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Große Eröffnungsfeier ein Jahr nach dem Unglück

nh; 14. Mar 2014, 16:30 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Geschäftsführer Manfred Radmacher mit seinen Eltern Elli und Josef Radmacher (vorne von links) zusammen mit Kreisdirektor Jochen Hagt, Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein, dem kaufmännischen Leiter Adam Zbik und Bergneustads Bürgermeister Gerhard Halbe (hinten v.l.n.r.) auf der Dachterrasse des neuen Firmensitzes in Flaberg.
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Große Eröffnungsfeier ein Jahr nach dem Unglück

nh; 14. Mar 2014, 16:30 Uhr
Gummersbach - Fast genau ein Jahr nach dem Großbrand beim Lampen-Hersteller „Lenneper Leuchten“ wurde heute in Flaberg die Eröffnung des neuen Firmensitzes gefeiert - Schutzpatron der Feuerwehr erhält Ehrenplatz im Unternehmen.
Von Nils Hühn

Heute gab es nur strahlende Gesichter zu sehen. Das Unternehmerehepaar Josef und Elli Radmacher begrüßte gemeinsam mit Sohn Manfred Radmacher, Geschäftsführer der Lenneper Leuchten, jeden Gast persönlich in den neuen Räumlichkeiten in Flaberg. In den Hallen der insolventen Firma Zapp hat der Lampen-Hersteller eine neue Bleibe gefunden. Innerhalb von einem Jahr zog die komplette Firma von Derschlag nach Flaberg. „Dass wir so schnell wieder auf die Beine kommen, hätte ich nicht gedacht“, war Manfred Radmacher selbst überrascht von dem Tempo des Umzugs.



Aber die Unterstützung war nach der Tragödie für Lenneper Leuchten enorm. Am 5. März 2013 ging fast die komplette Firmenhalle des Gummersbacher Traditionsunternehmens in Flammen auf (OA berichtete). 350 Feuerwehrleuten gelang es in einem stundenlangen Kampf, die Verwaltung sowie Versandabteilung der Fabrik zu retten. Bereits einen Tag später begannen die Planungen, wie es künftig weitergehen könne. Am 21. März unterschrieb Radmacher die Kaufverträge für das Gelände der Firma Zapp und nur vier Tage später begannen bereits die ersten Umbauarbeiten. In der zwischen Zeit arbeiteten die 70 Mitarbeiter sowohl in der Zweigstelle in Burg (Sachsen-Anhalt) als auch in angemieteten Räumen der Firma Rothstein sowie an der Klosterstraße. Seit Juli 2013 begann der Umzug nach Flaberg, der nun vollendet ist.


„Ein großer Dank geht an die Mitarbeiter, aber auch an die Menschen, die dahinter stehen“, berichtete Manfred Radmacher, dass die Familien seiner Angestellten unter der enormen Belastung gelitten hätten. Sein Dank galt aber auch der Versicherung, die zu einer 24-monatigen Betriebsunterbrechungsversicherung geraten hatte, ohne die es sehr schwer für die Firma geworden wäre. Aber auch die Zulieferer und der Außendienst hätten stets zum Unternehmen gestanden. „Wir haben nur einen sehr geringen Verlust bei den Stammkunden“, freute sich Radmacher auch darüber.


[Manfred Radmacher wollte nicht viel über den Großbrand sagen, da es zu "emotional" für ihn sei.]

Von Beginn an stand Bürgermeister Frank Helmenstein dem 70-Mann-Betrieb zur Seite und half auch bei der Suche nach einem geeigneten Standort. „Hauptsache in Gummersbach“, scherzte er bei seinem heutigen Grußwort. Er dankte auch noch einmal den 600 Helfern von Feuerwehr, THW und DRK, die noch Schlimmeres verhindern konnten. Auch Kreisdirektor Jochen Hagt dankte den Ehrenamtlichen. Um die Dimensionen des Einsatzes zu erfassen, nannte er ein paar Zahlen: „92 Liter Suppe, 35 Kilogramm Nudeln, 900 Bockwürstchen, 40 Getränkekisten und 35 Pakete Kaffee wurden benötigt, um das Feuer zu löschen.“

Natürlich wusste auch die Familie Radmacher, dass sie sich bei der Feuerwehr bedanken musste und überreichte eine großzügige Spende an Helmenstein, der diese morgen an den neuen Förderverein der Gummersbacher Wehr weitergeben wird. Gummersbachs Feuerwehrchef Detlef Hayer schenkte dem Unternehmen den Schutzpatron St. Florian. „Er wird einen Platz bekommen, wo er jeden Winkel der Firma sehen kann“, versprach Manfred Radmacher. Anschließend gab es für alle Gäste eine Betriebsbesichtigung. Heute Abend wird mit den Mitarbeitern ein großes Fest gefeiert und morgen veranstaltet Lenneper Leuchten einen Tag der offenen Tür, um sich auch den neuen Nachbarn vorzustellen. Was mit dem Firmengelände in Derschlag passieren wird, wird auch bald bekanntgegeben.
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