Oberberg – Die Wiedereröffnung des Bahnverkehrs nach Meinerzhagen wurde heute mit einer Sonderfahrt gefeiert – Ab morgen pendeln stündlich Züge zwischen dem Rhein- und dem Sauerland.

Während im Zug wahre Festtagsstimmung herrscht, stehen entlang der Bahnstrecke zahlreiche Menschen, winkend und fotografierend. Als die mit einer Blumenranke geschmückte RB 25 am Meinerzhagener Bahnhof einfährt, beginnt eine Kapelle zu spielen. Rund 27 Jahre lang haben die Meinerzhagener darauf gewartet, dass in ihrer Stadt wieder planmäßige Personenzüge halten und abfahren. Heute war es dann soweit und die Bahn fuhr erstmals wieder von Gummersbach über Marienheide nach Meinerzhagen. Die Jungfernfahrt ließ sich auch die politische Prominenz aus dem Oberbergischen und dem benachbarten Märkischen Kreis nicht entgehen, so nahmen beispielsweise die Landräte Hagen Jobi (Oberberg) und Thomas Gemke (Märkischer Kreis), die Bürgermeister Frank Helmenstein (Gummersbach) und Erhard Pierlings (Meinerzhagen) im Sonderzug Platz.



Ab morgen, und damit pünktlich zu Karneval, verkehren im Stundentakt Züge der RB 25 zwischen Meinerzhagen und Köln. „Da kann sich Köln schon mal auf den Besuch von zahlreichen Meinerzhagenern freuen, die mit dem Zug in die Domstadt reisen, um ordentlich Karneval zu feiern“, sagt ein sichtlich erfreuter Bürgermeister Pierlings. Sein Gummersbacher Kollege Helmenstein bringt seine Freude darüber, dass das Rheinland und Westfalen nun durch eine durchgehende Zugstrecke verbunden sind, mit einem Zitat von Willi Brandt zum Ausdruck: „Es wächst zusammen, was zusammen gehört.“


Noch ist die Reaktivierung der Bahnstrecke jedoch nicht abgeschlossen. Der Schwerpunkt aller zukünftigen Aktivitäten soll nun darauf liegen, auch den Zugverkehr von Meinerzhagen nach Brügge erfolgreich umzusetzen, so Gemke, Landrat und stellvertretender Verbandsvorsteher des Nahverkehrs Westfalen-Lippe. Damit wäre endgültige der Lückenschluss im Schienennetz des Bergischen Landes erreicht und von Meinerzhagen auch Bahnverbindungen nach Lüdenscheid, Hagen und Dortmund möglich. Erstmal stehen aber noch entlang der heute eingeweihten Strecke einige Arbeiten an. So konnten die Mitreisenden heute nicht nur die schöne Landschaft betrachten, sondern auch tolle Baustellen, wie Heinrich Segbers, Leiter der nordrheinwestfälischen Regionalnetze der Deutschen Bahn, mit einem Augenzwinkern anmerkt.


Denn sowohl am Meinerzhagener wie auch am Gummersbacher Bahnhof wird noch fleißig gebaut, der Zugang zum Bahnhof ist in der oberbergischen Kreisstadt noch ein provisorischer. Im Laufe des Jahres sollen dann auch die leistungsstärkeren und komfortableren Züge „Alstom Coradia LINT“ eingesetzt werden. „Dann machen die Bahnfahrten nochmal doppelt Spaß und man vergisst auch die Fahrpreise“, freut sich Meinerzhagens Bürgermeister schon auf die anstehende Neuerung.