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Junge Lehrer beschäftigten sich mit dem Thema Sucht

Red; 13. Oct 2013, 12:39 Uhr
Bild: privat.
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Junge Lehrer beschäftigten sich mit dem Thema Sucht

Red; 13. Oct 2013, 12:39 Uhr
Engelskirchen - Im Rahmen einer Sucht-Aktionswoche des Kreises veranstaltete auch das Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung einen Workshop - Junge Biologie-Lehrer diskutierten dabei über die Hintergründe einer Sucht.
Auch das „Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung“ in Engelskirchen machte bei der Aktionswoche „Sucht hat immer eine Geschichte“ des Oberbergischen Kreises mit. Auf Einladung von Dr. Gabriele Mai-Gebhardt nahmen beim „Offenen Fachseminar der Biologie“ Anna Tomas von der Caritas und Gunnar Krieger und Jörg Büscher von der Klinik Marienheide teil.

Vor den Junglehrern mit dem Fach Biologie sowie einigen Gästen präsentierte Tomas den aktuellen Alkoholpräventionskoffer, der in der Suchtpräventionsstelle der Caritas Oberberg ausleihbar ist. Die Diplom-Sozialpädagogin stellte die Angebote ihrer Suchtpräventionsstelle vor, bei denen sowohl Kinder als auch Eltern eingebunden werden. In einer praktischen Einheit wurde von den Teilnehmern mit der Methode der Strukturlegetechnik ein möglicher Suchtverlauf gelegt, der viel Diskussionsstoff bot.



Im zweiten Teil der Veranstaltung stellten Jörg Büscher (Ergotherapeut) und Gunnar Krieger (Fachbereichsleiter) die Kinder- und Jugendpsychiatrie der Klinik Marienheide vor, die insbesondere mit süchtigen Kindern und Jugendlichen arbeitet.

Die beiden Mitarbeiter der Klinik berichtete, dass jede Geschichte der jugendlichen Süchtigen individuell zu verstehen sei. Die Ursachen für das Suchtverhalten sind vielfältig und die Symptome mehr oder weniger auffällig. „Oft kommen die Jugendlichen in einem so schlechten körperlichen Zustand, dass sie erst mal essen und schlafen müssen“. Die meisten Kinder und Jugendlichen, die in die Klinik kommen, kennen keinen „geregelten Tagesablauf“. Manche Jugendliche haben bis zu zwei Jahre ihre Sucht vor den Eltern verstecken können, da sie in der Familie keine gemeinsamen Mahlzeiten mehr einnehmen und sich so gut wie nie sehen.

Sehr anschaulich und zugleich bedrückend berichteten die beiden Experten, wie Jugendliche in der Sucht Betäubung und Vergessen suchen, da sie nie eine positive Bestätigung erfahren haben. „Bei manchen Jugendlichen geht es schlicht ums Überleben“. Für die Junglehrer war es wichtig, die Klinik Marienheide als einen Ansprechpartner kennengelernt zu haben, denn auch sie kannten bereits betroffene Jugendliche, die dringend Hilfe benötigen.
  
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