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Lindengymnasium: Ganztag mit „Drehtür-Modell“

fj; 18. Feb 2014, 16:52 Uhr
Bilder: privat --- Die neue Mensa wird am jetzigen Grotenbach Gymnasium entstehen.
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Lindengymnasium: Ganztag mit „Drehtür-Modell“

fj; 18. Feb 2014, 16:52 Uhr
Gummersbach – An den Gymnasien Grotenbach und Moltke gab es zwei lange Schultage, mit dem Lindengymnasium kommt einer dazu – Besuche beim Sportverein oder der Musikschule können als Unterricht angerechnet werden. (AKTUALISIERT)
Wenn das Städtische Lindengymnasium Gummersbach am 1. August 2014 seine Tore öffnet, zieht mit den neuen Fünftklässlern auch der gebundene Ganztag in die neue Gummersbacher Schule ein. „Erfahrungsgemäß stößt das Ganztagskonzept bei Schülern und Eltern zunächst auf Ablehnung“, weiß Schuldezernent Peter Thome. „Dort, wo sich der Ganztag jedoch etabliert hat, können wir uns vor Anmeldungen kaum retten. Denn Ganztag bedeutet Planungssicherheit, grade für berufstätige Eltern, und unterm Strich sogar mehr Freizeit für die Schüler.“

[Michael Anding, Beatrix Will, Peter Thome und Markus Wille (v. li.) stellten den Ganztagsbetrieb des neuen Lindengymnasiums vor.]


Im Falle des Lindengymnasiums bedeutet gebundener Ganztag, dass zu den zwei Langtagen, die die Gummersbacher Gymnasiasten bereits kennen, einer hinzukommt. Montags, dienstags und donnerstags dauert der Unterricht dann bis 15:40 Uhr. In den langen Nachmittagen enthalten sind Mittagspause, Lernzeiten und Förderstunden. Die Pause lockt neben einem Essen in der Mensa mit Angeboten wie Kicker, Tischtennis und Spielen auf dem Schulhof. „Die Pause soll zur Ablenkung vom Unterricht sowie zum Toben und Bewegen genutzt werden“, so Markus Wille, Ganztagkoordinator des Lindengymnasiums. Am Donnerstag kommt das so genannte „Drehtüt-Modell“ zum Tragen, was bedeutet, dass Unterrichtstunden an einem anderen Ort geleistet werden können, beispielsweise beim Sportverein oder der Musikschule. So kann das Hobby in den Ganztagsbetrieb etabliert werden. An allen drei Langtagen gibt es grundsätzlich keine Hausaufgaben, wenn die Schüler nach Hause kommen, haben sie den Rest des Tages tatsächlich nur noch eins: Freizeit.


Die Klassen 5 des Schuljahrs 2014/2015 werden als erster Jahrgang im neuen System gemeinsam unterrichtet. „Wir rechnen derzeit mit insgesamt fünf Parallelklassen“, so Beatrix Will, Schulleiterin am Grotenbach. „Alle Kinder die sich anmelden, werden auch einen Platz bekommen“, verspricht Thome, denn gerade durch zahlreiche Schüler sei das breite Angebot, welches zum Markenzeichen der neuen Schule werden soll, möglich. Drei der neuen Fünferklassen werden sogenannte Neigungsklassen. Die Schüler erhalten hier eine MINT-Stunde, in der die Fächer Biologie, Chemie, Physik und Informatik unterrichtet werden. Die zweite Stunde im Neigungsangebot kann aus Bereichen wie Französisch, Darstellendes Spiel oder Kunst gewählt werden. Darüber hinaus bietet das Lindengymnasium je eine musische und eine sportlich ausgerichtete Klasse zur Wahl an. Diese drei Klassentypen bleiben über zwei Jahre (Stufe 5 und 6) erhalten.



[Das Mensagebäude soll im August 2015 fertiggestellt werden.]
  
Das Herz des Ganztagsbetriebs wird die neue Mensa, die am jetzigen Grotenbach Gymnasium entstehen wird. Hier kommen zu einem großen Speisesaal sechs weitere Räume, die durch schiebbare Türen auch zu einem werden können. Fertiggestellt wird die Mensa voraussichtlich am 31. August 2015, doch auch vorher werden die Schüler mittags in der Schule eine Mahlzeit bekommen.

Rund 1.400 Schüler werden das Lindengymnasium voraussichtlich besuchen, unterrichtet werden sie von rund 110 Lehrern – und dies zumeist in Doppelstunden. „So kommt mehr Ruhe in den Schullalltag und die Klassen wechseln nicht ständig die Lehrer“, so Wille. „Durch dieses große Kollegium wird auch das breite Kursangebot ermöglicht“, ergänzt Thome. Bevor Lehrer und Schüler dann aber tatsächlich den Neustart wagen, findet am 1. und 2. April eine Zukunftskonferenz statt, in der die Lehrer ein genaues Leitbild für die neue Schule erarbeiten. Den Schülern beschert dies einen freien Tag (2. April).
  
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