Archiv

60 Jahre und kein bisschen leise

mg; 15. Sep 2013, 22:07 Uhr
Bilder: Michael Gauger -- Musikalischer Höhepunkt beim Festkommers des Spielmannszuges war das gemeinsame Musizieren der Gastvereine.
ARCHIV

60 Jahre und kein bisschen leise

mg; 15. Sep 2013, 22:07 Uhr
Engelskirchen - Der Spielmannszug Ründeroth der Freiwilligen Feuerwehr feiert sein 60-jähriges Bestehen mit einem Festkommers - Höhepunkt war das gemeinsame Spiel der angereisten Gastvereine.
Mit einem gemeinsamen zünftigen Eröffnungsmarsch vom Musikverein Loope und dem „Geburtstagskind“, dem Spielmannszug, starteten heute Morgen die offiziellen Feierlichkeiten am Feuerwehrgerätehaus in Ründeroth. 60 Jahre besteht der Spielmannszug, zur Zeit zählt man 18 aktive Mitglieder und ist stolz, mit dem 81-jährigen Werner Kaster noch ein Gründungsmitglied in den eigenen Reihen zu haben.


[Franz Willi Speck moderierte die „Geburtstagsfeier“.]

Spielmannszugführer und seit 2012 auch Kreisstabführer der oberbergischen Feuerwehrmusikzüge, Franz Willi Speck, war erfreut, bei strahlendem Sonnenschein viele Gäste sowie Bürgermeister Dr. Gero Karthaus als Schirmherren der Veranstaltung begrüßen zu dürfen. „Trotz vieler Höhen und Tiefen gab es in all den Jahren immer einen sehr hohen kameradschaftlichen Zusammenhalt. 'Spielmannszug Ründeroth' heißt nicht nur musizieren, sondern auch Maikirmes, Sommerfest, Ausflüge und Jahresabschluss. Nicht zu vergessen die Arbeitsdienste bei befreundeten Vereinen, wie zuletzt gestern als Streckenposten beim Grengellauf“, umschrieb Speck den Gemeinschaftssinn in seiner Begrüßungsrede.  



Bürgermeister Karthaus wusste Historisches über das Wirken des Spielmannszuges zu berichten. Am 1. Juni 1953 gründeten 17 Kameraden der Feuerwehr das damalige „Tambourcorps der Freiwilligen Feuerwehr Ründeroth“. Der ehemalige Militärmusiker Heinrich Schmidt war der 1. Tambourmajor und Ausbilder. Geprobt wurde seinerzeit in der Schmiede Helmenstein und später im Speisesaal der Firma Dörrenberg. Eine Besonderheit in der Gründungszeit waren die einmal im Monat stattfindenden Ausmärsche.

Man traf sich sonntags und marschierte mit Musik durch die nähere Umgebung von Ründeroth. Eine Tatsache, bei der ältere Besucher des Festes in der geschmückten Fahrzeughalle nickend zustimmten. Gerade in den 1960er Jahren wurden viele Wettbewerbe erfolgreich bestritten. Von den Bundeswertungsspielen des Deutschen Feuerwehrverbandes in Bad Godesberg kehrte man sogar mit Goldmedaille und Urkunde heim. In Hoensbrock/Holland war man bestes deutsches Korps und 1968 wurden - nach heftigen Diskussionen -  auch weibliche Mitglieder  zugelassen.

Anfang der 1970er Jahre erfolgte die Umbenennung von „Tambourcorps“ in den heutigen „Spielmannszug“ und man nahm Unterhaltungsmusik ins Programm auf. Kannte man die Musiker seit 1996 als blaue Musketiere im Karnevalszug, so präsentiert man sich seit 2011 mit rotem Wams und rot-gelber Feder.


[Dr. Gero Karthaus berichtete über interessante Fakten aus der Chronik.]

„Wo man musiziert, da lass dich nieder - böse Menschen kennen keine Lieder“, gab Wehrführer Andreas Stommel treffsicher das Motto aus. Er hoffte, dass sich im Laufe der Veranstaltung weitere Mitglieder zum Musizieren finden würden. Mit dem Titel „Take me home“ beendeten die Gastgeber ihr eigenes, aktives Musizieren für diesem Tag. Nach den Grußworten der Gastvereine, wie etwa dem Schützenverein Loope, die sich jährlich über die Teilnahme der Musiker am Festzug freuen, ging man zu den Ehrungen über.

Monika Kaster (35 Jahre Mitgliedschaft) erhielt das goldene Abzeichen der Feuerwehr durch Andreas Stommel sowie eine Ehrenurkunde der Gemeinde Engelskirchen von Dr. Gero Karthaus.

Lucas Beckmann       - Auszeichnung für fünfjährige Mitgliedschaft
Andreas Bruns           - Auszeichnung für zehnjährige Mitgliedschaft
Tobias Kirch               - Auszeichnung für zehnjährige Mitgliedschaft
Ralf Bange                 - Auszeichnung für dreißigjährige Mitgliedschaft
Werner Kaster            - Auszeichnung als Gründungsmitglied (60 Jahre)

Ernst-Adolf Lemmer - Auszeichnung für 40 Jahre Vorstandsarbeit und Ernennung zum Ehrenmitglied


[Viele Gäste fanden den Weg nach Ründeroth.]

Stehende Ovationen waren den Jubilaren sicher und auch dem Löschzug Engelskirchen wurde bei dieser Gelegenheit auf besondere Weise für die zeitweise Bereitstellung von Übungsräumen gedankt. Während der Musikverein Loope die Gäste musikalisch bestens unterhielt, trafen sich Abordnungen vom Tambourcorps Wipperfürth, Tambourkorps Blau-Weiß Rösrath, Tambour-Korps Rot-Weiss Kleineichen, dem Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Hemer sowie dem Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen-Seelscheid zur gemeinsamen Absprache im Floriansstübchen des Gerätehauses.

Nach einem gemeinsamen Spiel von zwei Märschen (Preussens Gloria und 'Das Lieben bringt groß Freud´) aller Vereine als Höhepunkt des Festes, hatten diese die Möglichkeit, sich später mit unterschiedlichen Stücken einzeln musikalisch dem Publikum zu präsentieren. Mit einem kleinen Präsent bedankten sich die Mitglieder des Spielmannszuges bei den Gastvereinen und den Ehrengästen. Auch Spielmannszugführer Franz Willi Speck wurde von seinen Musikern mit einem netten Präsent bedacht.  
WERBUNG