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Seit 90 Jahren wissen, wie das Wasser läuft

vma; 17. Dec 2013, 07:32 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Zur Geburtstagsfeier sprachen (v.l.) Peter Thome (Vorsitzender des Verbandsrates), Dr. Reimar Molitor (Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Region Köln/Bonn e.V.) und Prof. Dr. Lothar Scheuer (Vorstand Aggerverband).
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Seit 90 Jahren wissen, wie das Wasser läuft

vma; 17. Dec 2013, 07:32 Uhr
Gummersbach – Seit 1923 existiert der Aggerverband - die regionale Wasserwirtschaft der Region - Den runden Geburtstag feierte er mit interessanten Vorträgen in der Halle 32.
„Wasser – wir wissen wie’s läuft“, so der Slogan des Aggerverbands. Vor 90 Jahren - 1923 - wurde die „Aggertalsperren-Genossenschaft“ gegründet. Nach der Umbildung in den „Wasser- und Bodenverband Aggerverband“ umfassten die Aufgaben, die Regelung der Wasserführung durch den Bau und Betrieb von Talsperren und Stauweihnern, die Reinhaltung der Wasserläufe, deren Bau, Betrieb, Ausbau und Unterhaltung sowie die Bereitstellung von Trink- und Brauchwasser. Heute werden über 500.000 Menschen mit Trinkwasser versorgt, so Verbandsratsvorsitzender Peter Thome. Er begrüßte Vertreter der Kommunen, den Landtagsabgeordneten Dr. Roland Adelmann (SPD) und weitere Gäste zur Feier in der Halle 32. Der Aggerverband sei ein moderner Dienstleister, so Thome, der sich um die Fragen des wichtigsten Lebensgutes – dem Wasser – kümmere.



In einer informativen Fotoschau ließ der Aggerverband die 90-jährige Geschichte Revue passieren. Vorstand Prof. Dr. Lothar Scheuer beleuchtete anschließend die Wasserwirtschaft der Region im Hinblick auf „heute und morgen“. Dabei haben beispielsweise nicht nur die Hochwasser des Sommers 2013 vor Augen geführt, wie wichtig das Thema Hochwasserschutz für den Aggerverband sei. Des Weiteren befinden sich die Wasserrahmenrichtlinien schon seit einigen Jahren in der Umsetzung. Außerdem ging Scheuer auf die Gewässerentwicklung und die hohe Anforderung an die Wasserqualität ein. So hat der Aggerverband zuletzt auch die Voraussetzungen geschaffen, Legionellenuntersuchungen in der Region vornehmen zu können. Rückläufig sei der Absatz von Trinkwasser, was an der Demographie und dem Verbraucherverhalten liege, so Scheuer.

[„Zukunft Region – Herausforderung zwischen Bergischem Land und Rheinschiene“, so der Titel des Vortrages von Dr. Reimar Molitor. ]

„Wir sind in einer Umbruchsituation“, betonte Dr. Reimar Molitor, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Region Köln/Bonn e.V.. Dies zeige sich bei den Kommunalfinanzen und der Bevölkerungs- und Strukturentwicklung. In seinem Vortrag „Zukunft Region – Herausforderung zwischen Bergischem Land und Rheinschiene“ stellte er seine Ideen für die Region vor. Eine individuelle Betrachtung zur Stärkung des Raumes sei notwendig, um zu sehen, ob mehr Wohnraum oder Gewerberäume geschaffen werden müssten. Zudem gab er eine Prognose zum Straßengüterverkehr. Wer nach Köln aus der oberbergischen Region pendelt, müsse mit langen Warte- beziehungsweise Stauzeiten rechnen. Investitionen in die Infrastruktur seien erforderlich und es müssten Lösungen für Aufgaben vor Ort gefunden werden.

[Peter Thome gab einen kleinen Überblick über das was der Aggerverband als moderner Dienstleister für die Region leistet.]
  
Der Aggerverband versteht sich als Dienstleister, betonte Peter Thome. Dabei deckt er als sondergesetzlicher Wasserverband in Nordrhein-Westfalen alle Maßnahmen zur Sicherung der wasserwirtschaftlichen Belange ab. Rund 400 "Fachleute für Wasser",  verteilt an verschiedenen Orten innerhalb des Wasser-Netzwerks, kümmern sich beim Aggerverband rund um die Uhr um „das Wasser“ und arbeiten jeden Tag für dessen gleichbleibend hohe Qualität. Auch der Umweltschutz wird mit einbezogen und so führt der Aggerverband mehrere Ökokonten, für den Ausgleich bei Eingriffen in Natur- und Landschaft. Beispielsweise durch Maßnahmen zur Gewässerentwicklung wie Uferentfesselungen, Anlage von Mulden oder Vernetzung von Agger und Aue.

Eine der wichtigsten Aufgaben ist seit Ende der 1940er Jahre die Aufbereitung des Talsperrenwassers in Trinkwasser. Im Bereich des Abwassers steht der energieeffiziente Betrieb der Anlagen im Mittelpunkt und zudem kümmert sich der Aggerverband um die Gewässerunterhaltung. Wie das gestern und heute ausgesehen hat, zeigte die Fotoschau mit musikalischer Untermalung. Für weitere, zur Festlichkeit des 90. Geburtstags passende Musik sorgten die beiden Ensembles „FairBlecht“ und „Frisch gestrichen!“ der Musikschule Gummersbach unter der Leitung von Carsten Dobermann.

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