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"Die kleine Hexe" verzaubert das Publikum

Red; 14. Apr 2005, 21:00 Uhr
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"Die kleine Hexe" verzaubert das Publikum

Red; 14. Apr 2005, 21:00 Uhr
vma/16.11.2001-17:45) Von Vera Marzinski
Wiehl – Walpurgisnacht, Hexenbesen, Zaubersprüche – all das ist bei dem Bühnenstück "Die kleine Hexe" natürlich zu sehen und in der gelungenen Inszenierung des Schauspiel-Studio Oberberg begeistert es das Publikum.

[Bilder: Oliver Mengedoht.]



Eine ordentliche Hexe darf nur Böses tun, so der Hexenrat. Doch die kleine Hexe sorgt dafür, dass die Bösen bestraft werden und es dem Blumenmädchen oder dem Maronimann oder den Kindern mit dem schönen Schneemann gut geht. Aber so kann sie nicht in den Hexenrat aufgenommen werden und die anderen Hexen wollen sie zudem noch bestrafen.

[Klasse "Kleine Hexe": Constanze Fischer begeisterte.]



Weil sie mit ihren erst 127 Jahren von den großen Hexen noch nicht für voll genommen wurde, beschliesst die "kleine Hexe": "Wenn ich schon keine große Hexe bin, dann will ich doch wenigstens eine gute sein!" Mit diesem Entschluss beginnt ein aufregender Tumult um die "Kleine Hexe". Der, wie sollte es anders sein, mit einem fröhlichen Hexentanz der "Kleinen Hexe" zur Walpurgisnacht endet.



Bei der Inszenierung des Schauspiel-Studios Oberberg wirbelt Constanze Fischer als "Kleine Hexe" über die Bühne. Pfiffig, quirlig, mit ausgeprägter Mimik fegt sie durch das Stück und begeistert nicht nur die kleinen Zuschauer. Man meint fast, sie können wirklich zaubern oder hexen – auf alle Fälle verzaubert sie das Publikum. Raimund Binder hat hier eine große Besetzung mit vielen Kindern und Jugendlichen auf die Bühne gestellt. Einige der Jungschauspieler in mehreren Rollen, so beispielsweise Eva Oberbusch, die eins der drei Holzweiber spielt, als Marktfrau Kürbisse verkauft, herzzerreißend weint, als der Schneemann zerstört wird und eine überzeugende Waldhexe mimt.

Gar fürchterlich die Muhme Rumpumpel, die Silke Thierbach gekonnt in Szene setzt. Revierförster Lukas Jörgens wirkt zunächst etwas hölzern, als er die Holzweiber aus seinem Wald vertreiben will, doch als die "Kleine Hexe" ihn verhext und er nun das Gegenteil – einen zuvorkommenden höflichen Förster – spielen muss, der verwirrt über seine Verwandlung scheint, beeindruckt er sehr.



Ob Herr Pfefferkorn (Christopher Becker), der der jungen Hexe einen neuen Besen verkauft, den sie sofort nach ihren Wünschen behext, das Blumenmädchen (Anne Hünninghaus), die beiden bösen Buben – Schneiders Fritz (Felix Kiesler) und Schusters Sepp (Milan Schnieder) – die ihre Tracht Prügel vom Schneemann (Sabrina Schell) erhalten – alle Schauspieler überzeugen in ihren Rollen. Als die drei Holzweiber: Tzatza Tzislakis, Eva Oberbusch und Sabrina Schell, den "billigen Jakob" mimt Michell Reimann, Simon und Ursula werden von Marco Frensch und Theresa Peters dargestellt.

[Die Mume Rumpumpel, gespielt von Silke

Thierbach.]




Der Hexenrat ist natürlich besonders herausragend – hier kommt auch die Lichttechnik besonders zum Einsatz, wenn die Oberhexe – Sabrina Schell, diesmal nicht als stummer Schneemann sondern als schrill schreiende Hexe -, mit Windhexe (Marco Frensch), Feldhexe (Tuatza Tzislakis), Sumpfhexe (Christopher Becker), Kräuterhexe (Theresa Peters), Knusperhexe (Anne Hünninghaus), Waldhexe (Eva Oberbusch) und Feuerhexe (Michell Reimann) über die "Kleine Hexe" richten.



Gekonnt die Wahl der Kostüme, wie bei Rabe Abraxas – dargestellt von Christel Freymüller. Zwar spärlich aber sehr funktionell und beeindruckend: das Bühnenbild. In wenigen Sekunden verwandelte sich das kleine Hexenhaus in eine Stadtansicht und kurz darauf in eine Schneelandschaft. Auch die Bäume (Michell Reimann, Felix Kiesler, Milan Schnieder) bewegten sich nicht nur im Wind. Mit ihnen konnten die Darsteller sogar den Eindruck vermitteln, der Rabe und die "Kleine Hexe" würden auf der Mini-Bühne (die zuvor noch das Hexenhäuschen darstellte) fliegen, in dem sie einfach einen halben Meter kürzer wurden.

[Rabe Abraxas – dargestellt von Christel Freymüller - steht der "Kleinen Hexe" beratend zur Seite.]



Eine gekonnte Inszenierung des Otfried Preußler-Buches "Die kleine Hexe" hat Raimund Binder, der selbst als Maronimann fungiert, mit Regieassistent Felix Steinberg auf die Bühne gestellt. Schon im Vorfeld waren die meisten Vorstellungen ausverkauft, auch die am 20. November im Theater der Stadt Gummersbach.



Weitere Vorstellungen:

-Freitag, 21. Dezember, 16 Uhr, in der Aula der Grundschule Wiehl, Warthstraße 1 - Karten: Wiehl-Ticket, Rathaus, Bahnhofstraße 1, 51674 Wiehl, Tel.: 02262/99-285, Fax: 02262/99-18 und unterwegs:

-Mittwoch 21. und Donnerstag 22. November, jeweils 16 Uhr, Lindlar, Kulturzentrum.

Kartenvorverkauf: Rathaus Lindlar: 02266/96-401

-Mittwoch, 28. November, 16 Uhr Dorfgemeinschaftshaus Marienberghausen.

-Freitag, 7. Dezember, 16 Uhr, Wipperfürth, Aula des Engelbert-von-Berg-Gymnasiums.

-Mittwoch, 12. Dezember, 16 Uhr, Engelskirchen-Ründeroth, Aula des Schulzentrums Walbach. Kartenvorverkauf jeweils unter Tel.: 02293/90 97 32.

[Revierförster Lukas Jörgens beeindruckt nach seiner Verwandlung sehr.]

[Gezaubert wird mit Lichttechnik (links oben); die "Kleine Hexe" ist meistens sehr fröhlich; Regisseur Raimund Binder fungiert selbst als Maronimann.]

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