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Das Süper-Duett gibt's nicht mehr - Abschied im Ballon

om; 14. Apr 2005, 21:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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Das Süper-Duett gibt's nicht mehr - Abschied im Ballon

om; 14. Apr 2005, 21:00 Uhr
(om/5.11.2001-1:30) Von Oliver Mengedoht
Wiehl - Fast ein halbes Dutzend Gründe hatten Ballonfahrer Werner Heinz und das Süper-Duett am Samstag, zusammen zu feiern, darunter den Abschied von Hans Süper und Werner Keppel von der Bühne.

[Hans Süper und Werner Keppel reichten am Samstag ihren Abschied ein.]



Vor 17 Jahren hatte der Ballonfahrer aus dem Reichshof den Kölner Karnevalisten Süper kennengelernt, damals noch mit Hans Zimmermann als Colonia-Duett. Das war bei einer Veranstaltung in Waldbröl und Süper sah den Ballonfahrer, der einen Anstecker an seiner Pilotenjacke hatte und fragte ihn "Biste Ballonfliejer? Könne mer bei Euch mitmaache?" Der Kontakt riss nie ab, erinnerte sich Heinz jetzt beim Abschied, doch sieben Jahre dauerte es allein, bis der Kölsche denn auch wirklich die erste Ballonfahrt antrat.



Vor zehn Jahren hatte Süper gerade - wegen des Todes von seinem Partner Zimmermann - das Colonia-Duett aufgelöst, gründete mit Werner Keppel aus dem oberbergischen Lindlar das nachfolgende Süper-Duett. "Es kann doch nix Schöneres geben, als Euch im Aufwind zu zeigen", riet Werner Heinz damals und endlich fuhr der Karnevalist "gen Himmel". Weitere Jubiläen am gestrigen Tag, neben dem Abschied des Süper-Duetts nach zehn Jahren: 100 Jahre Sparkasse der Homburgischen Gemeinden, Heinz' 50. Geburtstag, "dann hat meine Frau Angelika gerade festgestellt, dass wir seit 30 Jahren zusammen sind" und nicht zuletzt bestehen die "Bergischen Ballonfahrer" seit 15 Jahren - den Erfolgsverein, der mehrere Deutsche Meister in seinen Reihen zählt, hatte Heinz zusammen mit Ortwin Hillnhütter, Manfred Heinz, Thomas Lepperhoff, Christoph Wagner und Roland U. Neumann gegründet.

[Nicht gerade klein, so ein Ballon...]





[...stellten auch Süper und Keppel fest, die den Aufbau auch fotografisch festhielten.]



So tauchten denn im Wiehler Freizeitpark Hans Süper mit Gattin Helga und Werner Keppel auf und freuten sich auf die Abschiedstour. "Herzog Hans vom Homburger Ländchen, Possen reißender Luftschiffer über der buckligen Welt und Fuchsschreck im Rhein-Sieg-Kreis zu Hündekausen" hatte Heinz den Kölner vor zehn Jahren als Ballonfahrer getauft, diesmal ging es mit dem noch nicht ein Jahr alten neuen Ballon der Sparkasse nach einem sehr langsamen Start und längerer Zeit über "dem Mittelpunkt der Erde" Wiehl über Hübender bis nach Rommelsdorf, wo das Quartett ungestört auf dem Gelände der Firma Sarstedt.



"Schöner kann man keinen Samstag erleben", waren sich sowohl die Ballonfahrer-Familie - zum Team gehören auch Frau Angelika, Tochter Julia sowie deren Freund Torsten Scholl und Volker Jonas - als auch die Karnevalisten völlig einig. Während Helga Süper die Fahrt besonders genoss, erfreute Modellflieger Keppel den "echten" Piloten mit viel Fachwissen und Fragen ("Ist da noch ein bisschen Thermik? Da ist noch ein kühler Hügel, oder?") und der Duett-Boss selbst riss, wie gewöhnlich, Possen.

[Mit dem Gasbrenner wird die Luft erhitzt, um die Ballonhöhe erst aufzu"blasen" und dann in die Höhe zu treiben.]

[Bilder: Oliver Mengedoht --- Gruppenbild mit Damen: Das Ballon-Team und die Karnevalisten kurz vor dem Abheben.]





[Von links: Helga Süper, Angelika Heinz, Hans Süper, Julia und Werner Heinz, Werner Keppel, Torsten Scholl und Volker Jonas.]

[Ab geht's - noch einmal winken!]

[Längere Zeit schwebte das Quartett wegen fehlenden Winds über Wiehl.]



"Wir fuhren gerade über einem Stapel Papierholz, zwei Meter lange Stämme, als mich Süper fragte, ob ich wisse, was das sei", denkt Heinz lachend zurück. "Datt sinn die Zahnstocher för die Berliner - mit ihrer großen Schnauze!" Und neben der unterhaltsamen Begleitung kam es für das ganze Team noch ein weiteres, dickes Dankeschön: Beim Ausklang im Hotel Platte gab es eine Privatvorstellung nur für die Oberberger. "Das war großartig, sowas haben wir noch nicht erlebt", schwärmte das Ballon-Team.



Glücklich war Werner Heinz auch, für die "tolle Partnerschaft" dem Sponsor Sparkasse durch die zu erwartenden Presseartikel über die Abschiedsfahrt "ein bisschen was zurückgeben zu können, denn das Jahr war vom Wetter für uns Ballonfahrer nicht so gut". Die Vorstellung des neuen Ballons hatte sich auf ein bloßes Zeigen beschränkt, Ende Januar gab es die Jungfernfahrt und "dann war erst mal wieder acht Wochen Pause", bedauern Werner und Angelika Heinz.

[Genoss auch die zweite Ausfahrt mit dem Heißluftballon: das Süper-Duett.]

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