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In Waldbröl geht´s 2014 rund

nh; 21. Jan 2014, 12:20 Uhr
Bild: Nils Hühn --- Vor Bürgermeister Peter Koester liegen viele interessante Aufgaben, die er mit seiner Verwaltung lösen will.
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In Waldbröl geht´s 2014 rund

nh; 21. Jan 2014, 12:20 Uhr
Waldbröl - Panarbora, Boxbergkreisel, Merkurhaus und der frühere Petz-Markt sind zentrale Themen, bei denen es in diesem Jahr kräftig vorangehen wird - Bürgermeister Peter Koester erwartet schwierige Gratwanderungen, freut sich aber dennoch.
Von Nils Hühn

Um das Gelände des künftigen Boxbergkreisels sind schon einige Bäume gefällt worden. „Das sind die ersten Anzeichen, dass es hier bald losgeht“, freut sich Bürgermeister Peter Koester, dass nach 40 Jahren Überlegungen nun endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden. Sollte kein massiver Wintereinbruch kommen, dann werden ab kommender Woche auch die restlichen Bäume gefällt, die dem Millionenprojekt, das von Bund und Land finanziert wird, noch im Weg stehen. Für den Verkehr geht es am Boxberg jedoch erst in zwei Jahren rund, denn so lange dauern die Bauzeiten an dem Knotenpunkt der Bundes- und Landesstraße. „Wir versuchen, die Belastungen für alle so gering wie möglich zu halten“, verspricht Koester. Zur Entlastung der Verkehrssituation der Innenstadt sei der Bau des Kreisverkehrs ein Quantensprung und im Zuge des Umbaus werden auch Fahrradwege entstehen.

Ebenfalls in diesem Jahr wurde mit dem Bau des Naturerlebnisparks Panarbora begonnen (OA berichtete), wo im Herbst nun endlich die Eröffnung gefeiert werden soll. „Panarbora ist das zentrale Thema in diesem Jahr“, so Koester. Der Park soll ein Highlight der Region werden und Motor für den Fremdenverkehr, auf den man in Waldbröl verstärkt setzen will. „Der Tourismus muss ein neues Standbein für uns werden“, erhofft sich der Rathauschef viele positive Begleiterscheinungen. Die Stadt ist mit zehn Prozent an Panarbora beteiligt und muss für eine vernünftige Anbindung sorgen. So soll die Straße, die an dem ehemaligen Kasernen-Gelände vorbeiführt, saniert werden. Des Weiteren muss in Abstimmung mit dem Oberbergischen Kreis der öffentliche Personennahverkehr optimiert werden. Im Rahmen des Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept ist geplant, dass die Stadt für Tagestouristen attraktiver wird.

Dabei spielt die so genannte „Mitte der Mitte“ eine zentrale Rolle. Im vergangenen Jahr gab es bereits viel Bewegung beim leidigen Thema Merkur-Komplex. Mittlerweile ist ein Eckdatenpapier von den beiden Besitzern des Areals unterzeichnet worden. Nach Erwerb soll ein Investoren-Auswahlverfahren gestartet werden, damit die Stadt das Gelände noch in diesem Jahr entwickeln kann. Für das Gelände „Alter Petz“ wird bereits ein Investor gesucht. Auch der Platz vor der evangelischen Kirche soll ertüchtigt werden. „Vieles, was wir über Jahre angestrebt haben, wird 2014 umgesetzt“, freut sich Koester, dass es in seiner Stadt vorangeht. Bausünden wie in der Vergangenheit soll es nicht mehr geben und daher wird jedes Bauvorhaben in der Innenstadt in einem Ausschuss mit Jutta Gruß-Rinck vom Düsseldorfer Planungsbüro ASS an der Spitze besprochen.


Bereits in einigen Wochen soll die Polizei in ihre neue Wache ziehen. Eigentlich sollte dies noch 2013 geschehen, aber einige Schwierigkeiten verzögerten das Vorhaben, womit die Waldbröler Beamten noch etwas länger im alten Forstamt bleiben. Eine neue Feuerwache wird es wohl nicht geben, da die Kosten eines Neubaus höher ausfallen würden, als eine Vitalisierung der Wache am alten Standort. Auch die Kameraden des Löschzugs I haben sich für eine Ertüchtigung ausgesprochen. „Es ist schön, dass alle mit einbezogen werden“, hofft Koester, dass dieses Thema bald mit einem erfreulichen Ende für alle vom Tisch ist.

Bei allen anstehenden Großprojekten will der Rathauschef aber auch die anderen, vermeintlich kleineren Themen nicht aus dem Blick verlieren. Im Gegensatz zu vielen umliegenden Kommunen sind die Zahlen bei den Waldbröler Grundschülern stabil und so werden die Standorte Hermesdorf, Isengarten und Wiedenhof Bestand haben. Unter der Vorgabe, dass alle Schüler, die eine Hauptschule besuchen sollen, in anderen Kommunen oder auf der Gesamtschule untergebracht werden können, hat die Bezirksregierung dem Stadtratbeschluss, keine neue Hauptschul-Eingangsklassen mehr zu gründen, zugestimmt. „Die Realschule bleibt bestehen“, tritt Koester energisch Gerüchten entgegen, die von einem Ende dieser Schulform in Waldbröl sprachen. Auch bei Gymnasium und Gesamtschule wird es keine Veränderungen geben. Den Fortbestand der Förderschule strebt Koester ebenfalls an und erhofft sich zum Thema Inklusion bald Klarheit durch das Land.

Dadurch, dass am Alten Petz und im Merkurhaus unter anderem neuer Wohnraum geschaffen werden soll, hofft Koester auf eine Belebung der Stadt. Die Nachfrage, besonders nach altersgerechtem Wohnen, sei sehr groß, so Koester. Die Wohnungen, die über der neuen Volksbank entstehen, waren sofort vergriffen. Auch wenn die Gesellschaft älter wird, will der Bürgermeister aber auch die vielen jungen Familien nicht aus dem Auge verlieren. „Diese Gratwanderung wird nicht einfach.“ Unter anderem mit dem Jugendbeirat sollen Ideen entwickelt werden, wo und wie Plätze für Jugendliche geschaffen werden können. Der beliebte Treffpunkt an der Friedensmauer ist auch noch ein Thema für 2014. Hier erhofft sich Koester ebenfalls neue Ideen, um ein vernünftiges Konzept zu entwickeln.

Um die Außenorte besser mit der Stadt zu vernetzen, sollen in diesem Jahr viele Ortsverbindungsstraßen saniert werden. Rund eine Million Euro stehen der Stadt dafür zur Verfügung. Auch beim Thema schnelles Internet hofft Koester auf einen Fortschritt. Neben all diesen Aufgaben wird sich der amtierende Bürgermeister außerdem zur Wiederwahl stellen. Bei der Stadtverbandsversammlung der CDU wird Koester mit großer Wahrscheinlichkeit nominiert. „Ich möchte die für Waldbröl wichtigen Themen zu einem positiven Abschluss bringen“, hofft er, dass ihm die Bürger erneut das Vertrauen schenken.
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