Gummersbach - Durch den dritten Sieg in Folge beim BHC überwintert die Kurtagic-Truppe auf dem elften Tabellenrang und kann zuversichtlich ins neue Jahr gehen - 'RPP – Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' präsentiert die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Bergischer HC - VfL Gummerbach 27:34 (16:18).

Sieben Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz! Was vor Wochen noch wie ein unrealistischer Traum klang, ist pünktlich zur Europameisterschaftspause doch Wirklichkeit geworden. Damit hat die Mannschaft von Emir Kurtagic bereits nach 20 Spielen so viele Punkte, wie in der gesamten Vorsaison gesammelt. „Das war ein ganz wichtiger Sieg“, wusste der Coach den Erfolg auch dementsprechend einzuordnen. „Wir haben sehr konzentriert gespielt und jederzeit Ruhe und Geduld bewiesen“, war er vom Auftritt seiner nach wie vor ersatzgeschwächten Mannschaft hellauf begeistert. Denn mit dem verletzten Michal Kopco und dem gesperrten Jörg Lützelberger mussten die Oberberger gleich auf zwei Akteure verzichten.


Davon ließen sich die Gäste in der ausverkauften Klingenhalle in Solingen aber nie aus der Ruhe bringen. 2400 Zuschauer wollten sich das bergische Derby nicht entgehen lassen. Die Anfangsphase gehörte zwar über 6:4 (7.) und 7:5 (10.) den Gastgebern, doch Tore von Joakim Larsson, Andreas Schröder, Florian von Gruchalla sowie zwei Mal Christoph Schinder drehten die Partie zum 8:10 (14.). Überhaupt Schindler: Der zuletzt mehrfach gescholtene VfL-Kapitän erwischte einen wahren Sahnetag und glänzte nicht nur als Spielgestalter, sondern zeigte sich auch von seiner torgefährlichen Seite. Die Gäste bekamen die Partie nun zunehmend besser in den Griff, hatten allerdings auch bereits frühzeitig Zeitstrafenprobleme nachdem Joakim Larsson zwei Minuten vor der Pause bereits zum zweiten Mal auf die Strafbank musste.

[Zuletzt harsch kritisiert, heute überragend: Christoph Schindler.]

Der VfL überstand diese kritische Phase aber, zumal Barna Putics mit seinem Treffer zum 16:18 vier Sekunden vor dem Halbzeitpfiff ein deutliches Ausrufezeichen setzte. Dementsprechend selbstbewusst starteten die Gäste auch aus der Kabine und bauten ihren Vorsprung schnell auf 19:23 (38.) aus, ehe BHC-Coach Sebastian Hinze seine Auszeit nahm. Selbst von einer Roten Karte gegen Mark Bult (42.) ließen sich die Kurtagic-Schützlinge nicht stoppen. Prompt erzielte der nun eingewechselte Jan Lars Gaubatz das 20:26 (43.) in Unterzahl. Spätestens beim 24:32 (53.) durch von Gruchalla waren die Weichen auf Auswärtssieg gestellt.

In der Schlussphase konnte der VfL Gummersbach es sich sogar leisten, seine beiden Nachwuchskräfte Marc Strohl und Lars Jäckel Bundesligaluft schnuppern zu lassen. Den Löwen gelang in den Schlussminuten lediglich noch etwas Ergebniskosmetik. Durch den Sieg klettert die Mannschaft von Emir Kurtagic auf den elften Tabellenrang und feierte den dritten Sieg in Folge. „Wir hatten heute keinen Ausfall und sind vor allem als Team aufgetreten“, so Kurtagic. Auch Manager Frank Flatten wusste dies zu betonen: „Ich bin völlig begeistert von diesem Spiel und wie überragend diese Mannschaft gekämpft hat. Es hat sich ausgezahlt, im Vorfeld jegliche Störfaktoren von außerhalb, aber auch von innerhalb der Mannschaft auszuschalten. Das ist der richtige Weg für den VfL Gummersbach.“

Bergischer HC: Victor Szilagyi (7), Emil Berggren (5/4), Richard Wöss (3), Kristian Nippes, Jan Artmann, Maximilian Weiß, Christian Hoße, Fabian Gutbrodt (je 2), Michael Hegemann, Duje Miljak (je 1).

VfL Gummersbach: Christoph Schindler (9), Florian von Gruchalla (8), Raul Santos (5/3), Barna Putics (4/1), Marc Bult, Jan Lars Gaubatz, Joakim Larsson (je 2), Tobias Schröter, Andreas Schröder (je 1).