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Bundesverdienstkreuz für den Turnvater von Drabenderhöhe

vma; 15. Mar 2014, 23:07 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Landrat Hagen Jobi (li.) verlieh Jürgen Brandsch-Böhm das Bundesverdienstkreuz sowie die Urkunde und überreichte Christa Brandch-Böhm einen Frühlingsstrauß.
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Bundesverdienstkreuz für den Turnvater von Drabenderhöhe

vma; 15. Mar 2014, 23:07 Uhr
Wiehl – Jürgen Brandsch-Böhm erhielt für sein jahrzehntelanges Engagement im sportlichen Bereich und im Bereich der Brauchtumspflege die besondere Auszeichnung, die Landrat Hagen Jobi am Samstag überreichte.
Seit 1970 engagiert sich Jürgen Brandsch-Böhm beim BV 09 Drabenderhöhe für den Turnsport  in verschiedenen Funktionen, wie Vorsitzender, Geschäftsführer, Turn-, Sportabzeichen- und Wanderwart oder auch Übungsleiter. Aber auch für die Tradition der Siebenbürgen ist sein Engagement sehr ausgeprägt. Bereits 1957 war er in Berlin in der Siebenbürger Jugendgruppe, die Brauchtum und Traditionen aus Siebenbürgen aufrechterhält, aktiv. Zudem verbindet er beides und deshalb regten Adda Grün, Vorsitzende des BV 09 Drabenderhöhe, und Enni Janesch, Kreisvorsitzende des Verbands der Siebenbürger Sachsen, die Vergabe des Bundesverdienstkreuzes an und die Stadt Wiehl unterstützte diesen Vorschlag.



Über 50 Jahre ehrenamtliche Tätigkeiten. „Mut und Durchhaltekraft zeichnen ihn aus“, so Adda Grün. Er zeige Engagement in allem was er anpacke und „ist in unserer Gemeinschaft nicht wegzudenken“. Insbesondere die Zusammenarbeit mit den Schulen sei für Jürgen Brandsch-Böhm eine Herzensangelegenheit gewesen. Unterstützt werde er bei all seinen lebhaften Aktivitäten von seiner Familie, aber vor allem von Ehefrau Christa.

Gemeinsam waren sie 2002 Erntepaar beim Erntedankfest. Landrat Hagen Jobi hielt die Laudatio mit einem Blick auf die einzelnen Bereiche und Stationen des Engagements von Jürgen Brandsch-Böhm und überreichte Urkunde und Orden. Bürgermeister Werner Becker-Blonigen betonte, dass auf Brandsch-Böhm Verlass sei. Mit viel Disziplin und Treue setzte er sich für die Bewahrung von Kultur und Tradition der Siebenbürgen ein. Das konnte auch Ilka Ruland bestätigen. Sie war bereits als 12-Jährige mit Brandsch-Böhm mit zu einer Freizeit der Siebenbürger Landesmannschaften gefahren. Zwölf Jahre war Brandsch-Böhm bei den Freizeiten aktiv. Sein Einsatz für die Jugend vor Ort, aber auch für die „Nicht-Siebenbürgen“ war und ist enorm. „Er setzt sich einfach überall ein“, so Ruland.

[Jürgen Brandsch-Böhm freute sich über die Darbietungen und Worte zur Verleihung.]

Kreisdirektor Jochen Hagt kam als Vorsitzender des Kreissportbundes zur feierlichen Verleihung im Jugendheim Drabenderhöhe. „Wir können nicht häufig auf solch ein Engagement blicken“, so Hagt. Die Verleihung der besonderen Auszeichnung sei deshalb außerordentlich gerechtfertigt. Sport funktioniere nur durch Ehrenamt. Besondere Aufgabe sei es, junge Leute an den Sport heranzuführen, den Erwachsenen die Möglichkeit zu bieten, sich fit zu halten, sowie das aktive Leben im Alter zu fördern. Jürgen Brandsch-Böhm habe dafür gesorgt, dass auch viele andere sich ehrenamtlich einbringen und damit habe er sehr weitsichtig agiert. Enni Janesch hob das Engagement für die Tradition der Siebenbürger Sachsen hervor. Organisation von Nachbarschaftsfeten, Parkfeste im Nösnerland oder in der Kreisgruppe als Referent für Öffentlichkeitsarbeit, Kassierer oder Jugendreferent – er setzte sich immer konsequent und manchmal unbequem ein. Beim Heimattag der Siebenbürgen-Sachsen in Dinkelsbühl übernahm er über 30 Jahre lang die Jugendbetreuung.

Bereits 1979 erhielt er die Verdienstnadel in Gold des Bundesverbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland und 1995 den Siebenbürgisch-Sächsischen Jugendpreis. Für den Sport erfolgten Ehrungen der Stadt Wiehl und durch den Verein sowie 2008 vom Turnverband Aggertal/Oberberg durch die Stiftung des Wanderpokals „Geräteturnen-Kür-Wettkampf Jungen“, der nach ihm benannt wurden. Was die Drabenderhöher Turner so drauf haben, zeigten die Jungen des BV 09 Drabenderhöhe mit einer Flugshow auf dem „Air Track“ und die „Macarenas“ boten eine tänzerische Sportvorführung dar. Musikalisch wurde die Feierstunde vom Akkordeon-Ensemble unter Leitung von Edeltraute Gündisch-Wagner umrahmt.


  
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