Archiv

Positive Grundstimmung überwiegt

Red; 24. Oct 2013, 16:13 Uhr
ARCHIV

Positive Grundstimmung überwiegt

Red; 24. Oct 2013, 16:13 Uhr
Oberberg – Industrie- und Handelskammer bat die hiesigen Unternehmen zur Konjunkturumfrage - Jeder vierte Betrieb rechnet in den kommenden Monaten mit einer besseren Geschäftsentwicklung.
Im September hat die Industrie- und Handelskammer zu Köln wieder Unternehmen im IHK-Bezirk zu den konjunkturellen Erwartungen und der Einschätzung der eigenen Lage befragt. Die 476 Antworten aus der gesamten Region zeigen: Im Herbst 2013 überwiegt bei den Unternehmen im IHK-Bezirk weiterhin die positive Gesamtstimmung. Die konjunkturellen Aussichten und die Stimmung in den Unternehmen haben sich deutlich verbessert. „Die guten Erwartungen aus dem Frühjahr sind in der Realwirtschaft angekommen“, fasste Michael Sallmann, Leiter der Geschäftsstelle Oberberg der IHK Köln, das Ergebnis zusammen.



Der IHK-Konjunkturklimaindikator (Durchschnitt aus Lageeinschätzung und Erwartungen der Unternehmen) hat sich mit 112 Punkten gegenüber dem Frühjahr (110 Punkte) verbessert. Trotzdem zeigt sich bei aller positiven Stimmung bei einigen Indikatoren weiter eine vorsichtige Grundhaltung. „Die Investitionsdynamik in der IHK-Region ist intakt. Allerdings sind zusätzliche Wachstumsimpulse über eine gestiegene  Investitionsnachfrage gegenwärtig noch nicht erkennbar. Auch bei den Neueinstellungen seitens der Unternehmen fehlen Impulse.“  Einen Grund hierfür sieht der oberbergische IHK-Chef in der Diskussion um Steuererhöhungen. Dafür zieht der Außenhandel in der Region weiter an.

Im Vergleich zum Frühjahr hat sich der Geschäftsklimaindikator zur Lagebewertung um 6,6 Punkte auf 14,8 Punkte gesteigert. Insgesamt stuft fast jedes dritte Unternehmen (29,5 Prozent) seine derzeitige Wirtschaftslage als gut ein, mehr als die Hälfte bewertet die Lage als befriedigend. Als schlecht bezeichnen 14,8 Prozent ihre Geschäftslage. Der Indikator zu den Erwartungen ist im Vergleich zum Frühjahr in Oberberg um 3,9 Punkte gestiegen und liegt somit mit 14,5 Punkten deutlich über dem Vorjahresniveau. Jeder vierte Betrieb rechnet mit einer besseren Geschäftsentwicklung, rund 63 Prozent mit einer gleich bleibenden Situation. 11,3 Prozent sehen eine schlechtere Entwicklung in den nächsten Monaten.

„Insgesamt verbessert sich der Konjunkturoptimismus für den Bezirk Oberberg und folglich auch die Aussicht auf eine anhaltende konjunkturelle Erholung in den nächsten Monaten“, erläuterte Simon Hennchen, Leiter Volkswirtschaft und Statistik der IHK Köln. Auch die Kapazitätsauslastung im verarbeitenden Gewerbe bleibt im Herbst stabil.  Noch immer sehen die Unternehmen im Nachlassen der Inlandsnachfrage das höchste Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung. Im Oberbergischen wurden branchenübergreifend die Energie- und Rohstoffkosten als Risikofaktor genannt. 53,2 Prozent sehen hier ein mögliches Hemmnis für ihre Entwicklung. Gegenüber dem Frühjahr bewerten die Industrieunternehmen im Oberbergischen das Risiko der Auslandsnachfrage etwas höher (41,7 Prozent).

Hennchen: „Trotz der positiven Entwicklung im Oberbergischen und der Impulse im Außenhandel wird deutlich, dass die Euro-Schuldenkrise die Nachfrage in der Eurozone auf nicht absehbare Zeit dämpft. Daher ist die Risikobewertung gegenüber der Vorumfrage angestiegen. Weitere Gründe für diesen Anstieg liegen sicherlich auch im schwächeren Wachstum der Schwellenländer in den vergangenen Monaten.“  58,3 Prozent der befragten Unternehmen wollen in den nächsten Monaten ihr derzeitiges Investitionsniveau halten. Der Anteil der Betriebe, die in der nächsten Zeit mehr investieren wollen, ist mit 25 Prozent fast gleich geblieben. 16,7 Prozent sagten aus, ihre Investitionen zurückzufahren.  

Auch bei dieser Umfrage bestätigt sich, dass der Außenhandel die zentrale Stütze des konjunkturellen Aufwärtstrends in Oberberg und im gesamten IHK-Bezirk ist. Neben der hohen Nachfrage aus Asien sowie Nord- und Südamerika hat sich vor allem die Nachfrage aus den Euro-Staaten wieder stabilisiert. Nur 8,3 Prozent befürchten ein Absinken der Exportgeschäfte, 64,6 Prozent gehen von gleich bleibenden Geschäften aus.

Die Beschäftigungsaussichten in der Region sind weiterhin gut und haben sich gegenüber der Vorumfrage leicht verbessert. So geben 17,2 Prozent im Oberbergischen an, in den kommenden Monaten weitere Mitarbeiter einstellen zu wollen, genauso viele planen mit weniger Mitarbeitern. 65,5 Prozent der Betriebe wollen den Personalstamm stabil halten. Rund ein Drittel der befragten Unternehmen meldet im Herbst, längerfristig offene Stellen nicht besetzen zu können. Die eigenen Aus- und Weiterbildungsaktivitäten auszuweiten ist dabei das bevorzugte Instrument zum Gegensteuern.
  
WERBUNG