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Moderner Unterricht mit Tablet & Co.

js; 13. Nov 2013, 17:34 Uhr
[Bilder: Jessica Schöler --- Michael Sallmann (IHK-Köln Zweigstelle Oberberg), Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies, Jeremias Weber (Universität Köln), Schulleiter Dieter Ströhmann (v.li. obere Reihe), Anne Geier (Sprecherin REDNET), Dorothee Firmenich (Universität Köln), Wolfgang Wirtz (Medienberater Kompetenzteam Rhein-Sieg-Kreis) und Lehrer Jens Schunke-Galley (v.li. untere Reihe).]
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Moderner Unterricht mit Tablet & Co.

js; 13. Nov 2013, 17:34 Uhr
Reichshof – Der heutige Medientag der Gesamtschule Reichshof informierte über ein Modellprojekt, bei dem Schüler Tablet-Computer im Unterricht nutzen – Vor drei Jahren hat man mit der Modernisierung der Computertechnik begonnen.
Von Jessica Schöler

Das Schaffen von Medienkompetenzen ist ein offizieller Lehrauftrag. Seit mehr als 15 Jahren ist diese Forderung im Schulgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen festgelegt. Dass dieser Beschluss ohne Eigeninitiative wenig wirksam ist, bekam die Gesamtschule Reichshof zu spüren. „Wir waren zehn Jahre hinten dran, heute sind wir vorne mit dabei.“, erklärte Jens Schunke-Galley, Lehrer und IT-Beauftragter der Schule. Heute Nachmittag konnten sich 250 Gäste aus 72 Institutionen von den Fortschritten der Reichshofer überzeugen. Der Medientag stand unter dem Motto „Tablets – die Zukunft des Lernens?“ Workshops und Ausstellungsstände informierten und gaben Hilfestellung. In der Aula informierten Vertreter der Schule und Unterstützer über die durchgeführten Modernisierungsmaßnahmen.


Bis das Gesamtmedienkonzept heute vorgestellt werden konnte, war es ein langer Weg. „Als wir begonnen haben, uns Gedanken über unsere Mediennutzung zu machen, hatten wir zwei Computerräume Marke Mittelalter.“, so Schunke-Galley. 2010 hatte man sich dann dazu entschieden, die Mediennutzung der Schule weiter auszubauen. Zu Beginn wurden die verschiedenen Möglichkeiten überprüft, am Ende entschied man sich für iPads, da diese platzsparend, handlich und unkompliziert zu bedienen sind. Um das Lernen mit den tragbaren Computern genauer auswerten zu können, wurde ein Pilotprojekt ins Leben gerufen. Gemeinsam mit der Universität Köln und dem IT-Ausstatter „REDNET“ begann eine Studie mit zwei Physikkursen. Die Tabletnutzung wurde mit der gängigen Nutzung von Papier und Stift verglichen. Die Schülergruppen nahmen für jeweils zwei Wochen die Rolle einer Versuchs- oder Kontrollgruppe ein.


[Jeremias Weber vom „Institut für Physik und ihre Didaktik“.]

Jeremias Weber und Dorothee Firmenich vom „Institut für Physik und ihre Didaktik“ stellten heute die Ergebnisse vor. „Der von Anfang an leistungsstärkere Kurs hat weniger von der Tabletnutzung profitiert, als die etwas schwächere Gruppe. Die Gruppenvarianz von starken und schwächeren Schülern hat sich aber verringert. Am Ende wird das Mittelfeld gestärkt.“, berichtete Weber. Die Arbeit mit dem iPad hat laut seiner Kollegin noch weitere Vorteile: „Die Schüler lernen mit dem Tablet nicht weniger. Wir haben standardisierte Interviews mit Lehrern und Schülern geführt. Teamfähigkeit, Kreativität, Zeitmanagement, Medien- und Präsentationskompetenz werden gesteigert“, so Firmenich. Weber hält die Tabletnutzung für sinnvoll, wenn Kommunikation und Gruppenarbeit gefordert werden. „Kurzfristig ist eine bessere Gruppenarbeit möglich. Wir können keine langfristigen Ergebnisse nennen, dafür ist die Gruppe zu klein.“


Die Gesamtschule Reichshof will dennoch weiterhin mit den handlichen Geräten arbeiten. Die Mediennutzung wurde nicht nur durch iPads verbessert, sondern auch durch etwa 50 Laptops. Die Technik wird rege genutzt und bietet einen großen Vorteil, denn die vom Schulgesetz geforderte Medienkompetenz wird verbessert. „Wir müssen einen Bildungsauftrag erfüllen. Die Arbeit mit den Medien soll ein integraler Bestandteil des Unterrichts werden. So sind die Schüler auf die Arbeitswelt vorbereitet.“, erklärte Schulleiter Dieter Ströhmann.




  


  
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