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Krankenhaus Gummersbach klagt gegen AOK

nh; 17. Oct 2013, 15:25 Uhr
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Krankenhaus Gummersbach klagt gegen AOK

nh; 17. Oct 2013, 15:25 Uhr
Oberberg - Das Kreiskrankenhaus Gummersbach will sich „gegen die fehlerhafte Darstellung von Qualitätsparametern“ des Bewertungsportals der Krankenkasse wehren.
Von Nils Hühn

Das Krankenhaus-Vergleichsportal der Gesundheitskasse AOK soll Patienten bundesweit bei der Suche nach einem geeigneten Krankenhaus unterstützen. Doch gegen das Portal regt sich Widerstand durch die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen. In einer Art Musterprozess hat das Gummersbacher Kreiskrankenhaus, stellvertretend für die anderen Kliniken, ein Eilverfahren beim Landgericht Köln beantragt. Der zuständige Richter erkannte allerdings keinen Eilbedarf, weshalb das Verfahren abgelehnt wurde. Nun zog das Krankenhaus vor das Oberlandesgericht Düsseldorf.


„Wir haben nichts gegen Bewertungsportale, aber wir möchten, dass mit soliden, medizinischen Daten gearbeitet wird“, erklärte Angela Altz, Pressesprecherin des Klinikums Oberberg. Die verwendeten Daten der AOK seien nicht transparent und es käme zu einer „fehlerhaften Darstellung von Qualitätsparametern“. Zudem würde den Krankenhäusern nicht erklärt, was sie ändern müssten, um sich zu verbessern.

„Es werden nicht die gesetzlichen Qualitätsdaten verwendet, sondern Abrechnungsdaten der AOK“, erklärte Altz, und diese seien nicht einsehbar. Anders würde es zum Beispiel beim Klinikführer Rheinland gehandhabt. Gegen dieses Bewertungsportal hat das Krankenhaus keine Einwände. Es ginge Geschäftsführer Joachim Finklenburg bei der Klage auch nicht um eine positive oder schlechte Bewertung für sein Krankenhaus, sondern lediglich um die Verarbeitung von Daten, die nicht wissenschaftlichen Maßstäben entsprechen würden.

„Die Kliniken schaden sich am Ende nur selbst, wenn sie sich öffentlich als Verhinderer von Qualitätsinformationen präsentieren und den Patienten die Transparenz über die Qualität an ihrer Klinik verweigern wollen“, teilte Uwe Deh, Geschäftsführender Vorstand des AOK-Bundesverbandes, gegenüber Oberberg-Aktuell mit. Ungeachtet dessen will das Krankenhaus Gummersbach seine Klage im Hauptsacheprozess noch in diesem Jahr einreichen.
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