tiefe bei Küsters, der alleine auf Pascal Rüsche zusteuerte und von Alexander Tomm nur mit einem Foul zu stoppen war. Schiri Waldemar Ebel entschied auf Elfmeter und zeigte dem Übeltäter nach Rücksprache mit seinem Assistenten die Rote Karte. Vassilios Karalis verwandelte den Strafstoß sicher. Es sprach alles also für einen Heimerfolg, zumal Markus Möller, dessen Versuch von einem Bröltaler abgeblockt wurde (30.), und Küsters, der das 2:0 nur um Zentimeter verpasste (34.), hätten erhöhen können. Kurz vor der Pause startete Önder Betin einen seiner gefürchteten Sololäufe, das Zuspiel in Mitte konnte Ben Breidenbach nicht verwerten (42.).            

Schon zu diesem Zeitpunkt hatten sich Nachlässigkeiten in das Spiel der Gastgeber eingeschlichen, was sich nach Wiederbeginn nahtlos fortsetzte. Mit Folgen: Deniz Yedek war nach einem Ballgewinn hellwach und bediente Dennis Kuczka mit einem Traumpass. Der Außenstürmer nutzte den Freiraum und glich aus. Und nur fünf Minuten später gingen die dezimierten Bröltaler sogar in Führung: Betin mit einem Flankenwechsel auf Breidenbach, der in der Zentrale Kargin fand – 1:2. Der FV war im Anschluss nicht in der Lage, trotz der numerischen Überlegenheit Druck aufzubauen. Aus dem Spiel heraus gelang nichts mehr, auch weil der TuS mit hoher Laufbereitschaft und kompromissloser Abwehrarbeit dagegenhielt.


[Vassilios Karalis' (li.) Führungstor war für Wiehl zu wenig.]

Hoffmann vereitelte mit einem tollen Reflex das 1:3 durch Kuczka (66.), bevor Markus Möller die bis dato einzige Gelegenheit zum Ausgleich vergab (71.). Für das dritte Tor der Gäste zeichnete das Duo Yedek/Betin verantwortlich: Nach einem neuerlichen Patzer im Aufbauspiel der Wiehler steckte Yedek den Ball auf den Angreifer durch, der Hoffmann umkurvte und seinen siebten Saisontreffer markierte. Rüsche war im direkten Gegenzug bei einer Chance für Jan Schoeler auf dem Posten und verhinderte damit, dass es in den Schlussminuten noch einmal spannend wurde.

„Ich hatte die Partie schon nach 30 Minuten abgehakt“, gab Kippels nach dem Abpfiff preis. „Ich kenne meine Spieler sehr gut und habe gesehen, dass einige das Spiel im Kopf schon gewonnen hatten.“ Er habe vergeblich versucht, seine Schützlinge in der Kabine wachzurütteln. „Die zweite Halbzeit war die schwächste dieser Saison. Wir waren ideenlos und haben die nötige Körpersprache vermissen lassen. Ich hoffe, dass die Jungs am Mittwoch in Urbach eine Trotzreaktion zeigen.“


[Es war der erste Sieg für den neuen THB-Coach Daniel Costantino.]

Costantino war selbstverständlich froh, den totalen Fehlstart abgewendet zu haben. „In der Pause habe ich gesagt, dass wir trotz des 0:1 weiterhin im Spiel sind. Die Mannschaft ist konzentriert zu Werke gegangen und hat toll gekämpft. Aufgrund der zweiten Halbzeit haben wir verdient gewonnen. Wir denken weiter von Spiel zu Spiel und wollen in der nächsten Woche nachlegen.“ Am Donnerstag gastiert der SSV Bergneustadt auf dem Grötzenberg.           

Torschützen
1:0 Vassilios Karalis (24. Elfmeter nach Foul an Alexander Küsters), 1:1 Dennis Kuczka (47. Deniz Yedek), 1:2 Kerem Kargin (53. Ben Breidenbach), 1:3 Önder Betin (81. Deniz Yedek).

Besonderes Vorkommnis
Rote Karte gegen den Bröltaler Alexander Tomm (23. Notbremse).

FV Wiehl
Lukas Hoffmann; Radion Miller, Jonathan Noß, Dominik Knotte, Waldemar Kilb, Alexander Küsters (69. Jan Schoeler), Olcay Sen (58. Kevin Derksen), Vassilios Karalis, Moussa Hombach, Luca Dwertmann (58. Nils Rinker), Markus Möller.

TuS Homburg-Bröltal
Pascal Rüsche; Alexander Tomm, Dennis Heidenpeter, Robert Mikoschek, Bastian Sellau (78. Tobias Wiebe), Deniz Yedek, Ben Breidenbach (90.+1 Adrian Mikoschek), Eduard Kelm, Kerem Kargin, Dennis Kuczka, Önder Betin (86. Tim Müller).



[Ingo Kippels sah einen enttäuschenden Auftritt seiner Truppe.]

SV Bergfried Leverkusen  -  VfR Wipperfürth 1:1 (0:0).

Beim Drittletzten hatten sich die Wipperfürther mehr versprochen als ein mageres Remis, das Coach Norbert Scheider als „leistungsgerecht“ einstufte. In einer spielerisch wenig anspruchsvollen Partie bestimmten zunächst die Hausherren das Geschehen, während  der VfR in vielen Fällen nur zweiter Sieger war. Keeper Tobias Kapellen verhinderte zweimal einen Gegentreffer, zudem stellten sich die Gastgeber bei weiteren aussichtsreichen Gelegenheiten nicht besonders geschickt an. „Zwei Möglichkeiten haben sie noch kläglich vergeben“, so Scheider, der von seiner Mannschaft in Durchgang eins nicht eine nennenswerte Offensivaktion notieren konnte.

Die läuferischen Defizite der Wipperfürther waren auch zu Beginn der zweiten Hälfte deutlich zu beobachten. In der 60 Minute gelang Bergfried das 1:0. Dadurch offenbar wachgerüttelt, steigerten sich die VfR-Kicker und erarbeiteten sich nun ein Chancenplus. Norman Lemke scheiterte zweimal am Torwart, sein Bruder Franco zielte knapp vorbei. Mit einem seinen gefürchteten Fernschüsse besorgte schließlich Patrick Althoff den Ausgleich. In den Schlussminuten entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, ein Tor wollte aber beiden Teams nicht mehr gelingen. „“Wir müssen mir dem Punkt zufrieden sein. Wir haben heute nicht viel abgerufen“, bilanzierte Scheider. Julian Schmitz und Althoff mussten verletzungsbedingt ausgewechselt werden.         

Tore
1:0 (60.), 1:1 Patrick Althoff (74.)

VfR Wipperfürth
Tobias Kapellen; Julian Schmitz (56. Jimmy Speicher), Niklas Liehn, Michael Brandt, Benjamin Butter, Jan Schmitz, Samy Lakraa (70. Tim Kappe), Norman Lemke, Patrick Althoff (86. Kevin Dewald), Franco Lemke, Dennis Grolewski.



[Kerem Kargin brachte die Bröltaler in Führung.]

SSV Homburg-Nümbrecht – RSV Urbach 3:3 (2:1).

„Das war nichts für schwache Nerven“, sagte Trainer Maik Alzer nach einer Partie mit hohem Unterhaltungsfaktor. Die Urbacher traten nach dem 3:0-Erfolg gegen Bröltal mit breiter Brust auf und fuhren in der Anfangsphase zwei blitzschnelle Konter, die die SSV-Hintermannschaft in höchste Alarmbereitschaft versetzten. Nachdem der erste Schreck überwunden war, trauten sich die Gastgeber mehr zu und durften die Führung bejubeln: Nach einem Foul an Dennis Kania gab’s Elfmeter, Sebastian Schwarz schritt zum Punkt und versenkte die Kugel. Wenig später schraubte Kania das Ergebnis in die Höhe. Dennis Lepperhoff hätte frühzeitig für klare Verhältnisse sorgen können, doch er schoss aus zehn Metern über das Gehäuse. „Das wäre wahrscheinlich die Entscheidung gewesen“, mutmaßte Alzer.

Stattdessen konnten die Gäste kurz vor dem Kabinengang verkürzen, was sie offenbar derart anstachelte, dass sie Mitte der zweiten Halbzeit mit einem Doppelschlag für die Wende sorgten. Kurios war die Entstehung des 2:2: Ein Befreiungsschlag von Julian Schwarz segelte aus großer Distanz Richtung eigenes Tor und Keeper Dennis Kulisch musste Kopf und Kragen riskieren, um den Ball vor der Linie abzufangen. Der Unparteiische wertete die Aktion als Rückgabe zum Torwart und gab einen indirekten Freistoß, den der RSV im Kasten unterbrachte. Dank eines sehenswerten Distanzschusses von Sebastian Schwarz, der genau im Knick landete, rettete der SSV einen Punkt. „Wir hatten noch vier, fünf richtig gute Chancen, darunter einen Pfostentreffer durch Julian Schwarz. Der Gegner war aber immer brandgefährlich. Letztlich geht das Unentschieden in Ordnung“, resümierte Alzer.             

Tore
1:0 Sebastian Schwarz (17. Elfmeter nach Foul an Dennis Kania), 2:0 Dennis Kania (23.), 2:1 (43.), 2:2 (62.), 2:3 (70.), 3:3 Sebastian Schwarz (77.).

SSV Homburg-Nümbrecht
Dennis Kulisch; Julian Balthes, Alexander Epstein, Michel Hock, Sebastian Schwarz,  Philipp Wirsing (73. Tobias Schöler), Julian Schwarz, Christian Rüttgers, Dennis Kania (77. Marvin Jungjohann), Kilian Seinsche (70. Robert Arnds), Dennis Lepperhoff.




SV Frielingsdorf – SC West Köln 0:3 (0:1).

Fast gebetsmühlenartig hatte Trainer Ralph Köhler vor dem Spiel gepredigt, dass der Gegner dank der Verstärkungen in der Winterpause eine andere Kragenweite besitzt als noch in der Hinrunde und man sich bloß nicht auf den vier Zähler aus den beiden Begegnungen zum Auftakt der Rückrunde ausruhen dürfe. Richtig zugehört hat ihm offenbar keiner: Die Kölner triumphierten mit 3:0 und beförderten den SVF wieder in die Untiefen des Abstiegsstrudels. Bereits nach drei Minuten musste Torwart Timo Braun den Ball erstmals aus dem Netz holen. Ein eklatanter Doppel-Aussetzer der Hausherren führte dazu, dass die Gäste unbehelligt vor Braun auftauchen konnten. Den ersten Versuch konnte er noch ans Gestänge lenken, doch beim Nachschuss war er machtlos. Nach einer Viertelstunde verzeichnete der SC West die nächste gute Gelegenheit.

Die Frielingsdorfer kamen erst Mitte der ersten Halbzeit auf Betriebstemperatur: Der gegnerische Keeper stellte bei einem Freistoß von David Frielingsdorf und einem 25-Meter-Volleyknaller von Dennis Lüdenbach sein Können unter Beweis (26., 30.). Peter Schnickmann schoss knapp vorbei (36.) und auch Philipp Schmidt konnte trotz bester Schussposition nicht egalisieren (45.). Damit hatten die Hausherren ihr Pulver verschossen. Mit Ausnahme einer Halbchance von Stefan Rößler, dessen druckloser Kopfball keine Prüfung für den Schlussmann darstellte (75.), bekam die Köhler-Truppe nichts mehr auf die Reihe. Ein Freistoßtreffer und ein Kontertor machten den Auswärtserfolg der Domstädter perfekt. „Wir haben eine große Möglichkeit vertan, um uns von unten abzusetzen. Jetzt sollte jeder kapiert haben, dass es bis zum Schluss nur um den Klassenerhalt geht“, fand Köhler deutliche Worte.               

Tore
0:1 (3.), 0.2 (79. Freistoß), 0:3 (86.)

SV Frielingsdorf
Timo Braun; Tristan Wolf, David Frielingsdorf (80. Markus Ubl), Johannes Kisseler, Christian Metten, Rudi Giebler (46. Jonas Stiefelhagen), Daniel Buchmüller, Dennis Lüdenbach, Philipp Schmidt (67. Bogdan Spasic), Peter Schnickmann (64. Jonas Stiefelhagen), Stefan Rößler.


SSV Bergneustadt – TV Herkenrath 1:3 (0:0).

So eine Leistung hätten dem SSV Bergneustadt nur die wenigsten Beobachter zugetraut: Nach den beiden Klatschen gegen Deutz und Schlebusch und dem Rücktritt von Trainer Leo Geusa lieferte das Schlusslicht gegen den TV Herkenrath einen beherzten Auftritt ab. Mit etwas Glück wäre sogar ein Unentschieden möglich gewesen. „Die Mannschaft hat ein Lebenszeichen gesendet und sich toll verkauft“, meinte der 2. Vorsitzende Gerhard Steffen, der den Posten an der Seitenlinie einnahm. Der spielende Co-Trainer Tobias Breilmann hatte die Mannschaft taktisch eingestellt. Die Herkenrather wollten früh die Initiative übernehmen, hatten aber offenbar nicht mit der großen Gegenwehr der Hausherren gerechnet.


[Bilder: Josef Zarbl ---- Torwart Christian Salmen setzt sich resolut durch.]

Das Spitzenteam wirkte bei seinen Bemühungen pomadig und konnte erst zum Ende der ersten Halbzeit Druck aufbauen. Zuvor besaß der SSV die gefährlicheren Torszenen: TVH-Keeper Michael Herz wehrte einen Schuss von Serkan Mutlu ab (7.) und hatte Mühe bei einem aufs kurze Eck getretenen Freistoß, den Methan Dalboy abgab (15.). A-Junior Hayri Celik wurde im letzten Moment abgeblockt (17.). Ihr erstes Ausrufezeichen setzten die Gäste unmittelbar nach Wiederbeginn, als ein Freistoß ans Lattenkreuz krachte (47.). Das 0:1 fiel nach einer kurz ausgeführten Ecke und war glücklich: Joe Vlachos zog aus halblinker Position ab und tunnelte unfreiwillig zwei Spieler, weshalb Christian Salmen nicht mehr reagieren konnte.  



Das 0:2 resultierte aus einem schlampig ausgeführten Freistoß des SSV am eigenen Strafraum. Doch die Bergneustädter brachen nicht auseinander, sondern kämpften weiter: Ein Treffer von Dalboy wurde wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht anerkannt (63.), kurz darauf verpasste Vlachos die Vorentscheidung (65.). Der Anschlusstreffer war ein absolutes Sahnestück: Dalboy nahm das Spielgerät mit dem Rücken zum Tor und überwand Herz vom Strafraumeck mit einem sehenswerten Drehschuss. In der 71. Minute hatte Dalboy den Ausgleich auf dem Fuß: Herz war bereits geschlagen, jedoch konnte Abwehrspieler Benjamin Germerodt mit einer akrobatischen Aktion vor der Linie retten (71.). Erst ein Konter in der Nachspielzeit besiegelte die Pleite.

„Wenn die Jungs weiter mit dieser Einstellung spielen und die fehlenden Leute zurückkehren, sieht es für uns hoffentlich schnell wieder besser aus“, erklärte Steffen. Einen Nachfolger für Geusa hat der Verein noch nicht gefunden. „Die Gespräche laufen“, so der 2. Vorsitzende.         

Tore
0:1 Joe Vlachos (54.), 0:2 Alexander Laven (57.), 1:2 Methan Dalboy (67. Tolga Samut), 1:3 Oliver Lanwer (90.+1).  

SSV Bergneustadt
Christian Salmen; Eduard Zeiser (23. Selcuk Alay), Ali-Kemal Celik, Tobias Breilmann, Felix Margaryan, Tolga Samut, Marco Bartoszewicz, Serkan Mutlu, Furkan Karagöz, Hayri Celik, Methan Dalboy (81. Selmin Karajkovic).
  
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