Wiehl - Gestern beging Bürgermeister Werner Becker-Blonigen sein 40-jähriges Dienstjubiläum, zu dessen Anlass einige heitere Anekdoten von Wegbegleitern erzählt wurden.

Von Nils Hühn

Als Weltbürger bezeichnete Landrat Hagen Jobi Bürgermeister Werner Becker-Blonigen und Wiehls 1. Beigeordneter Michael Schell zeichnete die wichtigsten Stationen seines Chefs nach. Diese führten den mittlerweile 65-Jährigen vom beschaulichen Oerlinghausen/Lippe nach Tokio, Seoul und Bad Godesberg über einige weitere Stationen in Nordrhein-Westfalen letztlich nach Wiehl, wo er schon seit 35 Jahren Zuhause ist. „Wiehl war für mich eine schwere Geburt“, erinnerte sich Becker-Blonigen noch an das langwierige Auswahlverfahren mit fünf weiteren Bewerbern auf die Stelle des Stadtdirektors. Seine Bewerbung sei ein „Husarenritt“ gewesen, aberletztlich hätte sich der Rat für ihn entschieden und er merkte an, dass sie sich offensichtlich keinen „Pflaumen-August“ ausgesucht hätten. Von seinen 40 Jahren im öffentlichen Dienst, die gestern gefeiert wurden, ist er mittlerweile 35 Jahre Chef der Wiehler Verwaltung.


Verständlicherweise war die Zahl der Gratulanten sehr groß und so hatten sich im Wiehler Ratssaal gestern Nachmittag neben den Verwaltungsmitarbeitern viele ehemalige Wegbegleiter eingefunden. Ebenso seine Ehefrau Bettina und Tochter Anna Céline. Laudator Michael Schell warf einen humorvollen Blick auf das bewegte Leben des Jubilars. Da Becker-Blonigen zuvor in Tokio und Seoul lebte und dies beides Olympiastädte sind, schloss er daraus, dass auch Wiehl bald die Olympischen Spiele ausrichten werde. Die Personalratsvorsitzende Anke Biesenbach verriet, dass der Bürgermeister auch liebevoll „unser Werner-Chef“ genannt wird und er allen Mitarbeitern stets auf Augenhöhe begegnen würde. Soweit es seine Termine zu lassen würden, hätte er zudem immer ein offenes Ohr für die Belegschaft.


[Werner Becker-Blonigen und Landrat Hagen Jobi (rechts) haben eine gemeinsame Vergangenheit in der Wiehler Kommunalpolitik.]

Trotz seiner zehnjährigen Amtszeit war es für Landrat Hagen Jobi das erste Dienstjubiläum eines Bürgermeisters, zu dem er eingeladen wurde. Er vermutete, dass dies mit seiner Funktion als Kommunalaufsicht zusammenhänge. Obwohl er versucht hatte, etwas Negatives über Becker-Blonigen zu finden, war es ihm nicht gelungen. Stattdessen plauderte er munter aus dem Nähkästchen, kennen sich die beiden doch schon seit über 30 Jahren. Einmal musste Jobi zum Beispiel für Becker-Blonigen kurzfristig die Begrüßungsrede der Kreissynode halten, da er selbst in Wetzlar war und den Termin schlicht vergessen hatte. Als Becker-Blonigens Ehefrau Bettina bei Jobi anrief, war dieser noch im Schlafanzug, wie der Landrat zur Freude der Gäste berichtete.


[Michael Schell, Torsten Richling, Hans-Joachim Klein und Peter Madel (v.l.n.r.) sangen "Unser Bürgermeister Werner" auf die Melodie von Udo Jürgens Hit "Mit 66 Jahren".]

Ein Höhepunkt der Feier war der Auftritt der vier Verwaltungsmitglieder Michael Schell, Torsten Richling, Hans-Joachim Klein und Peter Madel, die das Udo Jürgens-Stück „Mit 66  Jahren“ kurzerhand umgedichtet hatten und ihre Interpretation zum Besten gaben. Der Jubilar wippte im Takt mit und musste bei so mancher Stelle schmunzeln. Sänger Richling kündigte derweil an, dass es kommendes Jahr eine Fortsetzung gibt. Dann wird Werner Becker-Blonigen sein Amt als Bürgermeister niederlegen. Man darf gespannt sein, was sich die Mitarbeiter dafür einfallen lassen und welche Anekdoten dann verraten werden.