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VfL kassiert gegen N-Lübbecke 26:33-Packung

bv; 15. Sep 2013, 20:51 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Die einen feiern, die anderen trauern. Ernüchgterung bei den VfL-Spielern nach der klaren Heimniederlage gegen N-Lübbecke.
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VfL kassiert gegen N-Lübbecke 26:33-Packung

bv; 15. Sep 2013, 20:51 Uhr
Gummersbach – Desolates Deckungsverhalten und kaum Inspirationen im Angriff – Wutrede von Manager Frank Flatten über fehlenden Stolz des VfL-Umfelds – 'RPP – Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' präsentiert die Berichterstattung über den VfL Gummersbach' .
Von Bernd Vorländer

Nach der zweiten Heimniederlage in Folge und 0:6 Punkten verspielt der VfL Gummersbach seine gute Ausgangssituation und findet sich im unteren Mittelfeld der Tabelle auf dem 13. Platz wieder.

VfL Gummersbach – TuS N-Lübbecke 26:33 (14:15).

War das wirklich dieselbe Mannschaft, die am vergangenen Mittwoch nur mit viel Pech in Kiel an einer Sensation vorbeischrammte? In keiner Phase des Spiels egen den TuS Nettelstedt  konnte der VfL Gummersbach die bisher auswärts gezeigte Stärke nachweisen. Die Zuschauer waren schon nach 45 Minuten ziemlich bedient und es gab in der SCHWALBE arena die ersten Pfiffe gegen die Heimmannschaft, die sich nach dem Schlusspfiff nochmals wiederholten.


["Nemo" Mladenovic war der einzige Lichtblick in einem ansonsten schwachen VfL-Team.]

Die passten VfL-Manager Frank Flatten offenbar gar nicht, denn nach dem Spiel setzte er zu einer Wutrede an. Zwar müsse man sich für diesen Auftritt der Blau-Weißen beim Publikum entschuldigen, andererseits verstehe er aber auch nicht die hohe Erwartungshaltung im Umfeld. „Wir haben auf der Bank einfach nicht die Breite wie andere Teams.“ Und einmal in Rage legte Flatten nach. „Ich kann nicht begreifen, dass Gummersbach nicht stolz auf seinen VfL ist. Man darf jetzt nicht alles schlecht reden“, reagierte der Manager auf Kritik, die er in den vergangenen Tagen wahrgenommen habe wollte. „Ich stelle mich ausdrücklich vor die Mannschaft und den Trainer“, erklärte Flatten.


Das Team der Blau-Weißen hatte jedoch in den 60 Minuten zuvor weit unter ihren Möglichkeiten agiert und eine indiskutable Deckungsleistung geboten. „Wir haben uns in der Abwehr naiv angestellt“, befand dann auch Trainer Emir Kurtagic nach der Partie. Zu keiner Phase hatte man den Eindruck, dass hier eine Mannschaft gemeinsam daran arbeitete, Tore zu verhindern. Es gab keinen Deckungsverbund, keinen Organisator und keine Absprache. So genügte den Gästen eine durchschnittliche Leistung zum Sieg. Immer wieder setzte der Nettelstedter Rückraum zum Kreuzen an, um dann oft Kreisläufer Frank Loke zu suchen, der auf diese Weise zahlreiche Siebenmeter herausholte und Zeitstrafen provozierte.


[Ex-VfL-Akteur Drago Vukovic fand ein ums andere mal eine Lücke in der wenig sattelfesten VfL-Deckung.]

Während Drago Vukovic bei den Gästen in gewohnter Weise in die Lücken stieß, selbst fünf Treffer erzielte und damit Platz für die beiden Halben Schöngarth und Pajovic schuf, war Fredrik Larsson beim VfL heute ein Totalausfall. Der Schwede blieb nicht nur ohne Tor, sondern zog das VfL-Spiel viel zu häufig in die Breite, statt Druck auf die Gästedeckung auszuüben. Da auch die VfL-Kreisläufer jegliche Gefährlichkeit vermissen ließen und Carsten Lichtlein im VfL-Gehäuse keinen guten Tag erwischt hatte und berechtigter Weise nach 15 Minuten durch den guten Borko Ristivski ersetzt wurde, hatte der VfL zu viele Baustellen, um von einem Sieg träumen zu dürfen.



[Ging nach einer starken Anfangsphase mit seinem Team unter: Mark Bult.]

In der Anfangsphase war das Spiel durchaus verteilt, erst nach dem 6:6 (9.) setzten sich die Gäste etwas ab und führten 6:8, 8:11 und 10:13, ehe, der VfL mit einem Zwischenspurt auf 14:15 zur Pause verkürzen konnte. Bis zum 17:19 behielten die Gastgeber Kontakt, dann brachen zunächst alle Dämme. Die Deckungsfehler wurden immer gravierender, so dass N-Lübbecke bis auf 19:26 (45.) enteilte. Erst dann wurde Fredrik Larsson erlöst und Nemanja Mladenovic durfte sich auf der Mitte versuchen. Fünf Tore in Folge zeigten, dass dieser Wechsel richtig war, aber zu spät kam.


[Fredrik Larsson war im heutigen Heimspiel außer Form.]

Der junge Serbe fügte sich jedenfalls prächtig ein. In der 53. Minute schien es, als ob der VfL beim 26:28 ein schon verloren geglaubtes Spiel noch aus dem Feuer reißen könnte. Doch nach einer Auszeit fand man erneut keinerlei Bindung und erzielte bis zum Ende keinen Treffer mehr, während die Gäste derer noch fünf erzielten. Enttäuscht machten sich die meisten der 3.216 Zuschauer auf den Heimweg.

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Trainer Emir Kurtagic vermisste bei seinem Team vor allem die Körpersprache und die Spannung, ein solches Spiel von der ersten Minute an mitbestimmen zu wollen. „Das war enttäuschend, dass wir das nicht hinbekommen haben.“ Nach dem Auswärtsspiel in Hamburg „werden wir einiges aufarbeiten müssen“. Gäste-Coach Dirk Beuchler dagegen war mit dem Spiel seines Teams „sehr zufrieden“. Er habe nach zwei schwachen Partien seine Leistungsträger aufgefordert, mehr Präsenz zu zeigen. „Das ist umgesetzt worden, vor allem freut mich, dass wir in wichtigen Phasen kühlen Kopf behalten haben.“ Während N-Lübbecke nun die SG Flensburg daheim erwartet, muss der VfL am kommenden Mittwoch  den schweren Gang zu Champions-League-Sieger Hamburg  beschreiten.

VfL Gummersbach

Borko Ristovski (16.-60.)
Carsten Lichtlein (1.-15.)

Mark Bult (7/2)
Barna Putics (5)
Nemanja Mladenovic (5)
Florian von Gruchalla (5/1)
Andreas Schröder (3)
Raul Santos (1)
Joakim Larsson
Fredrik Larsson
Michal Kopco
Jan-Lars Gaubatz
Andreas Heyme (n.e.)
Tobias Schröter (n.e.)


[Die Fans reagierten sauer auf den Auftritt ihrer Mannschaft.]

TuS N-Lübbecke

Nikola Blazicko
Malte Semisch (n.e.)

Ales Pajovic (7)
Jens Schöngarth (6)
Maximilian Schubert (6/3)
Drago Vukovic (5)
Ramon Tauabo (3)
Dennis Wilke (3/2)
Frank Loke (2)
Mattias Gustafsson (1)
Arne Niemeyer
Gabor Langhans
Tim Rehmer (n.e)
Pawel Niewrzawa (n.e.)

Zuschauer: 3.216

Schiedsrichter: Martin Harms/Jörg Mahlich

Siebenmeter: 4/3 – 7/5 (Bult scheitert an Blazicko – Schubert scheitert einmal an Ristovski, und setzt einen ball an die Latte)

Zeitstrafen: 12:6 Minuten (Mark Bult (2), J. Larsson, Schröder, Kopco, Putics – Loke (2), Vukovic)

Beste Spieler: Ristovski – Vukovic, Pajovic

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