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Muschelsplitt, filigrane Netzwerke und körperlose Wesen

js; 15. Dec 2013, 20:00 Uhr
Bilder: Jessica Schöler --- Renate Fischer, Franz Bodo Gerono (Direktor Kunst-Kabinett), Karin Zehnder, Prof. Dr. Frank Günter Zehnder (Direktor Internationale Kunstakademie Heimbach), Ingrid Golz, Maria Multhoff und Stefan Neißner.
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Muschelsplitt, filigrane Netzwerke und körperlose Wesen

js; 15. Dec 2013, 20:00 Uhr
Reichshof – Die diesjährige Weihnachts- und Neujahrsausstellung des Kunst-Kabinett Hespert zeigt Werke von fünf Künstlern.
Helmut Riebeling, Vorstand des Fördervereins, und Bürgermeister Rüdiger Gennies eröffneten heute Nachmittag die Weihnachts- und Neujahrsausstellung des Kunst-Kabinett Hespert. Auf zwei Etagen sind die Werke von fünf ganz unterschiedlichen Künstlern zu sehen. Malerei, Papierschöpfung und Skulpturen fügen sich zu einem harmonischen Gesamtbild. Obwohl die Endprodukte bei jedem der Fünf in eine andere Richtung gehen, haben sie doch einiges gemeinsam. „Das Material ist bei allen der Impuls. Es handelt sich um individuelle und nicht wiederholbare Schöpfungsprozesse. Erfindung und Vorstellung stehen der Wirklichkeit gegenüber“, erklärte Prof. Dr. Frank Günter Zehnder, Direktor der Internationalen Kunstakademie Heimbach.


[Ronith Greenberg benutzt Sinai-Wüstensand für ihre Bilder.]

Besonders stolz war man auf die Bilder der israelischen Malerin Ronith Greenberg, die nicht anwesend sein konnte. Die zum ersten Mal in Deutschland zu sehenden Landschaftsbilder vereinen die von Zehnder beschriebenen Aspekte. „Ihre Bilder sind eigene Kompositionen, die niemals die Realität abbilden. Es gibt ein spannendes Verhältnis von Abstraktion und Wirklichkeit. Das Ergebnis ihrer Landschaferfahrungen und Erinnerungen sind Poesie und eine neue Aussage“, so Zehnder. In ihren Bildern von Küstenlandschaften und Gebirgen verarbeitet Greenberg nicht nur persönliche Eindrücke, sondern auch Naturmaterialien. Sinai-Wüstensand und Muschelsplitt geben den Bildern Struktur und Dimension.


[Renate Fischer präsentierte filigrane Netzwerke.]

Auch Renate Fischer setzt bei ihren Papierschöpfungen auf Dreidimensionalität und Naturfasern. In mehreren Schöpfdurchgängen entstehen filigrane Netzwerke, die zunächst durchscheinend sind und später mit Farbe bedeckt werden. Maria Multhauf aus Gummersbach erschafft sogenannte Materiabilder. Seit 1984 arbeitet sie mit Terrakotta, Naturfasern und Draht. „Unterschiedliche Handwerke sind beteiligt. Multhauf fängt den Geist der Materialität ein“, beschreibt Zehnder. Ingrid Golz beschäftigt sich ebenfalls mit verschiedenen Techniken. Tiefdruckgrafiken, Holzobjekte, Rauminstallationen und Malerei gehören zu ihrem Repertoire. Heute gab es Papierskulpturen zu sehen, die teilweise an ein Mobile erinnern und teilweise wie fleischfressende Pflanzen anmuten. Stefan Neißners Bilder zeigen Wesen, wie aus einer anderen Welt. „Köpfe und Körper werden nur angedeutet. Man blickt auf körperlose Wesen. Seine malerische Handschrift ist einzigartig“, meinte Zehnder.


Die Exponate aller fünf Künstler können noch bis zum 16. Februar 2014 im Kunst-Kabinett Hespert besichtigt werden. Die Weihnachts- und Neujahrsausstellung ist samstags und sonntags zwischen 15 Uhr und 17 Uhr und geöffnet. Weitere Informationen sind auf der Homepage des Kunst-Kabinetts zu finden.

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