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Seit 125 Jahren allen Problemen getrotzt

uh; 13. Oct 2013, 11:33 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- Im Rahmen der Feierlichkeiten wurden einige Mitglieder gesondert geehrt.
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Seit 125 Jahren allen Problemen getrotzt

uh; 13. Oct 2013, 11:33 Uhr
Gummersbach - Der TSV Dieringhausen feierte gestern seinen 125. Geburtstag - Stadthistoriker Gerhard Pomykaj blickte dabei auf die ersten Jahre des Vereins zurück.
Von Ursula Hütt

„Zur Gründung eines Turn-Vereins zu Hammerthal werden hierdurch Diejenigen, welche demselben beitreten wollen, auf Sonntag, den 7. Oktober Nachmittags 4 Uhr, in dem Hause des Gastwirths Ferd. Pickhardt, zu einer Zusammenkunft eingeladen“. Mit diesem Plakattext begann im Jahr 1888 die nun 125-jährige Geschichte des TSV Dieringhausen, der gestern zur großen Jubiläumsfeier eingeladen hatte.


[TSV-Vorsitzender Werner Bubenzer hatte natürlich allen Grund zur Freude am Geburtstag des Vereins.]

Der Vorsitzende des TSV Dieringhausen, Werner Bubenzer, begrüßte in der Aggerhalle in Dieringhausen die Besucher, Vereinsmitglieder und besonders die Ehrengäste und konnte sich im Anschluss über zahlreiche Grußwörter freuen. So erzählten etwa Bürgermeister Frank Helmenstein und die neue Abgeordnete des Bundestags Michaela Engelmeier-Heite von ihren Sporterfahrungen. Demnach steckt der Bürgermeister derzeit in den Vorbereitungen für seinen bereits vierten Marathon. Engelmeier-Heite überraschte den Verein mit einem Judoworkshop, den sie mit einem Mitglied des Nationalkaders durchführen werde.



Die stellvertretende Landrätin Monika Hüttenmeister dankte derweil den ehrenamtlichen Helfern und Übungsleitern, ohne die ein Sportverein nicht funktioniere. Die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt gratulierte zum Vereinsjubiläum und übergab mit den besten Wünschen einen Scheck über 500 Euro für die weitere Vereinsarbeit.

Den Festvortrag hielt der Gummersbacher Stadthistoriker Gerhard Pomykaj. Er gab einen Rückblick auf die Entwicklung des Sportvereins und den Ort Dieringhausen. Er berichtete etwa, dass bei der Vereinsgründung nur Männer zugelassen waren. Geturnt wurde im Gasthof Pickhardt, wo bereits die Gründung stattgefunden hatte. „Der Dieringhauser Turn-Verein stellt sich die Aufgabe, durch turnerische Uebungen, gesellige Zusammenkünfte, Turnfahrten und Turnfeste seine Mitglieder zu körperlich rüstigen, geistig frischen und sittlich starken Männern heranzubilden“, hieß es damals im ersten Paragraphen der Vereinssatzung von 1892.


[Die 125 stand auch beim angebotenen Gebäck im Mittelpunkt.]

Damals galten im Deutschen Reich besondere Werte, die auch in den Turnvereinen gelebt wurden. Bis zum Ersten Weltkrieg entwickelte sich der Verein prächtig. Geturnt wurde an Barren, Reck und Pferd. Die volkstümlichen Übungen waren ebenfalls sehr beliebt, wie beispielsweise Steinstoßen, Weithochsprung, Ringkämpfe, aber auch Faust- und Schlagball. Dieringhausen war damals ein Ort des Fortschritts, die Einwohnerzahl stieg sprunghaft an. Während um 1880 nur knapp 150 Einwohner in Dieringhausen lebten, waren es 1910 schon 1350.

Während des ersten Weltkrieges kam der Turnbetrieb zum Erliegen. Zur Zeit der Weimarer Republik veränderte sich das Leben in Dieringhausen. Sport war immer auch politisch besetzt. Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Organisation entschied über den Ablauf des privaten Lebens. Nach dem zweiten Weltkrieg von 1939 bis 1945 wurde der Sportbetrieb allmählich wieder aufgenommen. Heute bietet der Verein seinen Mitgliedern ein breit gefächertes Programm vom Turnen für Kids bis Senioren-Fitness, Fußball, Schwimmen, Judo und ganz aktuell Zumba.  

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Zum Vereinsjubiläum wurden auch Ehrenurkunden für langjährige, verdienstvolle Mitgliedschaft überreicht: 

Silberne Ehrennadel

Dieter Bockemühl
Maik Bubenzer
Tim Bubenzer
Olive rBursian
Dirk Helmenstein
Monika Hermes
Dieter König
Jens Kusenberg
Rebecca Ottink
Gerd Schittenhelm

Goldene Ehrennadel:

Inge Babel
Werner Bubenzer
Peter Festerling
Mario Holländer
Wolfgang Jaensch
Erhard Jantke
Reinhard Kasimir
Edith Krebs
Ley, Jürgen
Joachim Schlechtingen
Hans-Gerd Weinsheimer
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