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Kreativ gegen Komasaufen

js; 19. Feb 2014, 18:39 Uhr
Bilder: Jessica Schöler --- Die junge Künstler erhielten heute viel Unterstützung: Wolfgang Brelöhr (Leiter DAK Kundenberatung Oberberg, v.l. hintere Reihe), Kunstlehrer Werner Pilarczyk, Reinhold Müller (KG Närrische Oberberger), Silvia Heilmann (Ründerother Karnevalsverein), der stellvertretende Landrat Prof. Dr. Friedrich Wilke, Prinzessin Christiane Cramer (RKV), Bürgermeister Dr. Gero Karthaus, Kerstin Sodoge (RKV) und RKV-Prinzenführer Kai Gissinger.
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Kreativ gegen Komasaufen

js; 19. Feb 2014, 18:39 Uhr
Engelskirchen – Zum fünften Mal beteiligt sich das Aggertal-Gymnasium an der bundesweiten DAK-Kampagne „bunt statt blau“ - Elftklässler gestalten Plakate gegen Alkoholmissbrauch und erhalten Unterstützung durch Politik und Karnevalisten.
Trinken, bis der Notarzt kommt. Laut NRW-Statistik kommen jährlich rund 6.200 Kinder und Jugendliche nach dem Rauschtrinken ins Krankenhaus. 2012 landeten insgesamt 78 Kinder und Jugendliche nach exzessivem Alkoholkonsum in oberbergische Kliniken – davon 16 zwischen zehn und 15 Jahren alt. Die Krankenkasse DAK Gesundheit macht mit ihrer Kampagne „bunt statt blau“ nicht nur auf die erschreckenden Zahlen aufmerksam, sondern geht auch auf potenzielle Opfer zu. Bei einem bundesweiten Plakatwettbewerb setzten sich Schüler künstlerisch mit dem Thema Komasaufen und den Folgen von Alkoholmissbrauch auseinander. „Die Altersgrenze geht immer weiter nach unten. Wir wollen bewusst machen, dass man verantwortungsvoll mit dem Alkohol umgehen muss“, so Wolfgang Brelöhr, Leiter DAK Kundenberatung Oberberg.


[Lea Blumenröder bildete die Gegensätze Nüchternheit und Rausch ab.]


Zum fünften Mal beteiligt sich auch das Aggertal-Gymnasium Engelskirchen am Plakatwettbewerb. Noch bis Ende März gestalten Schüler der Jahrgangsstufe Q1 Plakate zum Motto „bunt statt blau“. Gemeinsam mit Kunstlehrer Werner Pilarczyk stellten sie heute die ersten Ergebnisse vor. Herausgekommen sind ganz unterschiedliche Werke, die mit Struktur, Mosaiktechnik oder Gegensätzen spielen. Im Fokus steht meist das Individuum, das gegen den Alkohol kämpft. Der Gegner wird als Drache dargestellt oder zum Gefahrstoff deklariert. Mal realistisch, mal im Comicstil gestaltet, zeigen alle, dass der übermäßige Genuss von Alkohol gefährlich ist.


[Bürgermeister Dr. Gero Karthaus fordert „Köpfchen“.]


Diese Erkenntnis teilen auch die heutigen Gäste aus Politik und Karneval. An den tollen Tagen fallen  Reinhold Müller von der KG Närrische Oberberger immer mehr Jugendliche auf, die vor dem Festzelt zur Flasche greifen. Um Schlimmeres zu verhindern, werden die Getränke dann konfisziert. „Bitte übertreibt es nicht. Wenn ihr trinkt, dann bitte kontrolliert. Es gibt Dinge, die muss man sich nicht antun“, riet Müller und spielte damit auf den möglichen Krankenhausaufenthalt an. Bürgermeister Gero Karthaus sieht das ähnlich: „Es lohnt sich, wenn man mit Köpfchen an das Thema herangeht. Wenn man als hilflose Person auf den Listen der Rettungskräfte auftaucht, hat das auch etwas mit dem Verlust der Würde zu tun.“


Auch Erwachsene sollten Köpfchen beweisen. Die Frage ist nämlich, wie Jugendliche und Kinder überhaupt an Alkohol kommen, der Verkauf an Minderjährige ist schließlich verboten. Karin Keller von der Suchtfachstelle des Oberbergischen Kreis ruft daher im Allgemeinen zu mehr Achtsamkeit auf: „Wir sollten nicht nur auf die Jugendlichen schauen, denn Alkohol kann für alle zum Suchtmittel werden. Wenn alle mehr Verantwortung übernehmen, könnte viel verändert werden.“

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