Lindlar – Seit heute Vormittag ist die Gemeinschaftsgrundschule Lindlar-West mit einem Laiendefibrillator ausgerüstet, der im Notfall Leben retten kann.

Im Foyer der Gemeinschaftsgrundschule Lindlar-West hängt seit heute ein grüner Kasten an der Wand, der einen kleinen Lebensretter enthält. In einer Tragetasche verstaut, befindet sich ein Laiendefibrillator, der hoffentlich niemals zum Einsatz kommen muss. „Eine Kollegin kam in eine kritische Situation. Das zeigte uns, wie wichtig ein solcher Defibrillator werden kann“, erklärte Schulleiter Stephan Dreisbach.


Die Lehrer der Schule haben in der Vergangenheit bereits zweimal an einer Erste-Hilfe-Fortbildung teilgenommen und dabei mehr über den Umgang mit dem Gerät erfahren. Dank finanzieller Unterstützung war es nun möglich, einen eigenen Defibrillator zu beschaffen. Die Gesamtkosten von 1.100 € wurden durch die Kreissparkasse Köln, die Firma Christoph Höver & Sohn und weitere Spender, die ungenannt bleiben wollen, getragen.


[Der Lebensretter ist handlich und dank Sprachsteuerung leicht zu bedienen.] 

Das medizinische Gerät gibt im Notfall gezielte Stromstöße ab, die verschiedene Arten von Herzrhythmus-störungen beenden können. Damit der Defibrillator auch durch Laien bedient werden kann, gibt es eine integrierte Sprachsteuerung. Es müssen lediglich zwei Elektroden angebracht und ein Startknopf gedrückt werden. Das Gerät erkennt automatisch, wie stark und in welchen Rhythmus die Stromstöße abgeben werden müssen. Sollte eine Behandlung gar nicht notwendig sein, werden kleine Stöße abgeben. Um das Gerät vor Vandalismus oder unsachgemäßer Verwendung zu schützen, ist die Aufbewahrungsbox mit einem Signalton gesichert.
  
Damit im Notfall Erwachsenen und Kindern geholfen werden kann, setze man auf Beratung durch einen ortsansässigen Internisten. „Es galt ein Gerät mit Richtlinien zu finden, das bei beiden Zielgruppen funktioniert. Dieser Defibrillator kann bereits ab einem Gewicht von 20 bis 25 Kilogramm angewendet werden und ist auch bei Kindern einsetzbar“, berichtete Dr. med. Jörg Blettenberg. Der Mediziner gab heute zu bedenken, dass sogenannte rhythmogene Herzprobleme auch schon bei Kindern und Jugendlichen auftreten. „Die Zunahme der Probleme ist durch Studien belegt, die Ursachen sind aber noch nicht bekannt.“