Archiv

Ex-Neustädter schicken SSV endgültig in die Krise

lo; 22. Sep 2013, 20:20 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Spätestens nach der Pause hatte Bergneustadt dem FV Wiehl nichts mehr entgegenzusetzen,
ARCHIV

Ex-Neustädter schicken SSV endgültig in die Krise

lo; 22. Sep 2013, 20:20 Uhr
Oberberg – Wiehl zerlegt Bergneustadt, SSV-Coach Geusa: „So hat das keinen Sinn' - VfR trotz zweimaliger Führung nicht siegreich - SSV wacht zu spät auf - THB mit enttäuschendem Remis - Empfindliche Pleite für den SVF - 'ONI-Wärmetrafo GmbH' präsentiert die Bezirksliga (AKTUALISIERT).
FV Wiehl – SSV Bergneustadt 8:1 (2:0).  

Nach diesem schmachvollen Auftritt kann Bergneustadts Trainer Leo Geusa nicht zur Tagesordnung übergehen. Er zeigte sich von der Leistung seiner Mannschaft tief enttäuscht und schloss persönliche Konsequenzen nicht aus. „So wie sich die Spieler derzeit präsentieren, können wir noch nicht einmal in der Kreisliga A mithalten. Ich wusste, dass es eine schwierige Mission wird, aber so hatte ich mir das nicht vorgestellt. Die Jungs halten sich auf dem Platz nicht an die Vorgaben. So hat das keinen Sinn“, sagte Geusa.


[Moussa Hombach (re.) steuerte einen Treffer zum Wiehler Schützenfest bei.]

Die Partie kam anfangs überhaupt nicht auf Touren. Die Gastgeber besaßen zwar Feldvorteile, doch mangelte es in den Aktionen nach vorne an Tempo und Passgenauigkeit. Erstmals gefährlich wurde der FV in der 18. Minute, als die SSV-Viererkette überspielt wurde und Salih Tatar auf halblinks frei durch war. Keeper Ünal Secer parierte und forderte den FV-Angreifer nur zwei Minuten später zum zweiten Privatduell auf. Mit einem Klassereflex lenkte Secer Tatars Schuss über die Latte.

Beim Führungstor der Wiehler war der Schlussmann machtlos: Ecke Christian Prinz, passive Bergneustädter, Hermann Schattners Kopfball schlägt im Torwinkel ein. Sicherlich eine besondere Genugtuung für den früheren SSV-Kicker, der heute seinen Geburtstag feiert. Was hatten die Gäste als Antwort zu bieten? Nichts! Zwei Torschüsse im gesamten ersten Durchgang drücken aus, wie harmlos Bergneustadt war.


[Die Einwechslung des ehemaligen FV-Kickers Yasin Köse (Mitte) machte sich für Bergneustadt nicht bezahlt.]

Auf der Gegenseite versuchte es Tatar mit einem Freistoß – knapp vorbei (34.). Die nächste Gelegenheit des Stürmers machte einmal mehr Secer zunichte. Allerdings verletzte sich der Schlussmann in dieser Szene und musste durch Patrick Moslehner aus der Reserve ersetzt werden. Markus Mancarella erhöhte gegen seinen Ex-Klub noch vor der Pause auf 2:0.

Trainer Ingo Kippels ließ trotz der Führung in der Kabine seinem Frust freien Lauf, denn er war mit der ersten Halbzeit überhaupt nicht zufrieden. Die Ansage zeigte positive Wirkung: Mit Radion Miller und Moussa Hombach stellten zwei ehemalige Bergneustädter unmittelbar nach Wiederbeginn rasch auf 4:0 - jeweils vorbereitet von Luca Dwertmann, der nach seiner Einwechslung kaum zu bremsen war. Den kleinen Betriebsunfall in Form des Treffers von Methan Dalboy bügelte Dwertmann schnell wieder aus.


[Nach dieser zweiten Halbzeit hatte der Wiehler Trainer Ingo Kippels nicht mehr viel zu kritisieren - erst recht nicht im Zwiegespräch mit dem starken Luca Dwertmann.]

Die Geusa-Truppe war erledigt und zeigte keine Gegenwehr mehr. Vasilios Karalis (ebenfalls früher in Bergneustadt tätig) sowie Tatar mit einem Doppelpack machten den Kantersieg perfekt. „Die Mannschaft hat in der zweiten Hälfte gemerkt, dass sie ein Ausrufezeichen setzen kann. Dieses Ergebnis dürfte auch woanders registriert werden, aber das Wichtigste ist, dass wir sieben Punkte auf dem Konto und damit einen guten Start hingelegt haben.“  

Tore
1:0 Hermann Schattner (33. Christian Prinz), 2:0 Markus Mancarella (45.), 3:0 Radion Miller (48. Luca Dwertmann), 4:0 Moussa Hombach (53. Luca Dwertmann), 4:1 Methan Dalboy (55.), 5:1 Luca Dwertmann (58. Radion Miller), 6:1 Vassilios Karalis (64. Salih Tatar), 7:1 Salih Tatar (72. Radion Miller), 8:1 Salih Tatar (84. Hermann Schattner)   
  
FV Wiehl
Lukas Hoffmann; Radion Miller, Jonathan Noß, Dominik Knotte, Waldemar Kilb (46. Luca Dwertmann), Vassilios Karalis (68. Olcay Sen), Hermann Schattner, Markus Mancarella (63. Markus Mancarella), Christian Prinz, Moussa Hombach, Salih Tatar.

SSV Bergneustadt
Ünal Secer (46. Patrick Moslehner); Burak Askeroglu, Tolga Samut, Wael Majouj, Felix Margaryan, Marco Bartoszewicz (69. Tobias Breilmann), Serkan Mutlu, Selcuk Alay (46. Yasin Köse), Tom Haselbach, Methan Dalboy, Tim Müller.



VfR Wipperfürth – SV Bergisch Gladbach 09 II 2:2 (0:0).

Bitteres Remis für den VfR: In der 87. Minute entwickelte sich ein abgefälschter Freistoß zu einer Bogenlampe, die sich unhaltbar für Tobias Kapellen ins lange Ecke senkte. Doppeltes Pech: Mit dem Schlusspfiff traf Dennis Grolewski per Freistoß nur den Innenpfosten. „Eigentlich haben wir den Gegner an die Wand gespielt, nur leider stimmt das Ergebnis nicht. Die Mannschaft hat viel Einsatz gezeigt und auch fußballerisch überzeugt“, sagte Trainer Norbert Scheider nach den ärgerlichen Punktverlusten. In Halbzeit eins agierten die Hausherren vor dem gegnerischen Tor zu umständlich: Zunächst vertändelte Tim Kappe in aussichtsreicher Position den Ball (5.), später wartete der durchgestartete Grolewski zu lange mit dem Abschluss (25.).      


[Ein Bild mit Symbolkraft: Bergneustadts Trainer Leo Geusa mit Teammanager Tezcan Arslan nach dem Schlusspfiff.]

Die beiden machten ihre Fauxpas mehr als wett, indem sie am Treffer zum 1:0 beteiligt waren. Jedoch passte der VfR im kollektiven Freudentaumel bei einem Freistoß nicht auf und kassierte prompt den Ausgleich. Nach der neuerlichen Führung durch Tim Schulte schien es jedoch auf den vierten Erfolg im fünften Spiel hinauszulaufen, doch der späte Gegentreffer machte den Wipperfürthern einen Strich durch die Rechnung. „Wir haben uns für eine gute Leistung leider nicht belohnt“, so Scheider. Der für den angeschlagenen Andreas Dreiner eingewechselte Mazlum Akyol musste nach nur wenigen Minuten wieder ausgetauscht werden, weil er vom Schiri eine überzogene Verwarnung bekam und kurz vor einer Gelb-Roten Karte stand.       

Tore
1:0 Dennis Grolewski (54. Tim Kappe), 1:1 (56.), 2:1 Tim Schulte (67. Patrick Althoff), 2.2 (87.).  

VfR Wipperfürth
Tobias Kapellen; Adrian Grümer, Abdu Turan, Niklas Liehn, Benjamin Butter, Andreas Dreiner (62. Mazlum Akyol/77. Markus Jakobi), Jan Schmitz, Tim Schulte, Patrick Althoff, Dennis Grolewski, Tim Kappe (87. Christopher Dreiner).



[Methan Dalboy erzielte den einzigen SSV-Treffer.]

SC West Köln - SSV Homburg-Nümbrecht 1:1 (1:0).

Die Partie begann aus Sicht der Gäste mit einem Schock: Ohne Fremdeinwirkung blieb Max Lomnitz bei einem Passversuch im Kunstrasen hängen und zog sich eine schwere Verletzung zu. Für den Mittelfeldmann ging es logischerweise nicht weiter. Seine Mannschaftskollegen wirkten im Anschluss stark gehemmt und ließen sich von den unermüdlichen rackernden Domstädtern den Schneid abkaufen. „Wir haben die Zweikämpfe überhaupt nicht angenommen. Das war eine der schlechtesten Leistungen, seitdem ich hier bin“, sagte Coach Hans Jordan. Bezeichnend war, dass die einzig nennenswerte Offensivszene des SSV aus einer Einzelaktion von Alexander Epstein resultierte, dessen Schuss nur die Querlatte streifte (20.). Vor dem Gegentreffer agierten die Nümbrechter im Kollektiv zu passiv.

„Erst werden drei Leute auf dem Bierdeckel ausgetanzt, dann steht ein Kölner mutterseelenallein am Elfmeterpunkt und kann den Ball locker einschieben“, berichtete Jordan. In der Kabine ging es etwas lauter zu und tatsächlich nahmen sich die Spieler die Ansprache ihres Trainers zu Herzen. Nach dem Ausgleich durch Stefan Rößler hatte Dennis Kania das 1:2 auf dem Fuß, doch der Youngster vergab freistehend aus kurzer Distanz. „Den muss er machen“, meinte Jordan. Anschließend verhinderte der West-Torhüter Einschläge von Marc Franke und Julian Balthes, ehe sich auch Dennis Kulisch auszeichnen konnte (75.). Die Schlussphase wurde turbulent: Ein Kölner sah Gelb-Rot, in Überzahl ergab sich eine letzte Chance für Balthes, der erneut im Keeper seinen Meister fand (89.). „Aufgrund der ersten Halbzeit haben wir nicht mehr verdient. In der Bezirksliga kann man sich nicht erlauben, nur 45 Minuten lang dagegenzuhalten“, urteilte der Coach

Tore
1:0 (42.), 1:1 Stefan Rößler (52.)

Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot gegen einen Kölner Spieler (85.)

SSV Homburg-Nümbrecht
Dennis Kulisch; Julian Balthes, Dennis Lepperhoff, Michel Hock, Christoph Roth (70. Marvin Jungjohann), Marian Lorenz (60. Philipp Wirsing), Max Lomnitz (2. Marc Franke), Alexander Epstein, Dennis Kania, Christian Rüttgers, Stefan Rößler.



[...und das nächste Tor für den FV Wiehl...]

TuS Homburg-Bröltal – SC Rondorf 1:1 (0:1).

Der TuS Homburg-Bröltal kommt einfach nicht in die Pötte: Befand man sich nach den Derbyerfolgen gegen Wiehl und Bergneustadt scheinbar auf dem richtigen Weg, reichte es gegen den bis dato punktlosen SC Rondorf nur zu einem ernüchternden Remis, das noch nicht einmal unverdient war. „Mit ein bisschen Glück holen wir einen Sieg, mit ein bisschen Pech verlieren wir“, sagte Coach Thorsten Nehrbauer. Der Auftakt war in Ordnung: Dennis Kuczka (2.) und Kerem Kargin (3.) zielten in den Anfangsminuten knapp vorbei, doch danach kam ein unerklärlicher Bruch ins Spiel. Nehrbauer: „Wir haben den Faden total verloren und das Fußballspielen eingestellt.“ Passend zu dieser Vorstellung, gelang den Gästen kurz vor der Pause das 0:1, als die Bröltaler nicht in der Lage waren, den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern.

Immerhin gelang nach dem Seitenwechsel eine Steigerung: Die Breidenbach-Brüder Ben und Tim sowie Kargin zeigten mit ihren Torannäherungen auf, dass die THB-Offensive gewillt war, etwas mehr Feuer zu versprühen. Allerdings blieben die Rondorfer immer gefährlich und schossen nach einem Konter knapp am Tor vorbei (59.). Adrian Mikoschek verpasste ein Zuspiel haarscharf (63.), ehe Dennis Kuczka per Kopf zum Ausgleich traf. Nur zwei Minuten später versuchte es Ben Breidenbach auf die gleiche Art, scheiterte aber am Torwart. Auf der Gegenseite hatte Pascal Rüsche Glück, dass er nach einem Foul außerhalb des Sechzehners von einem Platzverweis wegen einer Notbremse verschont blieb. Die letzte Gelegenheit von Nick Pawlik wurde auf der Linie geklärt (90.). „Wir haben vielleicht zu viel gewollt“, befand Nehrbauer, der unter der Woche eine detaillierte Fehleranalyse vornehmen will.            

Tore
0:1 (40.), 1:1 Dennis Kuczka (79. Kerem Kargin).

TuS Homburg-Bröltal
Pascal Rüsche; Tobias Wiebe, Tobias Kapp (50. Bastian Sellau), Dennis Heidenpeter, Eduard Kelm, Ben Breidenbach, Festim Mimini (82. Shpetim Ajdari), Adrian Mikoschek (70. Nick Pawlik), Tim Breidenbach, Dennis Kuczka, Kerem Kargin.



[Radion Miller erzielt das 3:0.]

Spvg. Deutz – SV Frielingsdorf 5:1 (2:0).

1:5 in Wipperfürth, 1:5 in Deutz – zwei heftige Klatschen für den SV Frielingsdorf, der sich auch beim Landesliga-Absteiger recht ungeschickt anstellte und den Gegner mit haarsträubenden Patzern zum Toreschießen einlud. Anfangs befanden sich die Gäste auf Höhe des Geschehens und verzeichneten sogar eine Möglichkeit durch Michael Henke (6.). „Nach den ersten zehn Minuten haben wir aber wie aus dem Nichts den Faden verloren“, so Coach Ralph Köhler. Das Unglück wäre beinahe schon in der 13. Minute eingeleitet worden, doch Dennis Lüdenbach bewahrte sein Team mit einer zweifachen Rettungsaktion auf der eigenen Torlinie vor dem Rückstand. Hingegen war beim 1:0 nach einer Freistoßflanke nichts mehr zu machen. Ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung bescherte dem SVF kurz vor der Pause den nächsten Nackenschlag.

Nach Wiederbeginn scheiterte ein Deutzer an der Querlatte (48.), bevor Stefan Radermacher für neue Zuversicht im Gästelager sorgte. Die Vorarbeit lieferte Tim Geisler mit einem weiten Einwurf. Kurzzeitig wackelten die Gastgeber, was die Frielingsdorfer trotz einer Doppelchance für Henke und Christian Metten nicht ausnutzen konnten. Kurios war der Treffer, der zur Vorentscheidung führte: Ein Freistoß prallte vom Innenpfosten an den Rücken von Torwart Timo Braun und trudelte anschließend über die Linie. In der Schlussphase schraubten die Deutzer das Resultat noch in die Höhe. Köhler: „Wir wussten vorher, dass alles passen muss, um etwas mitzunehmen. Leider haben wir wieder zu viele Fehler gemacht. Immerhin stimmte die Einstellung.“         

Tore
1:0 (28.), 2:0 (43.), 2:1 Stefan Radermacher (52.), 3:1 (68.), 4:1 (85.), 5:1 (90.+2).

SV Frielingsdorf
Timo Braun; Tim Menzel, Dennis Lüdenbach, Johannes Kisseler, Tim Geisler, Michael Henke, Stefan Radermacher (80. Jonas Hardenbicker), Jonas Stiefelhagen,  Matthias Rottänder (73. Marvin Müller), Christian Metten, Bogdan Spasic (34. Eduard Wotschel).
  
Tabelle und Ergebnisse Bezirksliga

###CONTENTGAL###

WERBUNG